Im Rahmen der Programmierausbildung für Nicht-InformatikstudentInnen (z.B. in den Bereichen Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaft) erleben wir bei unseren Studierenden eine hohe Diversität in Bezug auf geschlechtsspezifische und kulturelle Unterschiede. Weiters beobachten wir Unterschiede in Bezug auf Alter, Bildungshintergrund und Berufserfahrung. Einführungskurse zur Programmierung haben traditionell hohe Dropoutraten sowie schlechte Ergebnisse und Studierende empfinden den Einstieg in das Programmieren oft als schwierig und sehr aufwändig. Die aktuelle Forschung im Bereich Diversität in der Programmierausbildung konzentriert sich vor allem auf geschlechtsspezifische Unterschiede, vernachlässigt damit jedoch den Einfluss der anderen Diversitätsdimensionen auf die Leistung der Studierenden.
Mit dem DIPE Projekt zielen wir darauf ab diesen Aspekt aktiv zu berücksichtigen und diese Lücke zu schließen. In einem initialen Schritt untersuchen wir, wie heterogene Gruppen von Studierenden am besten unterstützt werden können. Basierend auf den so gewonnenen Erkenntnissen entwickeln wir ein angepasstes didaktisches Konzept mit begleitenden Lehrund Lernmaterialien um die verschiedenen Diversitätsdimensionen in der Programmierausbildung aktiv unterstützen zu können.
Distance Learning und Flipped Classroom Methoden werden grundlegende Bestandteile unseres Konzepts sein und Kompetenzmodelle zur Messung von Kompetenzen werden es ermöglichen, individuelle Lernwege zu unterstützen.
Um in Zukunft eine flache Lernkurve in universitären Programmierkursen zu unterstützen, planen wir, als zweite Säule, eng mit Schulen und Ausbildungszentren für LehrerInnen zusammen zu arbeiten um algorithmisches Denken bereits frühzeitig in die Lehrpläne der Schulen zu integrieren. Die Evaluierung unseres Konzepts wird auf einem Mixed Methods Ansatz basieren, der sowohl qualitative als auch quantitative Methoden zur Datenerhebung und -analyse kombiniert. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Auswirkungen unseres Konzepts in unserem Programmierkurs gelegt werden, mit dem Fokus auf mögliche Effekte der neuen Konzepte in der Wahrnehmung der DozentInnen und StudentInnen.