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Abteilung Personalentwicklung, Gender & Diversity Management
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Anwendungsbeispiele für die Verwendung von inklusiver Sprache.

Wie wende ich inklusive Sprache an?

Es gibt nicht „die“ Form der geschlechtergerechten Sprache, es existieren mehrere Varianten.

Unsere Empfehlungen:

Sprache spiegelt gesellschaftliche Machtverhältnisse wider. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass Menschen, die Merkmale aufweisen, die nicht der Mehrheitsgesellschaft entsprechen, oft auf stereotype oder diskriminierende Art und Weise dargestellt werden. Gleichzeitig kann ein inklusiver Sprachgebrauch dazu beitragen, diese Machtverhältnisse zu verändern.

  • Daher empfehlen wir folgenden Leitsatz als Grundlage: Stellen Sie andere sprachlich nur so dar, wie Sie auch selbst gerne dargestellt werden möchten.
  • Vermeiden Sie ein „Othering“, markieren Sie Menschen nicht als „Die Anderen“ und spielen Sie kein imaginiertes „Wir“ gegen „Sie“ aus.
  • Wenn Sie über bestimmte Gruppen schreiben, können Sie Fremdzuschreibungen vermeiden, indem Sie sich über die jeweilige Selbstbezeichnung informieren.
  • Verwendet nicht die ganze Gruppe die gleiche Selbstbezeichnung, ist das ein Indiz dafür, dass die Gruppe zu heterogen ist und Sie Differenzierungen vornehmen sollten.
  • Darüber hinaus empfehlen wir grundsätzlich, die Handlungsfähigkeit von Menschen zu betonen und darauf zu achten, kein Mitleid zu erzeugen.
  • Genauso ist allerdings zum Beispiel in der Darstellung von Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen, diese nicht übertrieben als Held*innen zu verklären, die 'trotz' ihrer Behinderung viel leisten.
  • Würdigen Sie die Erfahrungen und Expertise von Menschen für ihre eigene Situation.

  • Wenn Sie geschlechtliche Vielfalt sprachlich abbilden wollen, platzieren Sie dafür ein zusätzliches Satzzeichen zwischen der maskulinen und der femininen Wortendung. Die gängigsten Satzzeichen sind hierfür der Asterisk (Student*innen), der Unterstrich (Student_innen) oder der Doppelpunkt (Student:innen).
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, neutrale Wörter zu finden (Studierende) oder das Wort zu umschreiben (Menschen, die studieren).
  • An der JKU wird der Genderstern verwendet und empfohlen.
  • Der Asterisk oder Genderstern zeigt auf, dass Geschlecht ein soziales Konstrukt ist und verbildlicht mit seinen Strahlen die Vielfältigkeit von geschlechtlichen Identitäten.
  • Der Genderstern gilt als barriereärmstes Genderzeichen. Dies ging aus einer Studie der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit in der Informationstechnik hervor[1].

 

[1] vgl. https://www.bfit-bund.de/DE/Publikation/empfehlung-gendergerechte-digital-barrierefreie-sprache-studie-koehler-wahl.html, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

  • Wir empfehlen Geschlechtergerechtigkeit von Beginn an zu denken und nicht erst nachträglich in einen Text einzufügen.
  • Der Genderstern wird zwischen der maskulinen und der femininen Wortendung platziert. Zusätzlich können auch die Relativpronomen gendergerecht angepasst werden.
  • Beispiel: "Der*Die Forscher*in, der*die in diesem Jahr einen Preis gewinnen wird."

 

  • Alternativ kann bei den Artikeln auch nur die weibliche Form verwendet werden.
  • Beispiel: "Die Forscher*in, die in diesem Jahr einen Preis gewinnen wird."

 

  • Die Anpassungen von Relativsätzen etc. lassen sich durch die Verwendung des Plurals leicht umgehen:
  • Beispiel: "Die Forscher*innen, die in diesem Jahr einen Preis gewinnen werden."

 

Zusätzlich empfehlen wir Umformulierungen von Sätzen als Alternative zu überprüfen.

Mehr Beispiele zur Anwendung finden Sie auch in unserem Sprachleitfaden.

  • Wir empfehlen bei direkter Andrede daran zu denken, dass sich nicht alle Menschen als Frau oder Mann identifizieren. Auch ein scheinbar männlicher oder weiblicher Vorname gibt darüber keine klare Auskunft.
  • Falls Sie unsicher sind, wie Sie eine Person ansprechen sollen, fragen Sie am besten nach: „Wie möchten Sie angesprochen werden?“ Wichtig ist es, die Selbstbezeichnung der Personen immer zu respektieren (entsprechend Name, Pronomen, Anrede).
  • Außerdem ermöglicht eine geschlechtsneutrale Anrede einen gerechten und respektvollen Kommunikationsraum für alle. Dieser bietet sich zum Beispiel an, wenn mehrere Personen angesprochen werden sollen oder wenn es nicht im Vorfeld möglich ist, die gewünschte Anrede herauszufinden.
  • Verzichten Sie möglichst auf Pronomen und Geschlechtsbezeichnungen, verwenden Sie stattdessen Vorname Nachname bzw. nur Vorname ohne Artikel.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich gechlechtsneutrale Alternativen zu „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu überlegen.
  • Titel, Funktionen, Artikel können in explizit männlich, weiblich oder nicht-binär angepasst werden.

Beispiele individuelle Anrede:

  • Guten Tag Stefan Ceylan
  • Sehr geehrte*r Kübra Günter
  • Liebe*r Kim Li
  • Hallo Maxi Young

Beispiele Anrede von Gruppen:

  • Sehr geehrte Teilnehmende
  • Sehr geehrte Anwesende
  • Sehr geehrte Adressat*innen

Beispiele Titel, Funktionen, etc.:

  • Die Universitätsprofessorin - Univ.-Prof.in – Der*Die Universitätsprofessor*in - Univ.-Prof*in
  • Die Dozentin - Dozin – Der*Die Dozent*in - Doz*in; Die Magistra - Mag.a – Der*Die Magistr*a - Mag*a
  • Die Doktorin - Dr.in – Der*Die Doktor*in - Dr*in

Eine neutrale Form der Anrede ermöglicht eine möglichst diskriminierungsfreie und reflektierte Kommunikation und stellt keinen Ausdruck von Unhöflichkeit dar.

 

[1] vgl. https://www.leichte-sprache.org/leichte-sprache/die-regeln/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster