Angewandte Forschung: spezielle Klangfarben von Gitarren

Was bringt das Mechatronikstudium im Alltag? Zum Beispiel ein Patent für ganz besondere Elektrogitarren.

von links: Nikolaus Doppelhammer (Gitarre und Gesang, Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik), Karlo Radman (Schlagzeug, Linz Center of Mechatronics), Bernhard Jakoby (Gitarre und Gesang, Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik); Credit: privat
von links: Nikolaus Doppelhammer (Gitarre und Gesang, Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik), Karlo Radman (Schlagzeug, Linz Center of Mechatronics), Bernhard Jakoby (Gitarre und Gesang, Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik); Credit: privat

Das Polstück ist ein wichtiger Teil der Gitarre - die Schwingungen der Saiten manipulieren das Magnetfeld dieser kleinen Metallstifte. Diese Veränderungen im Magnetfeld werden in elektrische Signale umgewandelt und von einem Verstärker ausgelesen - und schon erklingt Musik.

Das ist seit 100 Jahren in Gebrauch. Neu ist: "Bisher hatte sich niemand mit der Form der Polstücke beschäftigt", erklärt Univ.-Prof. Bernhard Jakoby. Er ist Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der JKU - und Mitglied der Band "Tasteless Tears". Während einer Vorlesung kam ihm die Idee, mit Polstücken zu experimentieren. Das Ergebnis: Der Klang der Gitarre änderte sich je nach Form des Polstücks. Gitarren können so eine ganz individuelle Klangfarbe erzeugen.

Dafür hat Jakoby mittlerweile sogar ein Patent erhalten. Dabei geht es ihm nicht um eine kommerzielle Verwertung, sondern um den Nachweis: "Mechatronik ist etwas, das in unserem ganz normalen Alltag Auswirkungen hat. Es umfasst viel mehr als Motoren oder Leitungen."

Und er ermutigt junge Menschen: "Mechatronik zu studieren öffnet die Tür zu enorm vielen Bereichen!" - wie der Musik.