Wie beeinflussen wirtschaftliche Denkschulen die Politik in der deutschsprachigen Wirtschaft? Das haben Forscher des ICAE untersucht.
Die Frage, ob, inwieweit und über welche Kanäle eine bestimmte Form des wirtschaftlichen Denkens die Wirtschaftspolitik beeinflusst, wird häufig in verschiedenen Beiträgen zu den Sozialwissenschaften der Wirtschaft diskutiert. In einem kürzlich im Review of International Political Economy veröffentlichten Artikel untersuchen der SPACE-Forscher Stephan Pühringer und seine Co-Autoren Jakob Kapeller und Christian Grimm das gegenseitige Verhältnis von Paradigmen und Politik in der deutschsprachigen Wirtschaft. Basierend auf einer umfassenden Untersuchung biografischer und institutioneller Informationen zu 700 Wirtschaftsprofessoren leiten die Autoren Indikatoren für Forschungsorientierung, paradigmatische Haltung und politisches Engagement ab. Der Hauptbeitrag dieses Papiers ist empirisch; Es dokumentiert die relativ homogene paradigmatische Haltung der deutschsprachigen akademischen Ökonomie, analysiert das Zusammenspiel von paradigmatischer Orientierung und politischem Prozess und trägt zu einem besseren Verständnis der Rolle von Wirtschaftsexperten in der deutschen Wirtschaftspolitik bei. In Bezug auf letztere stellten die Autoren fest, dass eine stark asymmetrische Einbeziehung von (unterrepräsentierten) pluralistischen / heterodoxen Perspektiven in Bezug auf (überrepräsentierte) ordoliberale Ansichten in politischen Kontexten für die wirtschaftspolitische Entscheidungsfindung in Deutschland charakteristisch ist.
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