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Innovation: Hightech-Platten

Universitätsmedizin: Verbesserung der Knochenheilung durch Hightech-Implantate bei Knochenbrüchen.

Univ.-Prof. Gotterbarm

Tobias Gotterbarm, Professor der JKU und Vorstand der Universitätsklinik für Orthopädie & Traumatologie, gibt Einblick.

Was genau ist diese innovative Platte, wie ist sie aufgebaut?
Univ.-Prof. Dr. med. Tobias Gotterbarm: Die „biphasische“ Platte ist aus medizinischem Edelstahl gefertigt und kann mit Schrauben am verletzten Knochen angebracht werden. Sie  bietet die neue Möglichkeit, dass sie aufgrund eines eingebauten Federmechanismus bei unterschiedlicher Belastung des operierten Beines ihre Steifigkeit zwischen flexibel und starr verändern kann. Das erlaubt einen intelligenten Wechsel in der Steifigkeit der Platte.

Warum ist das neue Implantat so ein wichtiger Meilenstein? Und wo lag bisher die Problematik?
Univ.-Prof. Dr. med. Tobias Gotterbarm: Mehrfragmentäre Frakturender langen Röhrenknochen, insbesondere am unteren Anteil des Oberschenkelknochens, stellen bis heute eine besondere chirurgische Herausforderung dar, da diese Frakturen im Bereich des Kniegelenks technisch schwierig zu meistern sind. Bei schlechter Heilung des Knochens droht hier immer eine Gehunfähigkeit mit allen Folgen im täglichen Leben.

Bisherige Platten waren bislang solide, aus einem Stück gefertigt und konnten damit nur einen Stabilitätszustand erzeugen. Durch die biphasische Platte wird nach der Implantation eine Wechselbelastung des gebrochenen Knochens während des Gehens ermöglicht. In der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie ist die österreichweit erste klinische Anwendung erfolgt. Das Kepler Universitätsklinikum nimmt zudem an einer internationalen Multicenter  Beobachtungsstudie unter der Aufsicht des AO Research Institute Davos teil, das die klinische Erprobung des Hightech-Implantats zum Ziel hat.