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Vorhang auf: JKU präsentiert ihren neuen Zirkusdirektor

Kulturmanager Airan Berg leitet ab sofort den „Zirkus des Wissens“ an der Johannes Kepler Universität Linz.

Airan Berg - der neue Zirkusdirektor
Airan Berg - der neue Zirkusdirektor

Er wird ein Programm gestalten, das Wissenschaft und Kultur verbindet und die Besucher*innen mit innovativen Formaten und Vermittlungsformen auf eine Reise in den Kosmos der Universitas mitnimmt. Programmdetails sind für Frühjahr 2022 geplant.

„Unser Anspruch als Universität ist es, Wissen in die Gesellschaft zu bringen. Der neue ,Zirkus des Wissens’ ist ein Ausdruck davon. Ich bin überzeugt, dass der neue Zirkusdirektor Airan Berg mit all seinen wertvollen Erfahrungen als Theatermacher und künstlerischer Leiter ein Programm gestalten wird, das Kinder und jung gebliebene Menschen inspiriert, überrascht und dazu einlädt, die Universität als Manege der Wissenschaft und der Kunst zu entdecken,“ so JKU Rektor Meinhard Lukas.

Airan Berg erfüllt sich mit seiner neuen Rolle als Zirkusdirektor einen Kindheitstraum:

„Es ist eine wundervolle Aufgabe, all meine Berufs- und Lebenserfahrung in den Aufbau eines Zirkus stecken zu dürfen. Und nicht nur irgendein Zirkus: Ein ,Zirkus des Wissens’ als integrativer Bestandteil der JKU im inneren Kern der Forschung und des Wissens. Einen schöneren Zirkus kann es nicht geben.“

Eine Manege der Wissenschaft und Kunst

Der „Zirkus des Wissens“ wurde heuer am 8. September im Beisein von Bundespräsident Van der Bellen feierlich eröffnet. Am Gelände des Schlosses Auhof entstand ein Platz der Magie und der Neugier, wo Kinder und jung gebliebene Menschen die Universität als Manege der Wissenschaft und der Kunst kennenlernen können - ein Tummelplatz des Staunens, an dem es raucht, zischt, pfeift und riecht und an dem Wissenschaftler*innen, Artist*innen, Schauspieler* innen, aber auch Kasperl, Clowns und Akrobat*innen ihr Wissen teilen. Ein inklusiver, offener und partizipatorischer Ort, der Barrieren abbaut und sowohl Wissenschaft als auch Kunst niederschwellig zugänglich und mit allen Sinnen erlebbar macht.

Das konkrete Programm wird in den nächsten Monaten festgelegt. Airan Berg wird in seiner neuen Rolle u.a. für die Programmgestaltung und den laufenden Betrieb verantwortlich sein: „Wir sind erst am Anfang des Weges. Die Definierung von Schwerpunkten und die Spielplangestaltung werden Forschungsreisen sein,“ erklärt Berg und ergänzt: „Das große Potenzial des ,Zirkus des Wissens’  ist die räumliche und inhaltliche Verbindung mit der JKU. Die Einbindung der unterschiedlichen Fakultäten und Schools wird das Programm beeinflussen. Darüber hinaus werden zum Teil schon bestehende Kooperationen mit anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen die Aktivitäten prägen. Geplant sind sowohl Eigenproduktionen als auch lokale & internationale Koproduktionen, Gastspiele oder kleine Festivals.“

Wie das Ars Electronica Festival, das seit zwei Jahren höchst erfolgreich am JKU Campus stattfindet, hat auch der „Zirkus des Wissens“ eine Verschmelzung von Wissenschaft und Kunst zum Ziel. Christopher Lindinger, Vizerektor für Innovation und Forscher*innen, betont: „Im ‚Zirkus des Wissens‘ wird mit den Mitteln der Kunst Begeisterung für Wissenschaft entfacht. Da erzählen wir Geschichten großer Forscher*innen, da wird getanzt, da blubbern Reagenzgläser auf der Bühne, da malen wir gemeinsam bunte Zukunftsbilder. Es soll ein Erlebnis sein, das in Erinnerung bleibt, das inspiriert. Kunst und Wissenschaft haben ja die Kreativität und das Schaffen von Neuem gemein. Wenn es uns im ‚Zirkus des Wissens‘ gelingt, diesen kreativen Schaffensdrang bei der nächsten Generation zu schüren, haben wir viel gewonnen.“

Ein Zirkus für Generationen

Mit seinem Programm möchte Berg Kinder, junge und jung gebliebene Menschen ansprechen - der „Zirkus des Wissens“ soll ein Ort werden, der Generationen verbindet und besondere Familienerlebnisse schafft. Insbesondere Kinder möchte man mit einem niederschwelligen und interaktiven Angebot erreichen. Aufbauen wird man dabei auf den Erfahrungen der JKU im Schulmarketing bzw. bei den JKU Science Holidays: „Der Ansturm auf die Plätze bei den JKU Science Holidays ist jedes Jahr enorm. Kinder und Eltern schätzen den niederschwelligen Zugang und die vielfältigen Räume des Entdeckens, Forschens und Bewegens. Mit dem ,Zirkus des Wissens hat die JKU nun ein ganzjähriges Forum, in dem Kinder, auch gemeinsam mit ihren Eltern, die Welt der Wissenschaft entdecken können,“ erklärt Bernadette Weinreich, Projektleiterin der JKU Science Holidays.

In diesem Sinne: Manege frei für einen einzigartigen Theaterort, der die Menschen einlädt, den Zauber des Wissens und die Magie der Erkenntnis zu erleben. 

Weitere Infos:

Airan Berg ist Theatermacher und künstlerischer Leiter - zuletzt vom „Festival der Regionen“ in Oberösterreich. Davor war er u.a. künstlerischer Leiter für darstellende Kunst bei Linz09 - Europäische Kulturhauptstadt und leitete das „Theater ohne Grenzen“ (gemeinsam mit Martina Winkel) sowie das Schauspielhaus Wien. Zu seinen wichtigsten partizipatorischen Projekten gehören Reinventare EUtopia in Lecce, Italien, die StadtRecherchen am Wiener Burgtheater, Orfeo & Majun in Brüssel, Aix-en-Provence, Rotterdam, Wien, Krakow & Santa Maria da Feira und Floods of Fire in Adelaide, Australien. Zusätzlich ist Airan Berg Mitinitiator von „Hunger auf Kunst und Kultur“ und als Keynote-Speaker & Workshopleiter zu zahlreichen Konferenzen eingeladen.

Privat lebt er derzeit in Wien und in Istanbul, wo er mit einer Physiklehrerin und PhD Kandidatin in ganzheitlicher Bildung verheiratet ist. Seine Tochter studierte Art & Science in Den Haag. Die Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft ist in seiner Familie eine Selbstverständlichkeit.

Der „Zirkus des Wissens“ wurde von den Architekten Luger und Maul entworfen und orientiert sich in seiner äußeren Anmutung an einer klassischen Meierei. Das multifunktionale Gebäude aus Holz bietet bis zu 300 Besucher*innen Platz. Die Manege bzw. Bühne ist zugleich nach innen und außen gerichtet. Über ein großes Schiebetor kann die Bühne zum Schlosshof geöffnet werden. Ermöglicht wurde der „Zirkus des Wissens“ durch JKU Altrektor Richard Hagelauer. Aus Anlass seiner Emeritierung stellte er aus seinen universitären Drittmittelerträgen das erforderliche Budget für die Realisierung zur Verfügung.

Altrektor Richard Hagelauer:

„Der Schlosshof bekommt mit dem ‚Zirkus des Wissens‘ eine neue Bedeutung. Es entsteht ein wunderbarer Platz kindlicher Neugier, den ich – als Vater von drei Kindern – ganz besonders zu würdigen weiß. Altersgerechte Aufbereitung und spielerisches Entdecken sind unerlässlich, um bei den Kindern den Drang zu Wissen und die Neugierde zu erwecken. Ich hoffe, dass der ‚Zirkus des Wissens‘ ein Ort wird, der ganz vielen Kindern Freude am Wissen ermöglicht.“