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Abteilung Personalentwicklung, Gender & Diversity Management
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All-Gender Toiletten am Campus der JKU.

Wusstest du, dass an der JKU fast 900 Menschen auf geschlechtsneutrale Toiletten angewiesen sind?1

Wahrscheinlich besuchst du diese Seite, weil du mit umgewidmeten Toilettenanlagen in Kontakt gekommen bist. Insgesamt wurde am JKU Campus bisher für Toiletten in 13 Gebäuden die Zugangsberechtigung basierend auf Geschlechtszugehörigkeit aufgehoben.

Türschild geschlechtsneutrale Toilette Science Park 4. OG

An ihre Stelle tritt ein Bedarfsabgleich - nicht das Geschlecht entscheidet darüber, welcher Raum den Menschen zugewiesen wird, sondern Besucher*innen dürfen - je nach Bedürfnislage - selbst und frei entscheiden, welche Räumlichkeiten sie nutzen wollen. Zu diesem Zweck wurden die klassischen Piktogramme durch Darstellungen der vorhandenen Austattung ersetzt.

Um diesen neu geschaffenen Raum der Zusammenkunft und der Gemeinschaft für alle Beteiligten so sorgenfrei und angenehm wie möglich zu gestalten, haben wir hier einige Hintergrundinfos gesammelt.

Toilettenposter Diversity Ausstellung Toilettenposter - Teil der Ausstellung im Hörsaaltrakt während des Monats der Vielfalt und Pride Month

Was sich durch geschlechtsneutrale Toiletten ändert:

Für 3,3% Prozent der Bevölkerung: alles.

Für den Rest: wenig bis gar nichts.

Dauerhaft:

Gebäude

Raumnummern

Kopfgebäude

im Erdgeschoss, in der Nähe des Portiers - 001, 002

HF Gebäude

neben den Räumen des Betriebsrats - 033, 034

Hörsaaltrakt

direkt neben dem Ch@t-Cafe, gegenüber Halle C

Keplergebäude

im A Bereich des Erdgeschoßes

Hauptbibliothek

im Eingangsbereich - 0019, 0020

Schloss Auhof

im ersten Stock des Nordtrakts - 0129

Science Park 2

im Erdgeschoß - 0050, 0058

Science Park 3

im Erdgeschoß - 0049, 0051

Science Park 5

direkt im Eingangsbereich - 0005, 0007

Science Park 5

im vierten Stock - 0460

Science Park 5

im fünften Stock - 0523, 0524

Bankengebäude

im Erdgeschoß - 005, 006

Managementzentrum

im Erdgeschoß - 006B, 008B

LIT Open Innovation Center

im Obergeschoß

 

Stell dir vor, du musst aufs Klo und du weißt nicht wohin du gehen kannst. Nicht etwa, weil es keine Örtlichkeiten dafür gibt, oder du keine 50 Cent für ein Münzklosett zur Verfügung hast. Nein, du arbeitest oder studierst an einer Universität, die Räumlichkeiten existieren. Sie existieren aber auf eine Weise, die dich nicht miteinschließt.

 

Als lebendige Wesen sind wir von Nahrung und Flüssigkeit abhängig – beides muss unseren Körper auch wieder verlassen.

 

Dir klar zugewiesene und zur Verfügung stehende Räumlichkeiten diesem Bedürfnis nachzukommen, stellen wahrscheinlich die Norm in deinem Leben dar. Und zwar auf eine so natürliche Art, dass du dir vielleicht bislang nur selten Gedanken darüber gemacht hast, wie es sich anfühlen würde, wenn es nicht so wäre. Für eine beträchtliche Anzahl deiner Mitmenschen sieht die Realität anders aus und der Gang zur Toilette stellt kein Grundrecht sondern ein Privileg oder sogar ein Ding der Unmöglichkeit dar. Aus Angst vor negativen Reaktionen wird auf Nahrungs- und Flüssgkeitszufuhr verzichtet, um sich nicht der Gefahr von Ablehnung oder Beschimpfung auszusetzen. In unserer aufgeklärten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist es höchste Zeit, dass wir allen Körpern die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen. Aus diesem Grund hat die JKU nun Platz für Alle*.

 

Geschlechtsneutrale Toiletten erlauben Menschen einen sorgenfreien Zugang zu Nassräumlichkeiten unabhängig von ihrem äußeren Erscheinungsbild. Da die Umwidmungen allerdings in bestehende Nutzungsgewohnheiten eingreifen hier ein paar Hinweise:

 

  1. Ein Klo ist ein Klo ist ein Klo.
  2. Wir alle brauchen es und wir alle benutzen es.
  3. Geschlechtsneutrale Toiletten sind in unserem Verständnis ein Ort der Toleranz und der Zusammenkunft jenseits von gesellschaftlicher Sanktionierung.
  4. Sie erschaffen einen inklusiven Raum für Menschlichkeit und stellen einen Bereich für Rückzug zur Verfügung.
  5. Geschlechtsneutrale Toiletten stehen allen Menschen offen.
  6. Geschlechtsidentität und Geschlechtsausdruck spielen hier keine Rolle.
  7. Damit dieser Raum entstehen darf, müssen wir alle zusammenhelfen.
  8. Somit erschaffen wir gemeinsam einen inklusiven Ort der Menschlichkeit.

VfGH Entscheid G77/2018-9

Am 15. Juni 2018 ergeht ein Erkenntnis des Verfassungsgerichtshof, welches die rechtliche Notwendigkeit einer „dritten Option“ sowohl in der Geburtsurkunde als auch im Personenstandsregister anerkennt. Damit sind alle öffentlichen Institutionen dazu verpflichtet, Anpassungen in ihren Räumlichkeiten vorzunehmen, um der real existierenden Geschlechtervielfalt Rechnung zu tragen.

Erkenntnis des VfGH, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.

 

Resolutionen des Europarats

Mit den Resolutionen 2048 (2015) und 2191 (2017) hat der Europarat die Lebensrealitäten von Menschen außerhalb der normgesellschaftlichen Binarität bereits früher anerkannt.

 

Resolution 2048:

Discrimination against transgender people in Europe, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.

Resolution 2191:

Promoting the human rights of and eliminating discrimination against intersex people, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.

 

 

1 Die eingangs erwähnte Zahl ergibt sich aus der Tatsache, dass circa 3.3% der Bevölkerung inter*- oder trans*geschlechtlich sind und/oder sich außerhalb der strikten Zweigeschlechtlichkeit von weiblich und männlich identifizieren. An der JKU mit mehr als 23 000 Studierenden und rund 3 800 Mitarbeit*erinnen, werden diese ab sofort offiziell anerkannt (ag-trans-hopo.org, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster).

WC Piktogramme