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Abteilung Personalentwicklung, Gender & Diversity Management
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2000er Jahre – JKU goes gender!

  1. 2001/2002 

    • Am 18. Mai 2001 wird das gesamtuniversitäre Institut für Frauen- und Geschlechterforschung (IFG) an der JKU gegründet. Es ist das erste Institut dieser Art in der österreichischen Universitätslandschaft und wird mit der Aufgabe geschaffen, die Forschung und Lehre auf diesem Gebiet voranzutreiben und ein genderspezifisches Lehrangebot in allen Studienrichtungen der JKU zu implementieren. 
    • Drei von den vier zu dieser Zeit an der JKU tätigen Professorinnen übernehmen durch Zweitzuordnung eine aktive Rolle im IFG: die Historikerin Gabriella Hauch (mit der Leitung des Instituts betraut), die Juristin Ursula Floßmann und die Informatikerin Gertrude Kappel.
    • Ebenfalls im Jahr 2001 wird direkt beim Rektorat die Stabsstelle für Frauenförderung eingerichtet und mit Gudrun Salmhofer besetzt.
    • Die Stabsstelle für Frauenförderung gibt 2001 gemeinsam mit dem AKG, dem ÖH-Frauenreferat und der Stabsstelle PR einen ersten „Leitfaden zu einem geschlechtergerechten Sprachgebrauch“ an der JKU heraus.
    • Im Universitätsgesetz von 2002 wird die Gleichstellung von Frauen und Männern in den leitenden Grundsätzen und als Aufgabe der Universitäten festgeschrieben. Jede Universität hat eine „Organisationseinheit zur Koordination der Aufgaben der Gleichstellung, der Frauenförderung sowie der Geschlechterforschung“ einzurichten. An der JKU übernehmen die Stabsstelle und das IFG diese Rolle.
    • Um dem Bedarf nach österreichweiter, universitätsübergreifender Vernetzung gerecht zu werden, schließen sich diese neuen Organisationseinheiten der Universitäten im Jahr 2002 zur „Genderplattform“ zusammen.
    • Am JKU-Campus wird 2002 mit Förderungen von Ministerium und Europäischem Sozial-Fonds eine stundenweise, flexible Kinderbetreuung für Kinder von Studierenden und Mitarbeiter*innen eingerichtet. Das Projekt wird von der Stabsstelle Frauenförderung abgewickelt.
    • Die Zeitschrift „Johanna“ wird von einem „Netzwerk für Frauen an der JKU“ 2002 erstmals herausgegeben. Darin werden Frauenförderungsprojekte vorgestellt, relevante Veranstaltungen angekündigt, Interviews mit JKU-Frauen abgedruckt, aber auch Begriffe wie „Gender Mainstreaming“ erklärt. Die letzte Ausgabe erscheint im Jahr 2009.

     

  2. 2003/2004

    • 2003 erhält das Institut für Frauen- und Geschlechterforschung eine volle Professur. Sie wird mit Gabriella Hauch besetzt.
    • „Karriere_links“, ein gemeinsam mit der Universität Salzburg gestaltetes Programm zur Förderung und Vernetzung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses, startet 2003 mit Seminaren für Doktorandinnen und Habilitandinnen.
    • Mit der Teilnahme am oberösterreichischen „Cross Mentoring“ Programm wird ab 2003 auch eine Möglichkeit zur Förderung des weiblichen Führungskräftenachwuchses in der Verwaltung angeboten.
    • Im 2004 veröffentlichten, neuen JKU Frauenförderungsplan (FFP) wird festgeschrieben, dass der Anteil der weiblichen Beschäftigten in allen Bereichen der Universität 40 % betragen solle. Sämtliche Bereiche, die diese Quote nicht erfüllen, seien fortan als „Frauenförderungsbereiche“ anzusehen. Der FFP schreibt eine jährliche Berichtspflicht zu den statistischen Erhebungen vor. Zudem ist im FFP die „geschlechterbewusste Lehre“ (Lehre aus Gender Studies) für alle Studienpläne verpflichtend verankert. 
    • 2004 wird die JKU Mitglied im neu gegründeten universitätsübergreifenden Netzwerk der „Kinderbüros“ und Familienservicestellen „UniKid“.

     

  3. 2005/2006

    • Rektor Rudolf Ardelt und die Leiterin der Stabsabteilung für Frauenförderung Gabriele Kepplinger initiieren 2005 das Projekt „JKU goes gender“. Mit Förderungen vom Wissenschaftsministerium zur Profilentwicklung der Universität werden Frauenförderprogramme weiterentwickelt, Stipendien für weibliche Nachwuchskräfte finanziert sowie das Institut für Frauen- und Geschlechterforschung und das „Kinderbüro“ ausgebaut.
    • Das 2005 gestartete Projekt „Get aHead“, gefördert vom Land Oberösterreich, unterstützt Technikerinnen bei der Suche nach Praktikumsplätzen und Abschlussarbeiten und stärkt gleichsam die Akzeptanz von Frauen im technischen Bereich.
    • Die JKU ist ab 2005 (bis heute) beim jährlichen Girls’ Day des Landes Oberösterreich beteiligt, um Mädchen verstärkt für die technisch-naturwissenschaftlichen Bereiche zu interessieren.
    • Im Jahr 2006 lässt die JKU zwei Evaluierungen im Bereich Gleichstellung durchführen: Die Österreichische Qualitätssicherungsagentur (AQA) erhebt im Auftrag des Bundesministeriums die Praxis der Gleichstellung und Frauenförderung an den österreichischen Universitäten. Gemeinsam mit einer Genderexpertin erstellt die JKU einen „Gleichstellungsbefund“ auf Basis statistischer Auswertungen und Interviews.

     

  4. 2007/2008

    • Die Stabsabteilung für Frauenförderung initiiert 2007 ein „Pilotprojekt Gender Mainstreaming“, um die Implementierung von Gender Mainstreaming in zwei ausgewählten universitären Einrichtungen anzuregen und zu begleiten.
    • 2007 erhält die JKU mit der Informatikerin Gabriele Kotsis erstmals eine Vizerektorin. Sie übernimmt die Agenden Forschung, Frauenförderung und Gleichstellungspolitik.
    • Von den 112 Professor*innen an der JKU sind im Jahr 2007 nur 8 % weiblich. Bei den Lehrenden beträgt der Frauenanteil im Jahr 2008 etwa 25 % (auf Basis der Lehrauftragsstunden nach Geschlecht). Unter den insgesamt 12.600 Studierenden beträgt der Frauenanteil 47 %.

     

  5. 2009

    • Der TEquality-Beirat formiert sich 2009, um die „erfolgsfördernden Studienbedingungen“ an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät – insbesondere für weibliche Studierende – zu stärken. Er organisiert beispielsweise Kurse zur Studienvorbereitung.
    • Der Universitätslehrgang Management und Leadership für Frauen wird 2009 auf Initiative des Frauenausschusses der Stadt Linz und des Instituts für Frauen- und Geschlechterforschung der JKU – unter wissenschaftlicher Leitung der JKU Assistenzprofessorin Cäcilia Innreiter-Moser –  ins Leben gerufen.
    • 2009 legt die Abteilung für Gleichstellungspolitik einen neuen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache auf.

     

Meilenstein:
Von der „Frauenförderung“ zum „Gender & Diversity Management“

2001 wird die Stabsstelle für Frauenförderung eingerichtet. Sie ist dem Rektorat direkt unterstellt, um die Bedeutung der Frauenförderung als zentrales Anliegen der Universitätsleitung hervorzuheben. Gudrun Salmhofer übernimmt bis 2004 die Leitung der Stabsstelle, zu deren Aufgaben insbesondere die Umsetzung von Maßnahmen zur Frauenförderung und die Beratung der Universitätsleitung zählen.

Um die gewachsenen Aufgaben erfüllen zu können, wird die Stabsstelle 2004 zur Stabsabteilung für Frauenförderung ausgebaut. Hinzukommen u.a. die Herausgabe eines jährlichen „Frauenförderberichts“ und die Abwicklung von Drittmittelprojekten wie „karriere_links“. Zusätzlich werden das „Frauen in die Technik (FIT)“-Programm und das „Kinderbüro“ in die Abteilung eingegliedert.

Die neue Abteilungsleiterin Gabriele Kepplinger und Rektor Rudolf Ardelt konzipieren 2005 das Projekt „JKU goes gender“. Mit eingeworbenen Mitteln des Wissenschaftsministeriums erfolgt u.a. der Ausbau des IFG und des „Kinderbüros“ sowie die Schaffung von Stipendien für Wissenschaftlerinnen.

Von 2007 bis 2023 leitet Margit Waid die Abteilung. Neue Schwerpunkte sind u.a. die Entwicklung und Durchführung von Projekten entlang der „Bildungskette“, um Schüler*innen berufliche Möglichkeiten außerhalb der Genderstereotype aufzuzeigen und Lehrkräfte in gendersensibler Pädagogik zu schulen. Mit der Teilnahme am Audit „hochschule und familie“ werden laufend Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Famlie und Beruf/Studium an der JKU umgesetzt.

Im Jahr 2008 erfolgt die Umbenennung in Stabsabteilung für Gleichstellungspolitik und 2015 in Abteilung Gender & Diversity Management. Damit greift der jeweilige Name die inhaltlichen Erweiterungen und Schwerpunkte der Abteilung auf.

Ab 2019 wird das Gender & Diversity Management mit der Personalentwicklung zusammengelegt, um inhaltliche Synergien zu nutzen. Es entsteht die Abteilung Personalentwicklung, Gender & Diversity Management.

 

Eindrücke aus diesem Jahrzehnt:

„The world of the future is in our making. Tomorrow is now. (Eleanor Roosevelt)“
Dr.in Margit Waid, ehem. Abteilungsleitung Personalentwicklung, Gender & Diversity Management, auf die Frage, ob es an der JKU weiterhin Frauenförderung brauche.
Portrait Dr.in Margit Waid