Im Juni wird in vielen Ländern weltweit der Pride Month gefeiert. Das Datum ist dabei nicht zufällig gewählt, sondern soll an die Ereignisse gedenken, die am 28. Juni 1969 in der New Yorker Bar Stonewall Inn stattgefunden haben.
Das Stonewall Inn, das sich in der Christopher Street in New York befindet, wurde in den 1960er Jahren zu einer Bar, die sich explizit an Menschen aus der LGBTIQ*[1]-Community richtet. Polizeirazzien und Polizeigewalt waren im Stonewall Inn an der Tagesordnung, da das Lokal keine Lizenz für den Ausschank von Alkohol hatte und Homosexualität damals noch als Straftat galt.
In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 setzten sich jedoch Lesben, Schwule und trans Menschen bei einer Polizeirazzia erstmals gegen die willkürliche Polizeigewalt zur Wehr. Die Ereignisse am 28. Juni im Stonewall Inn markierten den Beginn von weiteren Protesten und Demonstrationen gegen Diskriminierung und Polizeigewalt.
Der Juni 1969 gilt daher als Geburtsstunde der modernen westlichen LGBTIQ*-Bewegung. Am 28. Juni 1970 wurde in New York der erste „Christopher Street Liberation Day“ organisiert. Der Name der Bar „Stonewall Inn“ sowie die Adresse der Bar „Christopher Street“ wurden zum Synonym für den Kampf gegen die Diskriminierung der LGBTIQ*-Community. Die meisten Veranstaltungen der LGBTIQ*-Bewegung werden seitdem in Erinnerung an die Stonewall-Aufstände in New York organisiert. Daher findet der Pride Monat alljährlich im Juni statt.
Es ist viel passiert, seit die ersten queeren Aktivist*innen um Gleichberechtigung und Anerkennung gekämpft haben. In vielen westeuropäischen Ländern haben queere Menschen an Akzeptanz und Rechten gewonnen und können ihr Leben inzwischen offen leben. Dennoch gibt es auch weiterhin politische und gesellschaftliche Widerstände. Ausgrenzung und Diffamierung sind immer noch ein Problem und selbst das Erleben körperlicher Gewalt, ist auch hierzulande noch immer Realität für Menschen aus der LGBTIQ*-Community. International gesehen ist die Lage noch gravierender. In 70 Ländern weltweit ist Homosexualität noch unter Strafe gestellt.
[1] LGBTIQ* steht für lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex und queer. Der Stern steht darüber hinaus für alle weiteren Menschen, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität und/oder ihrer sexuellen/romantischen Anziehung nicht den heteronormativen Vorstellungen entsprechen.