Was sind Eliten? Wie spricht die Wissenschaft über Eliten? Wie hat sich der Stellenwert von Eliten gewandelt? Wie bilden sich Eliten? Wie rekrutieren sich Eliten?
Wie wird Macht in unserer Gesellschaft indirekt ausgeübt? Wo sind verborgene Machtkerne zu finden? Welche neuen Rollen spielen dabei die klassischen Institutionen der liberalen Demokratie? Welche Fragen ergeben sich daraus für eine Erneuerung der Demokratie?
Wie werden soziale Ungleichheiten in den Medien dargestellt? Wie ist von den „Fremden“ die Rede? Wie werden gesellschaftliche Verhältnisse medial inszeniert? Was haben Kriegs- und Konflikt-Berichte mit gesellschaftlichen Ordnungen zu tun? Wie vermitteln Medien neoliberaler Überzeugungen über Konkurrenz und Wettbewerb? Welche gesellschaftlichen Botschaften sind in Unterhaltungsangeboten zu finden?
Veranstaltungsdaten
Datum
3.-5. Juni 2010
Ort
BauAkademie BWZ OÖ, Lachstatt 41, 4221 Steyregg
Programm
Donnerstag Nachmittag: Thema 1: Eliten
Audio-File des Vortrages von Michael Hartmann (1h 30min), öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Aufsatz von Michael Hartmann “Die Rekrutierung der deutschen Wirtschaftselite ist keine Frage der Leistung, …” (Junge Welt, 19.9.2003), öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Was sind Eliten? Wie spricht die Wissenschaft über Eliten? Wie hat sich der Stellenwert von Eliten gewandelt? Wie bilden sich Eliten? Wie rekrutieren sich Eliten?
Referent: Michael Hartmann, Technische Universität Darmstadt
Michael Hartmann zählt zu den weltweit führenden Eliteforschern Er hat tausende Lebensläufe von Personen untersucht, die Eliten in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Justiz und Politik zugehören. Michael Hartmann hat nachgewiesen, dass das Reden von Chancengleichheit ein Mythos ist, dass die Eliten keine Leistungseliten sind und dass sich Eliten in hohem Maße „weitervererben“. >> Aufsatz dazu, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Wichtige Bücher:
- Eliten und Macht in Europa. Ein internationaler Vergleich. Frankfurt 2007, Campus.
- The Sociology of Elites. London 2006, Routledge.
- Elitesoziologie. Eine Einführung. Frankfurt 2004, Campus.
- Der Mythos von den Leistungseliten. Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft. Frankfurt/New York 2002, Campus.
- Topmanager – Die Rekrutierung einer Elite. Frankfurt/New York 1996, Campus.
Donnerstag Abend: Kulturveranstaltung
Lesung von Marlene Streeruwitz
Marlene Streeruwitz ist eine vielfach ausgezeichnete Literatin, Regisseurin und Autorin, letztere u.a. von den Romanen „Kreuzungen“ und „Entfernung“.
Infos auf der >> homepage, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Freitag Vormittag: Thema 2: Neue Machtsystem in der Postdemokratie (Tonaufnahme anhören, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster)
- Schematischer Vergleich Fordismus mit Neoliberalismus (Walter Ötsch), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster (66KB)
- Überblick über Parteien im Fordismus (pdf, Walter Ötsch), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster (39KB)
- Überblick über Politik im Neoliberalismus (pdf, Walter Ötsch), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster (80KB)
- Unterlagen zu “Postdemokratie” von Colin Crouch (9 Seiten, pdf, Walter Ötsch), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster (147KB)
- Schema: die Beziehung zwischen Firmen und Staat nach Crouch (pdf, Walter Ötsch), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster (29KB)
- Überblick über Machttheorien (Powerpoint, Katrin Hirte), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster (171KB)
- Plakat Überblick über Machttheorien (pdf, Katrin Hirte), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster (11KB)
Der im Folder angekündigte Colin Crouch kann leider nicht kommen. Stattdessen findet ein Workshop des Instituts für die Gesamtanalyse der Wirtschaft statt.
Wie wird Macht in unserer Gesellschaft indirekt ausgeübt? Wo sind verborgene Machtkerne zu finden? Welche neuen Rollen spielen dabei die klassischen Institutionen der liberalen Demokratie? Welche Fragen ergeben sich daraus für eine Erneuerung der Demokratie?
ReferentInnen: Katrin Hirte, Jürgen Nordmann und Walter Ötsch
Freitag Nachmittag: Thema 3: Medien und gesellschaftliche Ordnungen (Tonaufnahme 1, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster) (Tonaufnahme 2, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster)
Vortrag Thomas-Virchow, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster (883KB)
Wie werden soziale Ungleichheiten in den Medien dargestellt? Wie ist von den „Fremden“ die Rede? Wie werden gesellschaftliche Verhältnisse medial inszeniert? Was haben Kriegs- und Konflikt-Berichte mit gesellschaftlichen Ordnungen zu tun? Wie vermitteln Medien neoliberaler Überzeugungen über Konkurrenz und Wettbewerb? Welche gesellschaftlichen Botschaften sind in Unterhaltungsangeboten zu finden?
Referentin: Tanja Thomas, Universität Lüneburg, und Fabian Virchow, FH Düsseldorf
Tanja Thomas ist Professorin für Kommunikationswissenschaft und Medienkultur an der Universität Lüneburg. Sie beschäftigt sich u.a. mit der Rolle von Medien in Prozessen der Produktion, Reproduktion und Infragestellung von sozialen Ungleichheiten sowie mit dem Zusammenhang von Krieg und Medien. Publikationen, u.a.: “Medienkultur und soziales Handeln” (VS 2008), “Medien, Diversität, Ungleichheit. Zur medialen Konstruktion sozialer Differenz” (VS 2008, hrsg. mit Ulla Wischermann), “Medien im Alltag – Alltag in den Medien” (VS 2010, hrsg. mit Jutta Röser und Corinna Peil).
Fabian Virchow ist Professor für Gesellschaftstheorien und Theorien politischen Handelns sowie Leiter der Forschungsstelle Rechtsextremismus/Neonazismus an der FH Düsseldorf. Er forscht zu medialen und kulturellen Konstruktionen und Repräsentationen des Militärischen, zur Soziologie politischer Bewegungen und zu Fragen der Politischen Soziologie. Publikationen, u.a.: „Gegen den Zivilismus“ (Wiesbaden 2006); “88 Fragen und Antworten zur NPD” (hrsg. mit Christian Dornbusch, Schwalbach/Ts.)
Gemeinsame Publikationen von Tanja Thomas und Fabian Virchow: „War Isn’t Hell, It’s Entertainment: War in Modern Culture and Visual Media“ (hrsg. mit R. Schubar und D. White-Stanley, Jefferson 2009). Im Sommer 2010 erscheint der Band “Medien, Krieg, Geschlecht: Affirmationen und Irritationen sozialer Ordnung” (VS, hrsg. mit Fabian Virchow und Martina Thiele).
Samstag Vormittag: Thema 4: Wirtschaftskrise, das Versagen der Eliten und die Zukunft des Kapitalismus (Tonaufnahme des Vortrages von Karl-Georg Zinn, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster) (Tonaufnahme der Diskussion nach dem Vortrag von Zinn, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster)
Paper Vortrag Zinn, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (131KB)
In welcher Weise kann die aktuelle Wirtschaftskrise als Versagen der Eliten verstanden werden? Was bedeutet das für die Zukunft des Kapitalismus? Welche gesellschaftlichen Möglichkeiten und Alternativen sind denkbar und anzustreben?
Referent: Karl Georg Zinn, früher Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Karl Georg Zinn ist kritischer Volkswirt, er hat seit vielen Jahren gegen den Neoliberalismus Stellung genommen. In seinem Buch „Wie Reichtum Armut schafft. Verschwendung, Arbeitslosigkeit und Mangel“(2006) beschreibt er grundlegende Mängel des Kapitalismus, die zur aktuellen Krise geführt haben, z.B., warum es der wirtschaftlichen Entwicklung schadet, wenn die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, warum die marktradikalen Heilsversprechen nicht aufgehen, und wo ernsthafte Lösungsversuche ansetzen müssten. Sein letztes Buch hat den Titel „Die Keynessche Alternative. Beiträge zur Keynesschen Stagnationstheorie, zur Geschichtsvergessenheit der Ökonomik und zur Frage einer linken Wirtschaftsethik“.
Infos im >> Wikipedia-Artikel, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Samstag Vormittag: Abschlussveranstaltung: was bedeutet das auf der Sommerakademie Erahrene für politische Arbeit? (Tonaufnahme anhören, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster)
Moderation mit Impulsreferat von Robert Misik
Robert Misik ist Journalist und politischer Schriftsteller, Autor u.a. von: Das Kult-Buch. Glanz und Elend der Kommerzkultur, Berlin 2007, Er betreibt auf www.standard.at einen Videoblog mit Kommentaren zum aktuellen politischen Geschehen.
Informationen unter: www.misik.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
KooperationspartnerInnen
Die Sommerakademie wurde vom Institut für die Gesamtanalyse der Wirtschaft in Kooperation mit folgenden Organisationen und Institutionen durchgeführt:
- Arbeiterkammer Oberösterreich
- ATTAC Oberösterreich
- Friedenswerkstatt Linz
- Grüne Bildungswerkstatt Oberösterreich
- Katholische Sozialakademie
- Katholische ArbeitnehmerInnenbwegung Oberösterreich
- Oberösterreichisches Armutsnetzwerk
- Österreichischer Gewerkschaftsbund Oberösterreich-Bereich Bildung und Zukunftsfragen
- Rennerinstitut Oberösterreich