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In den Netzwerken der Superreichen Österreichs: Verschachtelt und stark konzentriert

Die Forschungsergebnisse im Auftrag der Arbeiterkammer Wien bringen Licht in das Schattenreich der Superreichen

Vermögen ist in Österreich extrem ungleich verteilt, mit einer enormen Konzentration in den Händen weniger Personen und Familien. Die Ergebnisse der Studie, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster des Teams rund um Stephan Pühringer zeigen, wie rechtliche Rahmenbedingungen und Grauzonen ausgereizt werden, um diesen Reichtum zu sichern und warum diese extreme Vermögenskonzentration ein schwerwiegendes gesellschaftliches Problem darstellt.

Österreich sticht unter den OECD-Ländern durch eine besonders hohe Konzentration des Vermögens auf das oberste eine Prozent der Bevölkerung hervor. Der reichste Haushalt besitzt in etwa so viel wie die ärmere Hälfte der österreichischen Bevölkerung zusammen. Die reichsten fünf Haushalte der circa 60 untersuchten Haushalte und Familien besitzen fast 50 Prozent des gesamten Vermögens der Stichprobe. Der reichste Haushalt Österreichs, die Familie Porsche & Piëch, besitzt mehr als ein Fünftel (22 Prozent).

Durch die Nutzung unterschiedlicher Rechtsformen mit beschränkter Haftung, wie GmbHs und GmbH & Co KGs, oft eingebettet in komplexe Strukturen aus Holding- und Beteiligungsgesellschaften, Immobiliengesellschaften und Privatstiftungen, führt häufig zu intransparenten Vermögens- und Unternehmensbesitzstrukturen. Besonders Privatstiftungen weisen einen hohen Beliebtheitsgrad bei Österreichs Superreichen auf: von circa 3.000 in Österreich registrierten Privatstiftungen findet sich fast die Hälfte (1.389) in dem analysierten Netzwerk wieder. Aber auch die Immobilienbranche spielt eine zentrale Rolle innerhalb der Vermögenssicherung und -akkumulation: in fast allen Haushalten finden sich Beziehungen zu Immobiliengesellschaften, welches die Bedeutung für den Erhalt von Vermögen hervorhebt.

Zusätzlich weist eine Vielzahl an Haushalten sowie deren Umfeld eine gewisse Nähe zu politisch exponierte Personen auf. Hierbei kann von einem sogenannten „Drehtüreffekt“ als  Form politischen Einflusses gesprochen werden. In der untersuchten Stichprobe finden sich sowohl ehemalige Bundeskanzler, ehemalige Minister*innen sowie Mitglieder*innen des österreichischen Parlaments wieder.

Somit zeigt sich, dass Vermögen in Österreich noch konzentrierter ist, als bisher angenommen. Die Macht der Superreichen Österreichs befindet sich häufig gesammtelt in kompliziert konstuierten Immobiliengesellschaften und Privatstiftungen. Durch ihr Vermögen und die daraus resultierende Macht, pflegen Superreiche oftmals Kontakte zu (ehemaligen) Politiker*innen und Personen innerhalb politischer Einflussnahme. Durch rechtliche Graubereiche sowie die Beratung von findigen Vermögenverwalter*innen, können bereits sehr reiche Haushalte und Familien ihr Vermögen weiterhin ausbauen.

Die Arbeiterkammer Wien hat zu den Netzwerken der Superreichen wie Benko, Pierer und Co. eine interaktive Website gestaltet, die hier, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster zu finden ist.