Im Rahmen eines Diplomstudiums ist eine Abschlussarbeit zu erstellen, welche dem Nachweis dient, dass der/die Studierende selbständig, methodisch und inhaltlich eine Aufgabenstellung wissenschaftlich bearbeiten kann. Die jeweiligen Voraussetzungen um eine Diplomarbeit beginnen zu können sind den Curricula der Diplomstudium zu entnehmen.
Der idealtypische Ablauf einer Diplomarbeit ist in nachfolgender Grafik dargestellt.
Am Institut für betriebliche Finanzwirtschaft gibt es eine laufende Themenvergabe zu allen Fragestellungen der betrieblichen Finanzwirtschaft. Themenvorschläge finden sich am Ende dieser Seite und werden regelmäßig aktualisiert. Bei Interesse an einem Thema füllen Sie das beiliegende Formular aus (Bewerbung) und wenden Sie sich per Email direkt an den/die jeweilige/n Betreuer*in und ggf. Mitbetreuer*in. Eigene Themenvorschläge sind nur in besonderen Ausnahmefällen möglich.
Bewerbungsformular, öffnet eine Datei
Eine Entscheidung zur Übernahme der Betreuung der Abschlussarbeit wird anschließend gefällt. Ein guter Studienerfolg in den Lehrveranstaltungen aus betrieblicher Finanzwirtschaft ist erwünscht. Nach Entscheidung zur Betreuung ist eine „Meldung zur Abschlussarbeit“ notwendig (siehe https://www.jku.at/studium/studierende/abschlussarbeiten/). Das Thema ist somit fixiert und ein Themenwechsel anschließend nicht mehr möglich.
Im Rahmen der Bearbeitung des Themas erfolgt eine regelmäßige Abstimmung mit dem/der (Mit)Betreuer*in. Das Thema einer Diplomarbeit wird so gewählt, dass eine Bearbeitung innerhalb von sechs Monaten möglich ist, jedenfalls aber innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden soll. Eine Verlängerung der Frist ist, in Abstimmung mit dem/der Betreuer*in, möglich. Bei der formalen Gestaltung wird auf die Richtlinien des Prüfungs- und Anerkennungsservice (https://www.jku.at/studium/studierende/abschlussarbeiten/), die Zitierrichtlinien sowie die Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten des Instituts verwiesen (https://www.jku.at/institut-fuer-betriebliche-finanzwirtschaft/lehre/richtlinien/). Die Diplomarbeit kann, in Absprache mit dem/der jeweiligen Betreuer*in, auf Deutsch oder auf Englisch verfasst werden.
Das Institut für betriebliche Finanzwirtschaft bietet Masterarbeitsseminare zur Begleitung in der Erstellung einer Diplomarbeit an. Dort wird die Arbeit in der finalen Phase der Bearbeitung präsentiert. Weitere Informationen zum Masterarbeitsseminar finden sich bei den Informationen zur Lehrveranstaltung.
Nach Absprache mit Ihrem/Ihrer Betreuer*in und dessen/deren Einverständnis wird die Arbeit eingereicht. Dafür muss in einem ersten Schritt das Deckblatt zur Überprüfung der Formvorschriften per Email an pas@jku.at gesendet werden. Nach Erhalt der positiven Rückmeldung vom Prüfungs- und Anerkennungsservice ist die wissenschaftliche Arbeit im PDF-Format unter folgender Adresse hochzuladen: forms.jku.at/pas/thesis. Die eingereichten Arbeiten werden mit Plagiatsprüfungssoftware analysiert. Zusätzlich dazu müssen je (Mit)Betreuer*in ein gedrucktes und gebundenes Exemplar der Abschlussarbeit am Institut abgegeben werden. Anschließend wird die Arbeit beurteilt.
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Aktuelle Themen
Diplomarbeitsthemen per Oktober 2024
Greenwashing in Familienunternehmen – Eine Analyse aus Finanzperspektive
Betreuerin: Assoz. Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Eva Wagner
Greenwashing bezeichnet verschiedene irreführende Kommunikationsstrategien, die darauf abzielen, bei Stakeholdern übermäßig positive Vorstellungen über die Umweltpraktiken eines Unternehmens zu erzeugen. Diese Strategie kann u.a. zu Vertrauensverlust, Reputations-schäden und finanziellen Einbußen führen. Einige Autoren argumentieren, dass Familienunternehmen im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen eine geringere Neigung zu Greenwashing haben, da sie ihren Ruf und ihren Socioemotional Wealth schützen wollen. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Nicht-Familienunternehmen stärker auf kurzfristige finanzielle Ziele, was sie eher zu Greenwashing verleitet.
Sie erheben in dieser Masterarbeit den Stand der Forschung und analysieren, ob Familienunternehmen tatsächlich authentischer in ihrem Umweltengagement agieren und weniger zu Greenwashing neigen.
Die Net Zero Banking Alliance: Eine kritische Analyse der Klimaziele der First-Mover-Banken*
Betreuerin: Assoz. Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Eva Wagner
Die von Banken geführte und unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen ins Leben gerufene Net Zero Banking Alliance (NZBA) ist eine Gruppe führender globaler Banken, die sich verpflichtet haben, ihre Kreditvergabe, Investitionen und Kapitalmarktaktivitäten bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen in Einklang zu bringen.
In dieser Masterarbeit analysieren Sie kritisch die Berichte und Klimaziele der sogenannten "First-Mover"-Banken, also derjenigen Banken, die als erste der NZBA beigetreten sind. Sie untersuchen, inwieweit ihre Klimastrategien realistisch und ambitioniert sind und ob ihre Maßnahmen ausreichen, um die gesteckten Netto-Null-Ziele zu erreichen. Dabei wird insbesondere auf Transparenz, die verwendeten Metriken und den Grad der Umsetzung eingegangen, um die tatsächliche Effektivität dieser Klimaziele zu bewerten.
Philanthropisches Engagement von Familienunternehmen
Betreuer: Assoz. Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Dick
Familienunternehmen und ihren Eigentümerfamilien wird häufig ein intensives philanthropisches Engagement nachgesagt. In dieser Arbeit sollen Sie anhand einer Literaturanalyse der Frage nachgehen, welche Determinanten ihr philanthropisches Engagement beeinflussen, in welchen Feldern (bspw. lokal vs. international) sie philanthropische Aktivitäten entfalten, inwieweit sie sich darin von Nichtfamilienunternehmen unterscheiden und welche Implikationen sich daraus (bspw. im Hinblick auf die Performance) ergeben.
Literaturempfehlung:
Feliu, N., & Botero, I. C. (2016). Philanthropy in family enterprises: A review of literature. Family Business Review, 29(1), 121-141.
Familienunternehmen als Ziel von Shareholder Activism*
Betreuer: Assoz. Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Dick
Aktivistische InvestorInnen wie Hedge Funds und auf ESG spezialisierte InvestorInnen zielen verstärkt auch auf europäische Unternehmen ab. Im Rahmen dieser Arbeit sollen Sie der Frage nachgehen, inwieweit sie dabei auch Familienunternehmen ins Visier nehmen. Neben einer Analyse der bisherigen Literatur zur Thematik führen Sie auch eine eigene empirische Untersuchung für europäische Familienunternehmen mit Hilfe der Datenbank LSEG Eikon durch. Dabei sollen Sie bspw. untersuchen, welche Charakteristika der anvisierten Familienunternehmen sich dabei im Vergleich zu Nichtfamilienunternehmen identifizieren lassen oder welche Implikationen sich aus dem Engagement der aktivistischen InvestorInnen ergeben.
Literaturempfehlung:
Feldman, E. R., Amit, R., & Chen, S. (2024). Hedge fund activism in family firms. Strategic Management Journal, in press.
Sánchez‐Marín, G., Lozano‐Reina, G., & Baixauli‐Soler, J. S. (2024). Shareholder activism in listed family firms: Exploring the effectiveness of say‐on‐pay on CEO compensation. Business Ethics, the Environment & Responsibility, 33(3), 308-330.
Wu, B., Chen, F., Li, L., Xu, L., Liu, Z., & Wu, Y. (2024). Institutional investor ESG activism and exploratory green innovation: Unpacking the heterogeneous responses of family firms across intergenerational contexts. The British Accounting Review, in press.
Alternative Finanzierungsformen in ländlichen Regionen*
Betreuer: o. Univ.-Prof. Dr. Helmut Pernsteiner
Mitbetreuer: Jakob Burian, MSc, BSc
Der Zugang zu Kapital gestaltet sich für Unternehmen in ländlichen Regionen häufig als Herausforderung. Traditionelle Finanzierungsformen wie beispielsweise Bankkredite reichen oftmals nicht aus, um den Kapitalbedarf dieser Unternehmen vollständig zu decken. Alternative Finanzierungsformen, wie etwa Venture Capital, Business Angels, Factoring, Private Equity, Crowdfunding, etc. können hierbei als Ersatzmaßnahmen fungieren. Diese Masterarbeit zielt darauf ab, die Bedeutung und Auswirkungen alternativer Finanzierungsformen für Unternehmen in ländlichen Regionen zu erforschen. Dazu recherchieren Sie zuerst den aktuellen Stand der Literatur. Anschließend führen Sie Experteninterviews mit Unternehmern*innen in ländlichen Regionen, um deren Erfahrungen und Herausforderungen im Umgang mit alternativen Finanzierungsformen zu erfassen und zu analysieren.
Ethisch orientierte Kapitalanlagen von Lebensversicherungsunternehmen in Europa*
Betreuer: o. Univ.-Prof. Dr. Helmut PERNSTEINER
Mitbetreuer: Ass.-Prof. Dr. Thomas Brunner-Kirchmair
Lebensversicherungen erfreuen sich stetiger Beliebtheit, handelt es doch um eine interessante Kombination aus Sparen und Risikovorsorge. Die eingelegten Gelder werden von den Versicherern angelegt, aber welche Rolle spielen dabei ethisch orientierte Kapitalanlagen? Recherchieren Sie zuerst die bestehende Literatur und führen Sie anschließend eine empirische Untersuchung durch. Analysieren Sie die Geschäftsberichte ausgewählter Versicherungsunternehmen um die Forschungsfrage zu beantworten und leisten Sie damit einen Beitrag für die weniger stark beforschte, aber nicht minder interessante Versicherungswirtschaft.
Digital Innovation und finanzielle Performance*
Betreuer: o. Univ.-Prof. Dr. Helmut PERNSTEINER
Mitbetreuer: Ass.-Prof. Dr. Thomas Brunner-Kirchmair
Digital Innovation ist die Fähigkeit eines Unternehmens neue innovative digitale Technologien zu schaffen oder zu nutzen um neue Dienstleistungen, Produkte oder Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wie aber wirkt sich diese Fähigkeit auf die finanzielle Performance eines Unternehmens aus? Nach Absprache mit Ihren Betreuern wird ein Sample eingegrenzt, welches sie dahingehend untersuchen. Mit Hilfe einer Content-Analyse von Unternehmenspublikationen (zB Transkripten von Earnings Calls oder Geschäftsberichten) ermitteln Sie die Digital Innovation, setzen diese der finanziellen Performance gegenüber und leisten somit einen neuen Beitrag für die diesbezügliche Forschung.
Die Bedeutung des Rückkaufs eigener Aktien in den DACH-Ländern 2019-2022*
Betreuer: o. Univ.-Prof. Dr. Helmut PERNSTEINER
Mitbetreuer: Ass.-Prof. Dr. Thomas Brunner-Kirchmair
Der Rückkauf eigener Aktien ist ein durchaus ungewöhnlicher Vorgang, bei dem ein Unternehmen seine eigenen Aktien erwirbt und sich somit gewissermaßen selbst gehört. Die Motive dafür sind mannigfaltig, der Erwerb eigener Aktien bringt Aktionären Vorteile, weil die Anzahl handelbarer Anteile reduziert wird. Gleichermaßen kann er kann als Signal an den Markt interpretiert werden, dass das Unternehmen seine eigenen Aktien für unterbewertet hält. Eigene Aktien können aber auch erworben werden um Belegschaftsaktien bereit zu stellen oder um einen „schweren, unmittelbar bevorstehenden Schaden“ für die Gesellschaft abzuwenden. Nähern Sie sich diesem Thema im Rahmen einer Master-/Diplomarbeit. Recherchieren Sie zuerst die bestehende Literatur und Rechtslage. Anschließend studieren Sie die Geschäftsberichte ausgewählter Unternehmen in den DACH-Ländern und halten somit die Bedeutung des Rückkaufs eigener Aktien fest.
ESG-Berichterstattung bei IPOs*
Betreuer: o. Univ.-Prof. Dr. Helmut PERNSTEINER
Mitbetreuuerin: Anna Gappmaier, M.Sc.
Die bisherige ESG-Literatur bzw. -Forschung stützt sich vorwiegend auf die Analyse von Nachhaltigkeits- oder Geschäftsberichten. Mit dieser Arbeit soll der Fokus auf die ESG-Berichterstattung in IPO-Prospekten (veröffentlichte Prospekte vor einem IPO mit Informationen zum Börsegang) liegen. Mit Hinblick auf die verstärkten regulatorischen Anforderungen (EU-Taxonomie) kann angenommen werden, dass vor allem institutionelle Investoren die ESG-Leistung eines Unternehmens bei der Bewertung eines Börsegangs vermehrt nachfragen. Die bestehende Literatur ist aufzuarbeiten, eine Analyse von Prospekten aktueller Börsegänge vorzunehmen.
*empirische Bearbeitung erwünscht
ZULETZT VERGEBENE THEMEN:
Der Zusammenhang zwischen Boardmerkmalen und Unternehmensskandalen
Private Equity und Familienunternehmen
Die Bedeutung des Depotstimmrechs für Banken in Österreich
Erkrankungen des CEOs und risikofreudiges Verhalten*
Kritische Analyse der Methodik und Durchführung von ESG-Ratings*
Top Management Team Charakteristika und Mergers & Acquisitions*
Mitarbeiter*innen-Orientierung und Kapitalstrukturentscheidungen*
Öffentliche Eigentümerschaft und M&A-Verhalten europäischer Unternehmen*
Corporate Social Responsibility in der unternehmerischen Kreditfinanzierung*
Verpflichtende CSR-Berichterstattung – eine ökonomische Analyse
CSR und Board Diversity – ein Literaturüberblick
Diversität in Familienunternehmen und finanzielle Performance
CEO Reputation und Vorstandsvergütung in der DACH-Region
Greenwashing vs. Brownwashing – eine finanzwirtschaftliche Analyse
CEO Beauty und Kapitalmarktreaktionen*
Diversität in Familienunternehmen*