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Wirtschaft und Wissenschaft wollen gemeinsam das mechanische Recycling von Kunststoff verbessern.

Die Johannes Kepler Universität Linz leitet mit ihrem Institut für Polymeric Materials and Testing das Forschungsprojekt circPLAST-mr, das sich mit dem mechanischen Recycling von Kunststoffen beschäftigt.

Insgesamt 25 namhafte Partner*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten zusammen, um den Recyclingprozess zu optimieren und letztlich Plastikabfall in der Umwelt zu vermeiden. Das neue Projekt mit einem Forschungsbudget von 6,2 Millionen Euro läuft bis März 2026 und wird vom Klimaministerium mit 4 Millionen Euro gefördert.

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Das Ziel

Kunststoffabfall gehört weder ins Meer noch sonst in die Umwelt. Aber: Plastik hat viele Gesichter. Daher ist eine saubere Trennung zwischen den Kunststoffarten notwendig, um Kunststoff besser wiederverwerten zu können. Damit könnten die 920.000 Tonnen Kunststoff-Abfälle, die jedes Jahr in Österreich anfallen, besser recycelt werden - das würde die Umwelt deutlich entlasten. In Österreich liegt die Recyclingrate derzeit bei lediglich 26 %. Damit gibt es Handlungsbedarf: Denn die EU-Strategie für Kunststoffe sieht eine 55 %-Recyclingquote bis 2030 vor.

Das Forschungsprojekt circPLAST-mr – unter der Leitung des Instituts für Polymeric Materials and Testing der JKU – nimmt sich nun dieses wichtigen Themas an. Erstmals in Österreich arbeiten 25 Partner*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um den Anteil der recycelten Kunststoffe zu erhöhen und den geschlossenen Kreislauf für Kunststoff, von der Produktion über den*die Konsument*in bis zum Recycling, zu verbessern.

Wusstest du, dass ...


… die EU-Strategie für Kunststoffe eine 55%-Recyclingquote bis 2030 vorsieht?

… 2015 Kunststoff-Abfälle in Österreich zu 78% verbrannt, zu 21% recycelt und zu 1% auf Deponien endgelagert wurden?

„Mit dem vom Klimaministerium (BMK) geförderten Leitprojekt circPLAST-mr ist es uns gelungen, ein Forschungsvorhaben zu konzipieren, dass vom Projektvolumen und vom Projekt-Design, aber auch von der Partner*innenstruktur einen europaweiten Vorzeigecharakter hat. Wir freuen uns bereits sehr auf die gemeinschaftliche Bearbeitung. Auch für Studierende schafft dieses Forschungsprojekt tolle Möglichkeiten für akademische Arbeiten“, sagt Reinhold Lang, Institutsvorstand und Professor am Institut für Polymeric Materials and Testing der JKU und Projektleiter von circPLAST-mr.

 

Reinhold Lang Reinhold Lang, Institutsvorstand vom Institut für Polymeric Materials and Testing der JKU

Eine der Besonderheiten des Projekts ist die von Prof. Lang angesprochene Partner*innenstruktur, die die gesamte Wissens- und Wertschöpfungskette für das mechanische Recycling von Kunststoffen abdeckt. Die 25 Partner*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft bringen damit die wesentlichen Kompetenzen in Werkstoffkunde und -technik, Prozess- und Verfahrenstechnik, Mess- und Sensortechnik und Digitalisierung und Ökoeffizienz-basiertes Prozessdesign mit. Es eröffnet sich damit eine beeindruckende Interdisziplinarität.

JKU Rektor Stefan Koch: „Eine wirksame Kreislaufwirtschaft und die Reduktion von Plastikmüll sind wichtig, um unseren Planeten nachhaltiger zu gestalten. Die JKU kann durch die enge Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft am Standort eine Vorreiterrolle einnehmen. Das Leitprojekt circPLAST-mr ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Es bündelt viele Kompetenzen und Disziplinen, von Werkstoff- und Prozesstechnik bis zu KI oder Data Science, um mechanisches Recycling noch effektiver zu machen.“

JKU Rektor Stefan Koch JKU Rektor Stefan Koch

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circPLAST-mr: Forschungsinhalte und übergeordnete Zielsetzungen

Das Forschungsvorhaben circPLAST-mr verfogt durch Zusammenführung und Integration von bereits bestehender Kompetenzen der beteiligten Partner*innen (11 wissenschaftliche Partner*innen, 14 Unternehmenspartner*innen) die übergeordnete Gesamtzielsetzung eines weitereren, signifikanten Wissens- und Kompetenzaufbaus mit Blick auf den gesamten Kunststoffrecycling-Prozesskreislauf, der für die Erreichung der anspruchsvollen politischen Zielquoten für Kunststoffrecycling unabdingbar ist. Diese Wissensgenerierung bezieht sich einerseits auf notwendige prozess- und werkstofftechnische Aspekte und Maßnahmen, anderseits aber auch auf logistische Anforderungen an das Abfall- und Stoffstrom-Management. Gleichzeitig sind ökologische Kriterien (LCA) mit zu berücksichtigen. Gleichzeitig soll auch die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen gesteigert werden.

Das Gesamtforschungsprogramm verfolgt vier Hauptziele:

  1. Aufspüren und Erforschen noch nicht genutzter Potentiale für mechanisches Kunststoff-Recycling
  2. Festlegung und Austestung dafür zentraler Verfahrensschritte im Labor/Pilot-Maßstab
  3. „Spezifikationsgerechte“ Rezyklate für die öko-effiziente Marktfähigkeit
  4. Nachweis der Skalierbarkeit der Labor/Pilot-Verfahrensschritte auf den Produktionsmaßstab


Projekt-Ansprechpersonen der JKU:

Die Arbeitspakete – Schritt für Schritt

Struktur des Forschungsprogramms

Methodisch ist circPLAST-mr wie folgt in insgesamt sieben Arbeitspakete (AP) strukturiert:

  • AP1: Projektmanagement und Dissemination
  • AP2: Stoffstromaufbereitung I - Sammlung & Vorsortierung
  • AP3: Stoffstromaufbereitung II - Waschen & Nachsortierung
  • AP4: Materialkonversion I - Rezyklat-Granulat/Halbzeug
  • AP5: Materialkonversion II - Rezyklat-Endprodukte
  • AP6: Datenmanagement & Digitalisierung
  • AP7: LCA-orientiertes Prozessdesign & rechtliche Aspekte

Die vier Arbeitspakte AP2 bis AP5 umfassen jeweils die aufeinander folgenden verfahrenstechnischen Prozessschritte und die werkstofflichen Aspekte im Kunststoffrecycling-Prozesspfad, während die Arbeitspakte AP6 und AP7 Querschnittsthemen abdecken die sich auf die gesamte Prozesskette beziehen. Dem Arbeitspakte AP1 ist schließlich das Management des gesamten Forschungsvorhabens zugeordnet. Weitere Details zu den einzelnen Arbeitspaketen findest du hier.

Forschungsprojekt circPLAST Übersicht Arbeitspakete
Forschungsprojekt circPLAST Übersicht Arbeitspakete

Zitate der Partner*innen

"Kreislaufwirtschaft ist eines der Schlüsselthemen der Zukunft und wird dabei helfen, die Klimaziele zu erreichen. Die Kombination mit Data Science und KI-Methoden wird dazu beitragen, dies zu beschleunigen. Das SCCH ist stolz, seine Digitalisierungskompetenz in dieses zukunftsträchtige Leitprojekt einbringen zu dürfen."

"Auch weggeworfene Kunststoffe sind Wertstoffe! Daher ist die Schließung des Kunststoffkreislaufes ist ein sehr wichtiges Thema. Denn nur wenn wir es schaffen, die Abfallkunststoffe in ein hochwertiges Recycling zu überführen und nicht thermisch zu verwerten, können wir nicht nur die Recyclingziele erfüllen, sondern leisten einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung sowie Reduzierung von Treibhausgasen und Abfällen. Ich freue mich daher Teil dieses einzigartigen Projektkonsortiums entlang der Wertschöpfungskette „Kunststoff“ sein zu dürfen, um so diesem ambitionierten Ziel ein Stück näher zu kommen."

"Das Leitprojekt circPLAST-mr verdient schon alleine aufgrund des Konsortiums den Status als Leitprojekt, welches uns den Weg zu mehr Zirkulärität und somit Nachhaltigkeit in der Kunststoffbranche ebnet. Die Zusammenarbeit entlang des Wertschöpfungskreislaufs wird hier unter Beweis gestellt, deswegen sind wir überzeugt, dass der Kunststoff-Cluster zu einem erfolgreichen Projekt beitragen wird!"

"Im Sinne der Nachhaltigkeit muss die Recyclingquote deutlich höher werden. Unsere Mission ist es, Ergebnisse der Spitzenforschung erfolgreich in die produktive Anwendung zu bringen. Wir werden unsere Expertise im Bereich intelligente, kombinierfähige Sensorik mit vollem Engagement dafür einsetzen, Kunststoff-Recycling-Prozesse zu verbessern und ‚grüner‘ zu machen. Denn wir wollen die Zukunft gestalten und Verantwortung für die nächsten Generationen übernehmen."

"Die EU-Recyclingziele ab 2025 bedeuten für uns, das Recycling von Kunststoffverpackungen zumindest zu verdoppeln. Als Marktführer kommt der ARA AG dabei besondere Verantwortung zu. Wir müssen an mehreren Stellschrauben drehen, um diese Herausforderung zu meisten: Recyclingfähige Verpackungen, Ausbau der Sammlung, High-Tech-Sortierung und neue Einsatzgebiete für Sekundärkunststoffe. Die Erkenntnisse aus circPLAST-mr sind ein wichtiger Baustein zur Zielerreichung."

"The digital world offers many ways in which we can make progress and take action in the area of plastics circularity. We believe working together with circPLAST-mr will help make it happen and speed up the progress."

"Recycling ist juristisch ungemein reizvoll: An der Schnittstelle zwischen Abfall- und Produktrecht stellen sich Herausforderungen, die nur interdisziplinär zu lösen sind - im Schulterschluss von Recht, Technik und Wirtschaft. In einem Cross-Over-Team gemeinsam neue Wege nachhaltiger Ressourcennutzung zu erschließen, sehen wir am Institut für Umweltrecht als großartige Chance."

"Als Produzent von Kunststoffverpackungen wissen wir um die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft und versuchen diese auf allen Ebenen zu fördern und umzusetzen. Es freut uns deshalb, gemeinsam mit der gesamten Branche, Teil des Leitprojektes circPLAST-mr zu sein, das auch von politischer Seite klar unterstützt und gefördert wird. Nur wenn uns gemeinsam die Umsetzung einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft gelingt, können qualitativ hochwertige Rezyklate entstehen, die in weiterer Folge wieder für Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden können. Das ist unser erklärtes Ziel – der ganzheitliche Ansatz des Projektes ist deshalb von großer Bedeutung."

Fördergeber*innen

Bei circPLAST-mr handelt es sich um ein Leitprojekt, das im Rahmen der 1. Ausschreibung der FTI Initiative Kreislaufwirtschaft genehmigt wurde. Das Projekt wird vom BMK gefördert und von der FFG abgewickelt.

BMK und FFG Logos

Platz für besseres Recycling

Flasche leer – Frisbee her

Arbeitspakete - Schritt für Schritt

Erfahre mehr über die einzelnen AP und deren Inhalte

25 namhafte Partner*innen -
1 Projekt