Anlässlich seines 15-jährigen Bestehens führt der Kepler Salon 2024 seine diskursive Vermittlung von Wissen unter neuer Leitung fort und schreibt ein neues Kapitel seiner Geschichte: eine Transformation in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Während sich der Beginn des Jahres als experimentelle Pre-Opening-Phase gestaltet, wird konzeptuell der Grundstein für eine innovative und lebendige Neuausrichtung des Kepler Salon gesetzt, der auf Partizipation, Kooperation und kultureller Vielfalt basiert. Die JKU als Trägerinstitution setzt damit ein klares Zeichen der Bekenntnis zu Innovation und Wandel. Die Neuprogrammierung zielt darauf ab, Grenzen zwischen den Disziplinen zu öffnen und eine einzigartige, zeitgemäße Plattform für kritischen Diskurs, künstlerische Wissensvermittlung und gesellschaftliche Veränderung zu schaffen.
Diese Transformation ist ein Tribut an den Fortschritt und eine Einladung, sich auf eine Reise der ständigen Veränderung einzulassen. Sie verbindet Vergangenheit und Zukunft und schafft eine lebendige Schnittstelle, an der Bekanntes auf neue Perspektiven trifft. Die Kuratierung ist ein Versprechen, dass der Salon nicht nur ein Raum ist, sondern ein lebendiger Organismus. Willkommen in einem neuen Kapitel des Kepler Salon!
In ihrem neuen Format „Der Zeit ihre Bücher“ sucht Barbara Jany mit ihren Gästen in literarischen Werken Antworten auf aktuelle Fragen und Themen. Zum Auftakt der Reihe steht „Mutterschaft“ in ihrer ganzen Vielfalt im Fokus: Menschenmutter, Ziehmutter, (noch) nicht Mutter, Mutter einer Idee. Welche Mutterbilder prägen die Gesellschaft? Wie wirken sich diese aus – auf Frauen, Männer, Kinder? Jede Gesprächsteilnehmerin hat sich ein literarisches Werk ausgesucht und nach möglichen Antworten durchforstet. Vom Klassiker bis zum zeitgenössischen Roman: Die unterschiedlichen Zugänge der Autor*innen sowie der drei Leserinnen und ihre Vielfalt in Herkunft, Alter, Lebenserfahrung regen zu einer vielschichtigen Diskussion an.
GERTRAUD KLEMM
Autorin, Biologin
LENA KOTHGASSER-HAIDER
Autorin, Texterin
BARBARA JANY
Schreibende, Lesende, Gastgeberin
Feminist Micropolitics and the Problem of Scale
Als Reihe neu konzipiert, werden Theaterpersönlichkeiten auf die Bühne des Kepler Salon geholt, diesmal: Karin Bergmann, die Theatermacherin. Sie hat das Burgtheater als Direktorin (2014–2019) aus der Finanz- und Vertrauenskrise geführt und war damit die erste Frau seit 1888, die das größte Sprechtheater im deutschsprachigen Raum leitete. Seit 2022 verantwortet sie Schauspiel/Literatur bei den Salzkammergut Festwochen. Ein Gespräch über Frauen in Direktionsetagen und welches Theater wir brauchen.
KARIN BERGMANN
Theater-Chefin der Salzkammergut Festwochen Gmunden
PETER GRUBMÜLLER
Gastgeber
Schrift verewigt, was gesagt wird. Gestaltung bestimmt, wie etwas gesagt wird. Wir begeben uns auf eine spannende Reise, wie und warum sich Buchstabenformen seit 7 000 Jahren entwickelt haben und welche archaische Bedeutung sie seither für die visuelle Gestaltung haben. Die Entwicklung des Drucks als kulturgeschichtlicher Meilenstein wird ebenso Thema sein wie maßgebliche, aber oft unbekannte Design-Genialitäten aus der Geschichte, etwa aus dem Jugendstil. Spannend ist auch der Einfluss politischer Systeme auf das legendäre polnische Plakat der 1970er-Jahre. Und: Haben Sie gewusst, dass der „Erfinder“ des modernen Icons kein Gestalter, sondern Mathematiker war? Der Blick in die Vergangenheit schärft das Bewusstsein für die Gestaltung von Kommunikation in Gegenwart und Zukunft.
GÜNTHER MATERN
Gestalter, Lehrender, Kalligraf
VERENA HAHN-OBERTHALER
Gastgeberin