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Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz: Chancen und Herausforderungen im Fokus der re:publica 2023

Prof. Thomas Gegenhuber moderierte die Session "Künstliche Intelligenz in freier Wildbahn: Wer profitiert vom Einsatz von KI am Arbeitsplatz?" auf der re:publica 2023.

Diskussionsrunde auf der republica 2023 mit Thomas Gegenhuber

In den letzten Jahren ist der Begriff der künstlichen Intelligenz, insbesondere seit der Verfügbarkeit von ChatGPT und ähnlichen Technologien für die breite Masse, in aller Munde. Es existieren zahlreiche Definitionen für künstliche Intelligenz. Diese Session versteht KI als den Einsatz von Computern und Maschinen, um menschliche Problemlösungskapazitäten, Aufgabenbewältigung und Entscheidungsfindung zu imitieren.

Aus einer Managementperspektive betrachtet, ist KI aus mehreren Gründen interessant. Unternehmerische Entscheidungen werden immer vor dem Hintergrund von Unsicherheit getroffen. Wenn große Datenmengen dazu beitragen, bessere und schnellere Vorhersagen sowie vermeintlich bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen, dann liegt darin ein klares Interesse des Managements.

In zweckorientierten sozio-technischen Organisationen, wie beispielsweise Unternehmen mit klaren Profitzielen, spielt KI eine entscheidende Rolle. Automatisierung zur Steigerung der Produktivität ist seit der Industrialisierung ein grundlegender Pfeiler des Managements. Hier bietet KI aus Managementsicht zahlreiche Vorteile, da sie Kosten senken und gleichzeitig in Arbeitsfeldern mit Fachkräftemangel unterstützen kann.

Allerdings stellt KI auch eine Bedrohung dar. Unternehmen, die nicht schnell genug KI einsetzen, laufen Gefahr von Konkurrenten mit einer niedrigeren Kostenstruktur oder einem innovativeren Geschäftsmodell überholt zu werden.

Neben der Management- und Eigentümerperspektive sind die Mitarbeiter*innen zentrale Stakeholder*innen bei der Integration von KI. Daher widmete sich diese Session den Fragen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI am Arbeitsplatz und der Erörterung möglicher Lösungsansätze aus rechtlicher und organisatorischer Sicht. Dabei warf die Session folgende Fragen auf: Wer profitiert von KI? Wie können alle profitieren? Wem gehört KI-generierte Arbeit? Welche Auswirkungen hat KI auf Beschäftigte?

Insgesamt bot diese Session bei der re:publica 2023 die Möglichkeit, gemeinsam über die Auswirkungen von KI am Arbeitsplatz nachzudenken und innovative Lösungen zu diskutieren.

 

Vorstellung der Diskutantinnen:

Victoria Guijarro Santos ist Doktorandin an der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen und der Universität Münster. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Frage, wie EU-Datengesetze soziale (Macht-)Beziehungen organisieren. Sie beschäftigt sich mit der Schnittstelle von EU-Datenschutzgesetzen, Antidiskriminierungsgesetzen, relationellen Rechtstheorien und kritischen Datenstudien. Victoria ist Mitbegründerin des Netzwerks Young Digital Law (Junges Digitales Recht, JDR) und von Law & Political Economy Germany (LPEG).

Sonja Köhne ist assoziierte Doktorandin in der Forschungsgruppe Innovation, Entrepreneurship & Gesellschaft und Research Fellow in der Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Im Rahmen des Projekts "Zwischen Autonomie und Überwachung", das von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wird, untersucht Sonja die Risiken und Potenziale des algorithmischen Personalmanagements.

Nina Kusber ist Juristin und hat sich in den letzten Jahren intensiv mit Fragen rund um Open Innovation und Geistiges Eigentum beschäftigt. Sie hat auch intensiv die Perspektive der Arbeitnehmer*innen untersucht, unter anderem in Zusammenarbeit mit einer führenden deutschen Gewerkschaft. Sie setzt sich dafür ein, faire Arbeitsbedingungen mit neuen und innovativen digitalen Geschäftsmodellen zu verbinden und diesen Modellen ein solides rechtliches Rahmenwerk zu geben.