Aspekte des Zurückgebens: Zur Praxis von NS-Provenienzforschung und Kunstrestitution in Österreich
Gastvortrag von Assoz. Prof.in Dr.in Birgit Kirchmayr im Rahmen der Lehrveranstaltung "Ethik und Gesellschaft" am 10.5.
Am Mittwoch, den 10. Mai war Assoz. Prof.in Dr.in Birgit Kirchmayr vom Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der JKU in der Doktoratslehrveranstaltung "Ethik und Gesellschaft" zu Gast. Als zweite Gastvortragende in diesem Semester referierte sie über den aktuellen Stand der NS-Provenienzforschung sowie der Kunstrestitution in Österreich - ein Themengebiet, zu dem Prof.in Kirchmayr als wissenschaftliche Koordinatorin des österreichischen Kunstrückgabebeirats ein besonderes Naheverhältnis verbindet.
Im Zuge des Vortrags wurde zum einen besonders hervorgehoben, dass sich die Provenienzforschung nicht nur mit der Rückgabe ausnehmend wertvoller (und dementsprechend medial präsenter) Kunstgegenstände befasst, sondern auch mit vergleichsweise alltäglichen Besitzgegenständen, die während der NS-Zeit den Eigentümerinnen und Eigentümern geraubt oder abgenötigt worden sind. Darüber hinaus wurden den Studierenden interessante Einblicke in die historische Entwicklung der Kunstrestitution sowie die sich damit wandelnde Gesetzeslage, welche heute die Basis für Rückgabe und Entschädigung der Opfer (bzw. deren Nachkommen) von Arisierungen, Kunstraub o. Ä. bildet. Hierbei schilderte Prof.in Kirchmayr außerdem sowohl die damit verbunden Herausforderungen, welche die Kontaktaufnahme von Restitutionsberechtigten mit sich bringt, als auch Beispiele der Freude über die späte Übernahme von Verantwortung der Republik Österreich für die Taten während der NS-Zeit.
Die anschließende ausführliche Diskussion ermöglichte eine Vertiefung der präsentierten Inhalte und verdeutlichte das große Interesse aller Teilnehmenden am Vortrag.
Link zur Vortragendenen Assoz. Prof.in Dr.in Birgit Kirchmayr
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12.05.2023