Grüner Strom auf den Dächern: JKU setzt auf Photovoltaik
Die Johannes Kepler Universität Linz und die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) stellen schrittweise auf Solarenergie um und errichten großflächig Photovoltaik-Anlagen auf den Gebäuden am JKU Campus.
Das ist ein wichtiger Meilenstein für die „Mission 2030“ – die klimaneutrale JKU. Zusätzlich forschen JKU Wissenschaftler*innen intensiv an der Weiterentwicklung von Photovoltaik.
Die JKU bekennt sich seit vielen Jahren zum Klimaschutz und fördert eine Vielzahl an Projekten und Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit auf allen Ebenen der Universität – in Lehre, Forschung und Verwaltung sowie der Mobilität, beim Leben am Campus und der Infrastruktur.
Bis 2030 möchte die JKU eine klimaneutrale Universität werden. Gemeinsam mit dem Energieinstitut der JKU wurde eine Roadmap entwickelt, wie die JKU die Klimaneutralität erreichen kann. Der Weg zur „Mission 2030“ beinhaltet auch den Umstieg auf erneuerbare Energien. Daher stellen die JKU und die BIG als Eigentümerin der Gebäude gemeinsam großflächig auf Solarenergie um.
Photovoltaik-Offensive an der JKU
Das LIT Open Innovation Center (OIC) und das Teichwerk haben bereits teilweise Photovoltaik-Anlagen. Die Anlage auf dem Dach des Science Park 5 wurde Ende 2023 in Betrieb genommen. Bis Ende 2024 sollen PV-Anlagen mit mindestens 1.000 kWp auf den Dächern der JKU sein. Dafür werden die Science Parks 1 und 4, das LIT OIC, das Keplergebäude, das House of Schools und das Juridicum mit PV-Anlagen ausgestattet.
„Die JKU möchte bis 2030 eine klimaneutrale Universität sein. Für diese ehrgeizige Vision ist die Umstellung auf Solarenergie ein wichtiger Meilenstein. Wir gehen davon aus, dass wir 100% des erzeugten Stroms gleich direkt verbrauchen und kaum ins Netz einspeisen werden,“ erklärt Alexander Freischlager, JKU Vizerektor für Campusentwicklung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
Für 2025 sind dann noch PV-Anlagen für die Kepler Hall sowie das Learning Center geplant. Für die angeführten Anlagen mit einer Maximalleistung von 1.500 kWp bis Ende 2025 könnten ca. 350 Einfamilienhäuser versorgt werden. Die Gesamtfläche der verbauten PV-Module beträgt ca. 7.800 m².
„Die BIG forciert im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie die Umstellung auf erneuerbare und regional verfügbare Energiequellen. Allein auf ihren Universitätsliegenschaften verbaut die BIG dabei österreichweit Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 12 MWp, was dem durchschnittlichen Verbrauch von über 2.700 Einfamilienhäusern entspricht. Die PV-Initiative an der JKU ist Teil eines größeren Maßnahmenpakets zur Dekarbonisierung der Gebäude am Campus, zu dem auch thermische Sanierungen zählen,“ sagt Maximilian Pammer, der den Unternehmensbereich Universitäten in der BIG leitet.
JKU Forschung für Solarenergie
Die JKU möchte aber die Solarenergie nicht nur selbst nutzen, sondern auch stetig weiterentwickeln. Zwei Beispiele: JKU Solar-Pionier und Wittgenstein-Preisträger Niyazi Serdar Sariciftci arbeitet mit seinem Team am Linzer Institut für organische Solarzellen und am JKU Institut für Physikalische Chemie seit vielen Jahren an der Photovoltaikforschung. Es gibt eine Vielzahl an Projekten sowie Dissertationen und Masterarbeiten. Unter anderem forscht JKU Wissenschaftler Markus Clark Scharber im Projekt „OPVStability“ gemeinsam mit zehn internationalen universitären Partner*innen in einem Projektkonsortium an der Entwicklung von hocheffizienten und stabilen organischen Solarzellen. Durch die einfache Herstellung, die Flexibilität und das geringe Gewicht gelten diese als vielversprechende Kandidaten für die Integration von Photovoltaik in Fassaden oder für tragbare Anwendungen.
Außerdem forschen JKU Wissenschaftler*innen im Christian Doppler Labor „CDL-AgePol“ sehr aktiv an Photovoltaikmodulen. Diese benötigen eine Kombination aus Kunststoff, Glas, Silizium und Metallen. Die Grenzflächen sind extremen Beanspruchungen ausgesetzt. Die Langzeithaltbarkeit von solchen Komponenten unter komplexen Belastungen wird von JKU Forscher*innen im CD-Labor untersucht. „Kunststoff macht Solarenergie erst möglich. Er ist in diesem Fall Problemlöser, denn ohne Kunststoff wäre Solarenergie nicht so kostengünstig. Mit unserer Forschung möchten wir einen Beitrag leisten, dass der in PV-Anlagen verbaute Kunststoff, der in jedem Modul enthalten ist, langlebiger, leistungsstärker und die Produktion wesentlich energieeffizienter wird,“ erklärt Gernot Wallner vom JKU Institute of Polymeric Materials and Testing.
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25.01.2024