Mag. Gerd Schachermayer vom gleichnamigen, familiengeführten Großhandelsunternehmen referierte im ersten Praxisdialog des Wintersemesters 2024/25 über die Herausforderungen, trotz sinkender Produktmargen zusätzliche Wertschöpfung für das Unternehmen zu generieren.

Ein naheliegender Weg wäre verstärkt auf Eigenmarken zu setzen, damit aber in direkte Konkurrenz zu den eigenen Lieferanten zu treten. Zudem würde eine Eigenmarkenstrategie auch Produktentwicklung und somit Hersteller-Know-how bedingen. Die Firma Schachermayer GmbH mit Sitz in Linz und europaweit rd. 2.000 Mitarbeiter:innen beschreitet daher einen anderen Strategiepfad. Um die sinkenden Margen beim Produktverkauf abzufedern, werden Dienstleistungen verstärkt separat bepreist und angeboten. Welche Dienstleistungen für B2B-Kunden relevant sind und wie hoch die Preisbereitschaft dafür ausfällt, wurde 2015 in einer Studie des Instituts für Handel Absatz und Marketing unter der Leitung von Prof. Thomas Werani erhoben. Die Ergebnisse auf Basis einer großangelegten Kundenbefragung und in weiterer Folge einer Conjoint-Analyse sind bis heute das Fundament der Dienstleistungsstrategie von Schachermayer und bilden somit die perfekte Verbindung von Theorie (Universität) und Praxis (Wirtschaft/Unternehmen).

Die Zukunft des Unternehmens sieht Mag. Schachermayer in Dienstleistungen, die Kunden leicht erklärbar sind, individuelle Kundenbedürfnisse berücksichtigen und eine relevante Preisbereitschaft aufweisen (wie z.B. Baustellenbelieferungen oder Montagedienstleistungen).

Die Thematisierung des sozialen Engagements von Schachermayer mit dem „hello yellow-Pumptrack“, dem „hello yellow-Velodrom“ (der mittlerweile einzigen Radrennbahn in Österreich) und seit kurzem dem „last by Schachermayer“ bildete den Abschluss des Praxisdialogs.

Wir bedanken uns herzlich bei Mag. Gerd Schachermayer für seinen interessanten Vortrag und die Einblicke in den B2B-Handel sowie bei Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Werani für die Moderation des spannenden Abends.