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Institut für Legal Gender Studies
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Linzer Schriften zu Gender und Recht.

In den Linzer Schriften zu Gender und Recht erscheinen aktuelle Forschungsarbeiten, die sich aus wissenschaftlicher Perspektive mit Recht und Geschlecht auseinandersetzen. Wir verstehen Geschlecht als gesellschaftliche Strukturkategorie, die in untrennbarem Zusammenhang mit anderen Persönlichkeitsmerkmalen – wie etwa Ethnizität, Religion, Weltanschauung, sexuelle Orientierung, Alter oder Behinderung – steht. Die Bände der Schriftenreihe untersuchen diese Zusammenhänge in ihren rechtlichen und empirischen Dimensionen. Dabei verfolgt die Schriftenreihe einen interdisziplinären Ansatz: Die wissenschaftliche Analyse rechtlicher und gesellschaftlicher Ungleichheitslagen endet nicht an herkömmlichen juristischen Fachgrenzen, sondern nimmt Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen einzelnen Rechtsgebieten wie auch zwischen Recht und Gesellschaft in den Blick.

Die Reihe wurde 1996 von Ursula Floßmann unter dem Titel „Linzer Schriften zur Frauenforschung“ begründet. 2013 erfolgte die Umbenennung in „Linzer Schriften zu Gender und Recht“ und die Erweiterung der Herausgeberinnenschaft um Silvia Ulrich, Karin Neuwirth und Elisabeth Greif. Seit 2023 betreut Karin Neuwirth als Editor-in-Chief das Programm der Schriftenreihe und die Herausgabe der einzelnen Bände.

Beiträge aus Sammelbänden der Reihe „Linzer Schriften zu Gender und Recht“ können auch über RIDA-online, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster abgerufen werden.

Die Herausgeberinnen freuen sich über die Einreichung von aktuellen Manuskripten zu den Themen der Schriftenreihe.

Manuskripte und Anfragen richten Sie bitte an: legalgenderstudies(at)jku.at

Alle Reihentitel

Band 61 bis 68

 

Die Geschichte des Verbands der Akademikerinnen Österreichs

Lena Diemerling (2024)

Die Arbeit entstand anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Verbands der Akademikerinnen Österreichs (VAÖ) und setzt sich neben der Entwicklungsgeschichte der Organisation und ihrer internationalen Vernetzung auch mit einzelnen Persönlichkeiten des Verbands auseinander. Die frühen Pionierinnen der akademischen Forschung kämpften für die gleichberechtigte Bildung von Frauen und Mädchen, die berufliche Gleichstellung von Lehrerinnen sowie die Anerkennung von Frauen in Forschung und Lehre an den Universitäten.

In der historischen Darstellung werden auch die Verdienste des VAÖ im Bereich der Fluchthilfe während der Zeit des Nationalsozialismus und die Aktivitäten nach 1945 als Teil des demokratischen und sozialen Wiederaufbaus gewürdigt. Die sogenannte Professionalisierung der Verbandstätigkeit setzte in den 1960er Jahren im Zuge von Umstrukturierungen ein. Expertise, Engagement und Einmischung in der bildungspolitischen und universitätsbezogenen Gesetzgebung blieben weiterhin vorrangige Anliegen des VAÖ. Internationaler Austausch unter den Verbandsmitgliedern und weltweite Stipendienangebote für Studentinnen bilden die Basis für ein Engagement im Sinne der globalen gesellschaftlichen Verantwortung für Gleichberechtigung.


126 Seiten, ISBN 978-3-99151-655-1

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Zugang zum Recht im Lichte der Behindertenrechtskonvention

Nina Eckstein (2024)

Menschen mit Behinderungen sind in ihrem Alltag von Recht unmittelbar betroffen. Trotzdem existiert insofern ein „justice gap“, als sich Menschen mit Behinderungen, insbesondere mit Lernschwierigkeiten, im Recht und bei der Rechtsdurchsetzung mit zahlreichen Hürden konfrontiert sehen. Die Rechtssoziologie diskutiert unter dem Begriff „access to justice“ ein weit gefasstes Verständnis von Zugang zum Recht, das nicht erst auf die unmittelbare Rechtsdurchsetzung gerichtet ist, sondern schon davor erforderliche Maßnahmen aufgrund von Zugangshürden in den Blick nimmt.

Die einschlägigen Grundrechtskataloge wie etwa die EMRK oder die GRC gewährleisten vornehmlich einen unmittelbaren Zugang zu Gericht und faire Verfahrensbedingungen. Die UN-Behindertenrechtskonvention hingegen enthält mit Art 13 UN-BRK ein Menschenrecht auf Zugang zum Recht, das eine Reihe an Gewährleistungspflichten beinhaltet, die einem weiter gefassten Rechtszugangsverständnis entsprechen. Damit erweitern sich die vertragsstaatlichen Verpflichtungen Österreichs in Hinblick auf die Gewährleistung des Zugangs zum Recht von Menschen mit Behinderungen.


460 Seiten, ISBN 978-3-99151-335-3

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Kritisches Rechtsdenken II - 10 Jahre Legal Gender Studies an der JKU

Silvia Ulrich/Elisabeth Greif/Karin Neuwirth (Hrsg) (2021)

Der vorliegende Band „Kritisches Rechtsdenken II – 10 Jahre Institut für Legal Gender Studies an der JKU“ dokumentiert das gleichnamige Symposium, das aus Anlass des 10-jährigen Bestehens des Instituts im Juni 2021 als online-Veranstaltung stattgefunden hat. Die Jubiläumsveranstaltung bot Gelegenheit, mit Kolleg*innen aus dem deutschsprachigen Raum neue Entwicklungen im Menschenrechtsschutz und im Antidiskriminierungsrecht im Kontext von Pandemie, ökonomischen Krisen und Digitalisierung zu diskutieren.
Menschenrechte und das Antidiskriminierungsrecht sind wesentliche Forschungsfelder des Instituts. Der Fokus liegt in der Bearbeitung von Ungleichheitslagen aus intersektioneller Perspektive, denen auch die beiden Themenkomplexe des Symposiums gewidmet waren.


Der erste Teil des Sammelbandes thematisiert aktuelle Herausforderungen der Grundrechtsgewährleistung, der zweite Teil befasst sich mit algorithmischen Entscheidungssystemen als neue Herausforderung für das Antidiskriminierungsrecht.


244 Seiten, ISBN 978-3-99113-795-5

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Gewaltschutz und Gewaltprävention für Frauen und Mädchen mit Behinderungen

Silvia Ulrich/Nina Eckstein (Hrsg) (2021)

Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind in besonderem Maße mit (sexueller und geschlechtsbezogener) Gewalt, struktureller Benachteiligung und Ausgrenzung sowie mehrdimensionaler Diskriminierung konfrontiert.

Im vorliegenden Band werden die vielschichtigen Problemlagen von gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen mit Behinderungen aus interdisziplinärer Perspektive beleuchtet und Strategien für Empowerment und Selbstbestimmung vor den Vorhang geholt. Der Band enthält neben rechts- und sozialwissenschaftlichen Beiträgen auch einen Erfahrungsbericht von Frauen mit Behinderungen als Expertinnen in eigener Sache und einen Praxisbericht zur Umsetzung des Empowerment-Prinzips in der Beratung von Frauen mit Behinderungen.

Darüber hinaus wird gezeigt, dass für Menschen mit Lernschwierigkeiten durch Übersetzung von Recht in Leichte Sprache (LL) ein substanzieller Beitrag zur Zugänglichkeit von Recht geleistet werden kann. Um ein Bewusstsein für diese Dimension der Rechtsvermittlung zu schaffen, ist in der Anlage zu diesem Sammelband das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbulkonvention) in Leichter Sprache abgedruckt.


308 Seiten, ISBN 978-3-99113-275-2

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Kritisches Rechtsdenken I - Von der feministischen Rechtsgeschichte zu Legal Gender Studies

Silvia Ulrich/Elisabeth Greif/Karin Neuwirth (Hrsg) (2020)

Das Institut für Legal Gender Studies feiert im Jahr 2020 sein 10-jähriges Bestehen. Seit jeher steht die Arbeit des Instituts in der Tradition einer kritischen Rechtswissenschaft, die ihren Blick nicht nur auf das geltende Recht, sondern insbesondere auch auf seine jeweilige Auslegungspraxis richtet.

Mit diesem Band sollen die innovativen Ansätze der frühen Forschung des Instituts - damals noch als Institut für Rechtsgeschichte - gewürdigt und die Erfolge und Fortschritte der letzten Jahre aufgezeigt werden. Dazu werden vier wichtige Themencluster der Legal Gender Studies von den frühen Ansätzen bis zur aktuellsten Entwicklung vorgestellt:

1. Feministische Rechtsgeschichte
2. Feministische Rechtskritik
3. Von der formalen zur materiellen Gleichheit
4. Gleichheit im Familienrecht


270 Seiten, ISBN 978-3-99113-056-7

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Hass im Netz - Grenzen digitaler Freiheit

Elisabeth Greif/Silvia Ulrich (Hrsg) (2019)

Hate Speech („Hassrede“) zählt zu den häufigsten Formen von Intoleranz und Rassismus in Europa. Fast die Hälfte aller Vorfälle von Hate Speech ereignet sich mittlerweile im Internet. Zu den Gruppen, die am stärksten von Hass im Netz betroffen sind, gehören Muslime, LGBTIQ-Personen und Frauen.

 

Während auch Meinungen, die schockieren oder verstören, rechtlich geschützt sein können, genießt Hassrede nicht den Schutz der Meinungsfreiheit. Rassismus und Sexismus im Internet sowie Aufrufe zu Hass und Gewalt gegen LGBTIQ-Personen sind keine legitimen Meinungsäußerungen: Sie stellen eine Diskriminierung dar und bedrohen universelle Menschenrechte ebenso wie das demokratische Zusammenleben in der Gesellschaft.

 

Der Sammelband dokumentiert die gleichnamige Tagung des Instituts für Legal Gender Studies, die im November 2018 mit großem Erfolg an der JKU in Linz stattgefunden hat. Die Beiträge beleuchten den Schutz vor Persönlichkeitseingriffen im Internet aus interdisziplinärer Perspektive: Unter anderem wird thematisiert, welche Erscheinungsformen Intoleranz und Rassismus im Internet annehmen, welche Instrumente die Rechtsordnung zum Schutz vor Persönlichkeitseingriffen bereitstellt und welche Pflichten den Staat zur Sicherung der Menschenrechte gerade auch im Internet treffen.


250 Seiten, ISBN 978-3-99062-679-5

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No Lessons from the Intersexed?
Anerkennung und Schutz intergeschlechtlicher Menschen durch Recht

Elisabeth Greif (Hrsg) (2019)


Etwa 1,7 % der Weltbevölkerung wird mit Geschlechtsmerkmalen, Chromosomen oder Hormonen geboren, die nicht mit gesellschaftlichen Vorstellungen eines „rein weiblichen“ oder „rein männlichen“ Körpers übereinstimmen. Diese Varianten der Geschlechtsentwicklung werden auch als „Intergeschlechtlichkeit“ bezeichnet. In den letzten Jahrzehnten haben intergeschlechtliche Menschen die Öffentlichkeit verstärkt auf ihre Situation, den unzureichenden rechtlichen Schutz und die mangelnde rechtliche Anerkennung als Intergeschlechtliche aufmerksam gemacht. Dies hat wichtige Veränderungen im juristischen Diskurs angestoßen. Das deutsche Bundesverfassungsgericht und der österreichische Verfassungsgerichtshof haben festgestellt, dass die Geschlechtsidentität intergeschlechtlicher Menschen rechtliche Anerkennung erfahren muss. Damit zusammenhängende Rechtsfragen werden nun zunehmend unter den Gesichtspunkten des Menschenrechtsschutzes und des Antidiskriminierungsrechts verhandelt.

Die Beiträge des vorliegenden Bandes setzen sich aus interdisziplinärer Perspektive mit diesen Entwicklungen auseinander und beleuchten juristische, (medizin-)historische, soziologische, biologische, medizinische und aktivistische Aspekte des Themas Intergeschlechtlichkeit.


272 Seiten, ISBN 978-3-99062-493-7

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Glaubhaftmachung von Diskriminierung – Hilfe oder Hemmnis beim Rechtszugang?

Silvia Ulrich/Erika Rippatha (Hrsg) (2018)

 

Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer Kooperation des Instituts für Legal Gender Studies mit dem Frauenbüro der Arbeiterkammer OÖ zur Beweiserleichterung im Gleichbehandlungsrecht. Um Diskriminierungsopfern den Zugang zum Recht zu erleichtern, sieht das Antidiskriminierungsrecht eine Verschiebung der Beweislast vor. Eine Diskriminierung ist vor Gericht nur glaubhaft zu machen. Diese Beweisregel wirft in der Praxis jedoch erhebliche Vollziehungsprobleme auf: Nicht selten spielen bei abweisenden Gerichtsurteilen geschlechtsspezifische Alltagsannahmen und Stereotype bei der Sachverhaltsfeststellung eine Rolle, insbesondere bei sexueller Belästigung.

In diesem Buch wird die Beweislastregel des GlBG einer kritischen Analyse unterzogen. Neben dem Fachbeitrag einer Expertin aus der Rechtspraxis enthält der Band eine exzellente Diplomarbeit, die sich mit den strukturellen Ursachen für das Scheitern der Glaubhaftmachung von Diskriminierung in Gerichtsverfahren befasst.

Die Publikation soll einen fundierten Einblick in die Beweisproblematik im Gleichbehandlungsrecht eröffnen und damit auch eine wichtige Orientierungshilfe für die Beratungstätigkeit bieten.


132 Seiten, ISBN 978-3-99062-334-3

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Band 51 bis 60

 

Frauenrechtsgeschichte und historische Geschlechterordnungen
Ursula Floßmann, Karin Neuwirth (2017)

Das vorliegende Buch spannt einen rechtshistorischen und geistesgeschichtlichen Bogen von der ständischen Gesellschaft des Mittelalters zum modernen, am Schutz des Individuums ausgerichteten Rechtsstaat. Die Frauenperspektive sowie Fragen nach faktischer Unterdrückung und rechtlicher Ungleichbehandlung bilden den Rahmen der Analyse. Zahlreiche Umbrüche im Staatswesen und Rechtsdenken Europas fanden ohne den entscheidenden Schritt zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Recht statt. Emanzipatorische Ansätze wurden immer wieder erstickt, feministische Bewegungen gerieten trotz kurzfristiger Erfolge wieder in Vergessenheit. Die gegen Frauen gerichteten Argumente wandelten sich dabei im Laufe der Jahrhunderte in ihrem Kern überraschend wenig. Rechtsnormen und deren Auslegung stellten und stellen das entscheidende Instrumentarium zur Verhinderung oder Erreichung einer geschlechtergerechten Gesellschaft dar.

Das Buch richtet sich an alle, die an Recht und Geschlechterfragen interessiert sind, und bietet Einblick in unterschiedliche Epochen, Länder und Gesellschaftsmodelle. Analyse und Kenntnis historischer Entwicklungen sind auch in diesem Zusammenhang für eine kritische Sicht der Gegenwart unumgänglich.

366 Seiten, ISBN 978-3-99062-242-1

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Gleichbehandlung UNTERNEHMEN
Möglichkeiten in und für Unternehmen

Karin Neuwirth/Ulrike Salinger/Jasmine Senk (Hrsg) (2016)


Am 15. März 2016 fand an der JKU eine Tagung zum Thema 'Gleichbehandlung UNTERNEHMEN' als Kooperationsprojekt der Gleichbehandlungsanwaltschaft, Regionalbüro OÖ, und des Instituts für Legal Gender Studies statt.
 
Der vorliegende Band dokumentiert die Vorträge und die Statements der Podiumsdiskussion:
 
Beleuchtet werden präventive Maßnahmen in Unternehmen zur Förderung der Gleichbehandlung und zur Vermeidung von Diskriminierung. Im Zentrum der Analysen stehen folgende Fragen: In welchem Rahmen können Maßnahmen für Gleichbehandlung in Unternehmen optimal umgesetzt werden? Welchen betriebswirtschaftlichen Nutzen kann dies für Unternehmen haben? Was ist hinsichtlich Diversity im Spannungsfeld zwischen Fürsorgepflicht und Diskriminierung zu beachten? Wo liegen typischerweise Diskriminierungsfallen? Welche Beispiele aus der Praxis können dazu jeweils genannt werden?
 
Diese Themenschwerpunkte werden aus verfassungsrechtlicher, betriebswirtschaftlicher und arbeitsrechtlicher Perspektive behandelt und mit einem Blick aus der Praxis der Unternehmen und verschiedener Interessenvertretungen abgeglichen.
 
Im Anhang finden sich wichtige Rechtsquellen zum Thema.


168 Seiten, ISBN 978-3-99033-993-0

 

Legal Gender Studies und Antidiskriminierungsrecht

Elisabeth Greif/Silvia Ulrich (2017)


Das vorliegende Buch führt in die wichtigsten Fragestellungen und Methoden der Legal Gender Studies und des Antidiskriminierungsrechts ein. Es behandelt die menschenrechtlichen Grundlagen gesellschaftlicher Vielfalt sowie die unterschiedlichen Dimensionen von Gleichheit und deren Steuerungspotenzial für die Gleichstellung der Geschlechter und anderer diskriminierungsgefährdeter Gruppen. Neben dem Antidiskriminierungsrecht werden Rechtsfragen mit besonderer Bedeutung für gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse auch entlang der Schwerpunktthemen Partnerschaft/Familie, Sexualität, reproduktive Rechte und Schutz vor Gewalt vertieft.

Ziel des Buches ist die Darstellung und kritische Reflexion des relevanten Rechtsrahmens im Mehrebenensystem des Rechts. Es richtet sich an Studierende der Rechtswissenschaften sowie an all jene, die sich mit Geschlechterfragen im Recht in Forschung oder Praxis auseinandersetzen. Darüber hinaus bietet es auch Lehrenden und Studierenden aus anderen Disziplinen einen Einstieg in die juristische Geschlechterforschung.


380 Seiten, ISBN 978-3-99062-208-7

 

Präimplantationsdiagnostik im österreichischen Recht
Analyse und Kritik

Sabine Trost (2015)

Nachdem die Judikatur des Verfassungsgerichtshofs und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte eine Novellierung des österreichischen Reproduktionsmedizinrechts erforderlich machte, wurden mit dem FMedRÄG 2015 die gesetzlichen Regelungen zur Reproduktionsmedizin an die gesellschaftlichen und medizinischen Entwicklungen der vergangenen 20 Jahre angepasst. Damit wurde das FMedG erstmals seit seinem Inkrafttreten im Jahr 1992 einer umfassenden Neugestaltung unterzogen. Normierte das FMedG bis dahin ein generelles Verbot genetischer Analysen in vitro befruchteter Embryonen vor dem Transfer in die Gebärmutter der Frau, wurde mit dem FMedRÄG 2015 ein Regelungsrahmen für eine beschränkte Zulässigkeit dieser Präimplantationsdiagnostik (PID) geschaffen.

Der vorliegende Band geht der Frage nach, inwieweit die Gesetzgebung mit dem FMedRÄG 2015 der Komplexität der PID gerecht werden konnte und eine grundrechtskonforme und im Normengefüge widerspruchsfreie Regelung der PID gelungen ist. Unter Einbeziehung der Judikatur erfolgt eine differenzierte Auseinandersetzung mit den für die Beurteilung der geltenden Rechtslage relevanten verfassungs-, europa- und völkerrechtlichen Normen. Die juristische Analyse der Regelungen zur beschränkten Zulässigkeit der PID im österreichischen Recht behält dabei ethische und feministische Perspektiven im Blick.


168 Seiten, ISBN 978-3-99033-528-4

 

Zum Verhältnis von Reproduktion, Erwerbsarbeit und fairer Budgetpolitik

Silvia Ulrich/Karin Neuwirth (Hrsg) (2015)


Diskriminierungsschutz, strukturelle Ursachen der Lohnungleichheit und ihre Verschränkung mit Fragen der Gleichstellung der Geschlechter in Bezug auf familiäre Rechte und Pflichten sind nach wie vor zentrale Themen der Genderforschung. Aufgabe des Gesetzgebers ist es, eine gleichberechtigte Lebens- und Arbeitswelt zu fördern.

Durch die Verankerung von Gender Budgeting als Staatsziel in der Bundesverfassung hat sich das Steuerungspotential der Politik zur Verwirklichung geschlechtergerechter Lebens- und Arbeitsverhältnisse wesentlich verbreitert. Es besteht nunmehr die Verpflichtung, durch eine geschlechtersensible Budget- und Steuerpolitik entsprechende Rahmenbedingungen für die geschlechtergerechte Verteilung von Erwerbs- und Reproduktionsaufgaben zu schaffen und den nach wie vor wirkmächtigen Geschlechterstereotypen entgegenzutreten. Dazu braucht es ein geändertes Selbstverständnis hinsichtlich Elternrollen und der Übernahme von Pflegearbeit. Die Beiträge des Sammelbandes zeigen die angesprochenen Zusammenhänge auf und thematisieren Perspektiven und Veränderungen entlang der thematischen Schwerpunkte „Gender, Familie und Privatheit“, „Gender und Arbeitsleben“ sowie „Gender, Steuern und Budget“.


302 Seiten, ISBN 978-3-99033-497-3

 

Aktuelle Entwicklungen im Gewaltschutz

Maria Schwarz-Schlöglmann/Silvia Ulrich (Hrsg) (2014)


Das Institut für Legal Gender Studies und das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich veranstalteten am 13. Oktober 2014 die Fachtagung „Aktuelle Entwicklungen im Gewaltschutz" an der Johannes Kepler Universität Linz.
 
Österreich steht nach der Ratifikation des Europaratsübereinkommens zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) vor neuen rechtspolitischen Herausforderungen. Die Konvention verpflichtet die Vertragsstaaten zur Verwirklichung einer umfassenden Gewaltschutzstrategie unter Einbeziehung aller staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen, die Gewaltschutzaufgaben wahrnehmen. Österreich hat die Konvention als einer der ersten Mitgliedstaaten des Europarates ratifiziert und im September 2014 einen Nationalen Aktionsplan zum Schutz von Frauen vor Gewalt verabschiedet, der als politische Roadmap zur Umsetzung der Schutz- und Gewährleistungspflichten der Istanbul-Konvention dient. Die Tagung sollte eine kritische Reflexion dieser Entwicklung mit Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen ermöglichen.


252 Seiten, ISBN 978-3-99033-451-5

 

 

Verfahrensrechte Minderjähriger sowie Obsorgerechte und -pflichten gegenüber dem Kind

Mariella Mayrhofer (2014)


Das Eltern-Kind-Verhältnis wirft aus rechtlicher Perspektive zahlreiche Fragen auf:

- Welche Rechte und Pflichten habe ich meinem Kind gegenüber?
- Was habe ich als Elternteil im Rahmen der Erziehung meines Kindes zu berücksichtigen?
- Ab welchem Zeitpunkt mischt sich das Jugendamt in die Pflege und Erzie-hung meines Kindes ein?
- Kann ich mein Kind vor Gericht vertreten oder muss ich auf jeden Fall einen Rechtsanwalt beiziehen?
- Hat mein Kind ein Mitspracherecht, wenn es um die Entscheidung geht, welchem Elternteil die Obsorge künftig zukommen soll?
- Wie laufen gerichtliche Verfahren mit den neuen Möglichkeiten (zB Besuchsbegleiter, Kinderbeistand) ab?

Der vorliegende Band informiert über alle wesentlichen Aspekte des Kindschaftsrechts (aus materiell- und verfahrensrechtlicher Sicht) und beschäftigt sich eingehend mit den gesetzlichen Neuerungen des Kindschafts- und Namensrechts-Änderungsgesetz 2013 und Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz. Dabei werden erstmalig sämtliche Rechtsinstitute des Pflegschaftsverfahrens (Besuchsbegleiter, Besuchsmittler, Kinderbeistand, Kollisionskurator, Familiengerichtshilfe) nebeneinander gestellt sowie anhand ihrer Wirksamkeit miteinander verglichen. Zahlreiche Beispiele, Hinweise und Querverweise erleichtern das Verständnis, damit sich auch juristisch nicht Vorgebildete rasch einen Überblick verschaffen können.


174 Seiten, ISBN 978-3-99033-322-8

 

Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt

Kristina Wascher (2013)


Mit der Konstruktion des Zwei-Geschlechter-Modells im 18. Jahrhundert wurden Frauen in den privaten Bereich verwiesen, wodurch ihnen die Mitgestaltung von Gesetzen auf nationaler wie völkerrechtlicher Ebene verwehrt und der Grundstein für die Nichtberücksichtigung ihrer Bedürfnisse in der patriarchalisch geprägten Welt gelegt wurde.

So zielte der Schutz von Menschenrechten lange nur auf Menschenrechtsverletzungen im öffentlichen Raum ab und ignorierte den Umstand, dass Frauen in großer Zahl Opfer von häuslicher Gewalt werden. Zwar gab es im Lauf des 20. Jahrhunderts unterschiedliche Bemühungen, Frauenrechte in den menschen-rechtlichen Kontext aufzunehmen, wobei das wohl wichtigste Dokument die UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) ist. Dennoch hat sich die Problematik von Gewalt gegen Frauen nicht signifikant verändert und so wurde als nächster Schritt das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt ausgearbeitet.

Die Beantwortung der Frage, wie sich diese Konvention in den völkerrechtlichen Diskurs hinsichtlich Gewalt gegen Frauen einordnen lässt und ob sie trotz der geschlechterneutralen Formulierung eine sinnvolle Ergänzung zur CEDAW sein kann, ist ebenso Gegenstand des vorliegenden Bandes wie die Vorstellung der wichtigsten materiell-rechtlichen und verfahrensrechtlichen Bestimmungen unter Berücksichtigung des Umsetzungsstandes in Österreich.


194 Seiten, ISBN 978-3-99033-275-7

 

Zwischen Gleichstellungserfolgen und Antifeminismus
Zwiespältige Tendenzen in der Modernisierung der Geschlechterverhältnisse

Jasmine Senk (Hrsg) (2013)


Am 24. und 25. Jänner 2013 fand an der Johannes Kepler Universität zu diesem Thema eine interdisziplinäre Tagung statt. Die Vorträge aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen zur „Antifeminismusbewegung“ und zur Gleichstellungsarbeit an der Universität komplettierte eine große Podiumsdiskussion mit namhaften ExpertInnen sowie der Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Vorliegender Band sammelt in seinem ersten Teil aus-gewählte Beiträge der Tagung und gibt in seinem zweiten Teil die spannende Podiumsdiskussion wieder.

Karin Neuwirth
Familienrechtliche Auseinandersetzungen. Die sogenannten neuen Väter als Repräsentanten des Antifeminismus oder der Gleichberechtigung?

Jasmine Senk
Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen als Gestaltungs- und Kontrollinstrument zur Gleichstellung von Frauen und Männern

Barbara Rothmüller
Feministische und antifeministische Kritik an Gleichstellungspolitiken; eine Rekonstruktion von Argumenten gegen Herrschaft und Ungerechtigkeit

Doris Weichselbaumer
Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen: Ursachen und Debatten

Elisabeth Menschl
Von der feministischen Philosophie zur Gleichstellungspraxis. Eine kurze Wegbeschreibung


158 Seiten, ISBN 978-3-99033-183-5

 

SexWork(s)
verbieten - erlauben - schützen?

Elisabeth Greif (Hg.) (2012)


Dem vorliegenden Sammelband liegt eine gleichnamige Veranstaltungsreihe des Instituts für Legal Gender Studies der Johannes Kepler Universität Linz in Kooperation mit Stadträtin Mag.a Eva Schobesberger, dem Frauenbüro der Stadt Linz und der Volkshochschule Linz zugrunde, die sich zum einen der Neuregelung der Sexarbeit im Land Oberösterreich widmete, zum anderen fand eine Auseinandersetzung mit den Regelungsregimen, die diesen Themenkreis prägen, im europäischen Vergleich statt.

Lyane Sautner
Prostitution in strafrechtlicher Perspektive. Ein Impulsreferat zur österreichischen Rechtslage
Tanja Marktler
Das Oö. Sexualdienstleistungsgesetz
Helga Amesberger
Prostitutionspolitik in Österreich im internationalen Vergleich
Susanne Dodillet/Petra Östergren
Das schwedische Sexkaufverbot. Beanspruchte Erfolge und dokumentierte Ergebnisse
Ulrike Lembke
Legalisierung und Repression: Aktuelle Prostitutionspolitiken am Beispiel der Stadt Hamburg
Luzenir Caiexta/Melanie Hamen/Gergana Mineva
For a change of perspective. Oder: Wie schaut Sexarbeit aus, wenn die Perspektive der Sexarbeiter_innen miteinbezogen wird?


204 Seiten, ISBN 978-3-99033-114-9

Band 41 bis 50

 

Work in Progress
Geschlechtssensible Themen im Rahmen von Dissertationsprojekten. Bedenken, Erwartungen und Ergebnisse

Karin Neuwirth/Elisabeth Greif (Hg.) (2012)


Der vorliegende Band enthält einen Querschnitt von Arbeiten, die im Rahmen der Seminare „Methoden und Theorien geschlechtssensibler Rechtswissenschaft“ erarbeitet wurden.

Markus Hatheier
Massenvergewaltigung als Kriegsverbrechen
Filip Grubelnik
Geschlechtsspezifische Aspekte der Laiengerichtsbarkeit
Jakob Kepplinger
Privatautonomie und geschlechtsbezogene Diskriminierung
Moritz Radler
Der diskriminierende Vertrag
Reyhaneh Darakhchan
Differenzierende Prämienbeiträge im Versicherungswesen
Christopher Frank
Mehrfachdiskriminierung und intersektionelle Diskriminierung
Barbara Kiener
Mehrarbeitszuschlag als mittelbare Diskriminierung
Michaela Harrer-Schütt
Universität als Vorreiterin materieller Gleichstellung
Armin Friedrich Sparrer
Frauenquote im Aufsichtsrat
Julia Eder
Gendersensibles Vergabeverfahren im Unionsrecht
Martina Marschall
Gemeinsame Obsorge im Fokus
Elisabeth Maria Keinert
Ehegatten im Pflichtteilsrecht
Reinhard Minderock
Geschlechtssensible Aspekte der Bürgschaft


220 Seiten, ISBN 978-3-99033-091-3

 

Gewaltbetroffene Lebensgefährtinnen - Rechtsschutz in entwicklungsgeschichtlicher Perspektive

Gisela Troppmair (2012)


Gewalt stellt die massivste Form der Unterdrückung von Frauen dar. Da der Herrschaftsanspruch des Mannes über „seine“ Frau bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts aber weder kulturell noch sozial oder rechtlich als problematisch angesehen wurde, gab es dazu lange Zeit weder Zahlen noch Fakten oder ausreichende Schutzmaßnahmen.

Erst zu Beginn der 1990er Jahre brachten einige wegweisende Studien Licht ins Dunkel der Problematik und das enorme Ausmaß an alltäglicher Gewalt, das sie zutage förderten, untermauerte die langjährige Forderung der Frauenhausmitarbeiterinnen nach einer Verbesserung des Gewaltschutzes im häuslichen Bereich.

Nach umfangreichen Vorarbeiten trat am 01.05.1997 das „Bundesgesetz zum Schutz vor Gewalt in der Familie“ in Kraft. Obwohl es geschlechtsneutral formuliert ist, stellt es in erster Linie auf jene Fälle ab, in denen Ehefrauen und Lebensgefährtinnen durch ihre Ehemänner und Lebensgefährten körperliche und psychische Gewalt angetan wird.

Inwieweit die rechtlichen Regelungen, die bereits vor Einführung des Gewaltschutzgesetzes bestanden haben, Frauen – insbesondere Lebensgefährtinnen – vor Partnergewalt schützen konnten und inwieweit die neu geschaffenen Instrumente der mittlerweile zwei Gewaltschutzgesetze dies vermögen, ist Gegenstand der Untersuchungen des vorliegenden Bandes. Untersucht wird dabei auch, wie die jeweils vorhandenen Regelungen durch die Gerichte und die Organe der Verwaltungsbehörden gehandhabt wurden und werden.


140 Seiten, ISBN 978-3-99033-017-3

 

Gendersensibles Vergabeverfahren - Einbindung eines Sekundärzwecks

Jasmine Senk (2011)


Mit der Novelle des BVergG 2006 wurde festgelegt, dass im Vergabeverfahren auf die Beschäftigung von Frauen und sonstige sozialpolitische Belange Bedacht genommen werden kann. Trotz dieser – vor dem Hintergrund der primär- und verfassungsrechtlichen Vorgaben zur Gleichstellung der Geschlechter erfolgten – Klarstellung des einfachen Gesetzgebers räumt die Rechtsanwendung und Lehre der Umsetzung eines „gendersensiblen“ und „gleichstellungseffektiven“ Auftragswesens nur geringen Gestaltungsspielraum ein.

Vorliegende Arbeit untersucht zunächst die rechtlichen Auswirkungen der europarechtlichen und nationalen Gleichstellungsnormen auf die materiellen Vergaberechtsvorschriften. Sodann soll ein im Sinne des Gender Budgeting ausgestaltetes Vergabeverfahren erarbeitet und die Möglichkeiten zur Koppelung der Auftragsvergabe an gleichstellungsfördernde Maßnahmen in den Unternehmen der Bieterinnen und Bieter aufgezeigt werden. in erster Linie auf jene Fälle ab, in denen Ehefrauen und Lebensgefährtinnen durch ihre Ehemänner und Lebensgefährten körperliche und psychische Gewalt angetan wird.

Inwieweit die rechtlichen Regelungen, die bereits vor Einführung des Gewaltschutzgesetzes bestanden haben, Frauen – insbesondere Lebensgefährtinnen – vor Partnergewalt schützen konnten und inwieweit die neu geschaffenen Instrumente der mittlerweile zwei Gewaltschutzgesetze dies vermögen, ist Gegenstand der Untersuchungen des vorliegenden Bandes. Untersucht wird dabei auch, wie die jeweils vorhandenen Regelungen durch die Gerichte und die Organe der Verwaltungsbehörden gehandhabt wurden und werden.


290 Seiten, ISBN 978-3-85499-523-4

 

 

Körperliche Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Behinderung

Irene Kopf (2011)


Das Sexualleben unterliegt dem Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens. Mischen sich dazu die Merkmale Frau und geistige Behinderung, wird daraus ein heikles Thema.

Gerade im Umgang mit Rechten von Menschen mit Behinderungen, die zur Wahrnehmung ihrer Position einer gesetzlichen Vertretung bedürfen, ist besondere Wachsamkeit geboten, um sie vor Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte oder vor (Mehrfach-)Diskriminierung zu schützen.

Der Grundsatz weitestgehender Autonomie und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen ist auf alle Lebensbereiche anwendbar. Ob und unter welchen Bedingungen auf die Fortpflanzung von Menschen mit geistiger Behinderung Einfluss genommen werden darf, wird in vorliegendem Band aus rechtlicher Sicht untersucht.


160 Seiten, ISBN 978-3-85499-874-7

 

 

... und immer wieder an der "Ordnung der Welt" rütteln! Ein Beitrag zur Geschichte des Autonomen Frauenzentrums Linz

Regina Brigitte Matuschek (2011)


Die Kategorie Geschlecht scheint ein strukturierendes Prinzip der „Ordnung unserer Welt“ zu sein. Die Frauenbewegungen des letzten Jahrhunderts hatten das Ziel, diese gesellschaftlichen Strukturen tiefgreifend zu verändern. Sie traten als soziale Bewegungen gegen Diskriminierung und Entrechtung auf. Auch in Linz gab es in den 1980er Jahren eine radikale Frauengruppe, die sich diesem Ziel verschrieb. Nach einer spektakulären Hausbesetzungsaktion wurde das Autonome Frauenzentrum Linz gegründet. Es ist eines der wenigen autonomen Frauenprojekte in Österreich, die seit ihrer Gründung ohne Unterbrechung bestehen. Anhand von sieben autobiografischen Erinnerungsberichten wird in der vorliegenden Arbeit ein Stück Linzer Frauengeschichte sichtbar gemacht. Die Aussagen der befragten Frauen werden in einen größeren Zusammenhang gesetzt und vor einem zeitgeschichtlichen und wissenschaftstheoretischen Hintergrund betrachtet. In den Biografien der Linzerinnen zeigt sich die Verknüpfung von Lebenswirklichkeiten und feministischen Forderungen.

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der Dynamik sozialer Bewegungen. Die kontinuierliche Verstaatlichung der autonomen, feministischen Projekte erreichte auch das Frauenzentrum in Linz. Es wurde zur staatlich subventionierten Beratungseinrichtung. Damit hat das Wort „autonom“ innerhalb der Frauenbewegung eine Wandlung erfahren. Das Aufspüren und Beschreiben dieser Veränderungen ist die Intention, die der vorliegenden Publikation zugrunde liegt.


270 Seiten, ISBN 978-3-85499-607-1

 

Familie neu? Jüngste Familienrechtsänderungen im Hinblick auf Partnerschaften und gelebte Familienformen

Karin Neuwirth (Hg.) (2010)


Der vorliegende Band enthält die Referate der am 17. Juni 2010 vom Institut für Legal Gender Studies organisierten Weiterbildungsveranstaltung ergänzt um einen einleitenden Beitrag sowie die relevanten Rechtsnormen im Anhang.

Die Diskussion um Änderungen des bestehenden Familienrechts ist bei weitem nicht beendet; die Beiträge sollen eine kritische Zwischenanalyse der geltenden Rechtslage sowie einen Denkanstoß für zukünftige Überlegungen darstellen.

Die einzelnen Beiträge widmen sich folgenden Themen:

Karin Neuwirth, An Stelle einer Einleitung – Die jüngsten Reformen des österreichischen Familienrechts im Überblick

Constanze Fischer-Czermak, Sind Stiefkind- und Patchworkfamilien weiterhin Stiefkinder der Gesetzgebung?

Elisabeth Greif, Ist eine ‚Homosexuellen-Partnerschaft‘ tatsächlich Familie?

Susanne Ferrari, Benötigen moderne Partnerschaften und Familien zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch gesetzliche Regelungen?

Relevante Rechtsnormen: Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch, Ehegesetz, Eingetragene Partnerschaft-Gesetz, Außerstreitgesetz


124 Seiten, ISBN 978-3-85499-830-3

 

Transkulturelle Kompetenz in der Geburtsbetreuung.
Optimierung der Betreuung von Frauen mit Migrationshintergrund in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

Agnes Kaiser (2010)


Frau sein, fremd sein, schwanger sein. Für Migrantinnen bedeuten diese drei Faktoren häufig eine Mehrfachbelastung. In Zukunft werden auf den Geburtshilfestationen die Anteile von Migrantinnen unter den Gebärenden weiter steigen. Es stellt sich die Frage, wie die Geburtsbetreuung von Frauen mit Migrationshintergrund bestmöglich gestaltet werden kann. Diesbezüglich hat das geburtshilfliche Fachpersonal eine Schlüsselposition. Im Zuge der Betreuungsarbeit tauchen immer wieder Sprachbarrieren, Konflikte mit Familienangehörigen und Differenzen im Rollenverständnis von Mann und Frau auf.

In der vorliegenden Publikation wird nach Lösungsansätzen aus Perspektive von Hebammen, ÄrztInnen und Pflegepersonal gesucht. Die Ergebnisse resultieren aus einer oberösterreichweiten Personalbefragung auf Geburtenstationen. Beispielsweise fordern die GeburtshelferInnen mehr verfügbare DolmetscherInnen. Von den Hebammen wird ein Mangel an fremdsprachigen Geburtsvorbereitungskursen aufgezeigt. Einfache Maßnahmen würden schon maßgeblich zu einer besseren Betreuungssituation beitragen.
 

212 Seiten, ISBN 978-3-85499-780-1

 

Rechtsschutzwege im Antidiskriminierungsrecht

Christopher Frank (2010)


Das österreichische Antidiskriminierungsrecht ist durch die Zersplitterung der Materie auf mehrere Bundes- und Landesgesetze auch für JuristInnen oftmals nur schwer zu überblicken.

In der vorliegenden Arbeit wird eine Gesamtschau des bestehenden Rechtsschutzes für den Diskriminierungsgrund der sexuellen Orientierung erstellt: In welchen Bereichen besteht ein Diskriminierungsschutz und wie bzw in welchen Verfahren ist er für den/die Einzelne durchsetzbar?

Behandelt werden die Antidiskriminierungsbestimmungen des Gleichbehandlungsgesetzes (GlBG), des Bundes-Gleichbehandlungsgesetzes (B-GlBG), des Sicherheitspolizeigesetzes (SPG), sowie die landesgesetzlichen Regelungen des Oö. Antidiskriminierungsgesetz (Oö. ADG) und der Oö. Landarbeitsordnung 1989 (Oö. LAO 1989) mit Stand der Rechtslage vom 1. 8. 2009.

Die vorliegende Publikation ist eine geringfügig überarbeitete Ausgabe der vom Autor bei o.Univ.-Prof.in Dr.in Floßmann am Institut für Österreichische und Deutsche Rechtsgeschichte vorgelegten Diplomarbeit „Rechtsschutzwege im Antidiskriminierungsrecht bei Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung“. Die Arbeit wurde mit dem „JKU goes gender“ - Preis für Diplomarbeiten ausgezeichnet.
 

134 Seiten, ISBN 978-3-85499-514-2

 

HIV/AIDS - eine gesellschaftspolitische Herausforderung. Prävention und Frauen im Blickpunkt

Bettina Gradl (2009)


Es sind nicht mehr die sogenannten Randgruppen der Gesellschaft, wie etwa Drogenabhängige oder Homosexuelle, welche von einer HIV-Infektion betroffen sind. In ansteigendem Maße sind es heutzutage heterosexuelle Personen, im Besonderen Frauen. Nur noch knapp weniger als die Hälfte der Menschen, die weltweit mit HIV/AIDS leben sind Frauen und junge Mädchen. Die Zahl der HIV-positiven Frauen nimmt in allen Regionen zu, so auch in Österreich.

Dieses Problem wird in der vorliegenden Publikation aufgegriffen und ausführlich dargestellt. Die zunehmend hohe weibliche Infektionsrate liegt mitunter daran, dass Informationsdefizite auf Seiten der Frauen bestehen, welche ausgeräumt werden müssen. In diesem Zusammenhang ist ein Blick auf die HIV-Präventionsmaßnahmen für Frauen in Österreich zu werfen. Im Speziellen wird auf eine Subgruppe der Frauen, nämlich Migrantinnen, eingegangen. Diese haben im Bezug auf HIV-Prävention und Gesundheitsförderung besondere Bedürfnisse hinsichtlich ihrer sozialen Lebenssituation und des individuellen Lebenskontextes und gehören daher zu einer vulnerablen Gruppe.

Die Auseinandersetzung mit den Themenbereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Frauen bildet die Basis für die Interviews mit ExpertInnen aus der Praxis. Mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse werden Handlungsmaßnahmen und Empfehlungen bezüglich (frauenspezifischer) HIV-Prävention und Gesundheitsförderung abgeleitet. Ein Vergleich zwischen Theorie und Praxis schließt die Untersuchung ab.
 

214 Seiten, ISBN 978-3-85499-704-7

 

Die Notstandshilfe nach dem AlVG. Mittelbare Diskriminierung von Frauen

Elisabeth Winter (2009)


Entsprechend den im Arbeitslosenversicherungsgesetz und der Notstandshilfeverordnung normierten Voraussetzungen, ist es in Österreich möglich, im Falle der Arbeitslosigkeit und dem Vorliegen einer Notlage, Notstandshilfe zu beziehen. Diese ist, neben der Abhängigkeit von der Höhe des vorhergehenden Erwerbseinkommens auch an das Einkommen des Partners bzw. der Partnerin (Ehe oder Lebensgemeinschaft) geknüpft. Ein weitaus überwiegender Anteil der Anträge auf Notstandshilfe, der mangels Vorliegen einer Notlage abgelehnt wurde, wurde im Beobachtungszeitraum 2006 von Frauen gestellt. Es ist in diesem Zusammenhang zur Kenntnis zu nehmen, dass die dazu bestehende Rechtsprechung in Österreich die maßgeblichen Bestimmungen nicht als rechtswidrig wegen des Verstoßes gegen das Gleichbehandlungsgebot im Sinne der mittelbaren Diskriminierung von Frauen ansieht. Wodurch jedoch ein Konnex zum Tatbestand der unsachlichen Benachteiligung hergestellt werden muss, war die Art und Weise, wie diese Normen durch das Arbeitsmarktservice Österreich bis Mitte 2008 vollzogen wurden. Die Intention der vorliegenden Publikation war es, anhand dieses Sachverhaltes den Tatbestand der mittelbaren Diskriminierung von Frauen zu erläutern und eine Änderung in der Vollziehung zu erreichen. Weiterführend jedoch die Forderung zu erheben, die vorliegenden Normen entsprechend zu novellieren, damit dem legitimen Anspruch von Frauen auf eine weitgehend selbst bestimmte Existenz Rechnung getragen wird.
 

86 Seiten, ISBN 978-3-85499-647-7

Band 31 bis 40

 

Die Situation weiblicher Führungskräfte in OÖ Großunternehmen

Karin Dietachmayr (2009)


Frauen sind weltweit in den Führungsebenen der Unternehmen unterrepräsentiert. Auch in den OÖ Großunternehmen ist der Frauenanteil in den Führungsgremien und -positionen sehr gering. Wie stark Frauen tatsächlich vertreten sind, beantwortet diese Arbeit. Darüber hinaus werden Einblicke gewährt, wie sich die Situation von Frauen in Führungspositionen aktuell darstellt und welche wichtige Rolle Gleichstellung in Zukunft spielen wird.

Das vorliegende Werk gliedert sich in einen theoretischen und einen umfangreichen empirischen Teil.

Die Autorin spannt dabei im theoretischen Teil ihrer Arbeit einen Bogen von Begriffsbestimmungen und -definitionen zur Gleichstellungsthematik, rechtlichen Grundlagen, Interventionen auf gesamteuropäischer Ebene über die Vereinbarkeitsproblematik von Privatleben, Beruf und Familie zur „besonderen“ Situation von Frauen in Führungspositionen, Frauen und Macht sowie strategischen Facetten der Gleichstellung von Frauen und Männern. Die theoretischen Aspekte werden mit Ergebnissen aktueller Studien verknüpft und geben die Rahmensituation für Frauen in Führungspositionen wieder.

Im Zentrum der Arbeit steht jedoch die durchgeführte Online-Befragung von Personalverantwortlichen und weiblichen Führungskräften in OÖ Großunternehmen mit dem Ziel, einen Status quo zur Situation von Führungsfrauen abzubilden und eventuelle Handlungsbedarfe zur Förderung von mehr Gleichstellung zu eruieren. Die umfassenden Ergebnisse sind sehr interessant und es zeigt sich ein großer Handlungsbedarf zum Thema Gleichstellung in OÖ. Die Autorin stellt diesen Aktionsbedarf jedoch nicht nur fest, sondern bietet zusätzlich Ansatzpunkte für Maßnahmen auf politischer und gesellschaftlicher, betrieblicher und individueller Ebene an.


270 Seiten, ISBN 978-3-85499-622-4

 

Das Kopftuchurteil des EGMR

Evelyn von Bülow (2008)


Seit mehr als zwei Jahrzehnten beschäftigt das Phänomen "islamisches Kopftuch" Gesetzgebung und Justiz in Europa, wobei die einzelnen Standpunkte zum Teil weit auseinandergehen.

Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick der Spruchpraxis des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) zur Kopftuch-Problematik und erläutert anhand ausgewählter Fallbeispiele die Staatenpraxis in Europa zu diesem Thema.

Das "Kopftuchurteil" des EGMR, welches aufgrund einer Beschwerde von Leyla Sahin gegen das Kopftuchverbot an der Universität Istanbul ergangen ist, stellt die erste diesbezügliche Entscheidung auf höchster europäischer Ebene in der Sache selbst dar. Doch die hohen Erwartungen in ein richtungweisendes Urteil, das für nationale Gerichte eine klare europäische Rechtsprechungslinie vorgeben hätte können, wurden nicht erfüllt. Der Gerichtshof verzichtete wohl auch aufgrund der politischen Brisanz dieses Themas - fast vollständig auf die gebotene europäische Kontrolle und überließ den türkischen Behörden einen sehr weiten Beurteilungsspielraum.
 

156 Seiten, ISBN 978-3-85499-583-8

 

Kinderbetreuung, Ehe und Geschlechtergerechtigkeit im Sozialstaat Österreich

Michaela Harrer-Schütt (2008)


Österreich hat sich völkerrechtlich zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit verpflichtet. Das bedeutet, dass Frauen wie Männern gleiche Chancen und Möglichkeiten zum Erreichen einer eigenständigen Existenzsicherung als Basis für individuelle Entscheidungsfreiheit eingeräumt werden müssen. Darüber hinaus ist dafür Sorge zu tragen, dass nicht klischeehafte Geschlechterrollenbilder in der Gesellschaft Frauen als Betreuerinnen und Männer als Ernährer fixieren. Eine derartige Festlegung ist nämlich geeignet, den sozialen Status von Frauen hinsichtlich ihrer Teilnahmemöglichkeiten in politischen und kulturellen Lebensbereichen zu untergraben. Zudem besteht die Gefahr, dass dadurch ihre Chancen in Bezug auf eine eigenständige Existenzsicherung geschmälert werden. Das Modell der Versorgungsehe führt zur Abhängigkeit des nicht erwerbstätigen vom erwerbstätigen Partner und konterkariert die gleichstellungsorientierten Intentionen des partnerschaftlichen Prinzips, das vor nunmehr 33 Jahren das patriarchalische Prinzip im Familienrecht abgelöst hat.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach einer rechtlichen Steuerung der Zuteilung der Aufgaben des häuslichen Bereichs, vor allem der Kinderbetreuung. Es sind Regelungen des Familienrechts, des Sozialrechts und des Arbeitsrechts, die in ihrem Zusammenspiel im Verlauf der Rechtsentwicklung der vergangenen 50 Jahre in unterschiedlichem Ausmaß auf eine geschlechtsspezifische Festlegung der Rollen und Aufgaben in Ehe und Familie hingewirkt haben. Diese Entwicklung und ihre Auswirkung auf die gesellschaftliche Realität der Gegenwart zu untersuchen ist die Intention, die der vorliegenden Publikation zu Grunde liegt.
 

128 Seiten, ISBN 978-3-85499-444-2

 

Hebammen im Nationalsozialismus

Julia Schwarzenberger (2008)


Hebammen waren im Nationalsozialismus für die Umsetzung der nationalsozialistischen Gesundheits- und Bevölkerungspolitik und somit für die Selektion der Bevölkerung unter rassischen Gesichtspunkten zuständig. Aufgrund der Erfüllung ihrer Meldepflichten in Bezug auf „behinderte“ Kinder (Stichwort: Kindereuthanasie), so genannte „Erbkranke“ (Stichwort: Zwangssterilisationen) sowie Schwangerschaftsunterbrechungen, Fehl- und Frühgeburten (Stichwort: Zwangsabtreibungen) trugen sie zur erbbiologischen Erfassung der Bevölkerung bei. Auch bei Zwangsarbeiterinnen leisteten Hebammen Geburtshilfe und assistierten teilweise bei Abtreibungen. In den Heimen des „Lebensborn e. V.“ gehörten sie zum angestellten Personal.

All diesen Tätigkeitsfeldern gemeinsam war, dass Hebammen über einen relativ großen Handlungs- und Ermessensspielraum verfügten und daher ihr Mitwirken an den nationalsozialistischen Zielsetzungen selbst gestalten und lenken konnten. Der Hebammenberuf erfuhr in der Zeit des Nationalsozialismus eine enorme Aufwertung, wurde jedoch zunehmend politisiert und Hebammen waren einer engmaschigen staatlichen Kontrolle ausgesetzt.
 

118 Seiten, ISBN 978-3-85499-428-2

 

Das Anti-Stalking-Gesetz. Rechtslage und frauenspezifische Beratungspraxis

Martina Zimmermann (2007)

 
Stalking ist ein soziales Phänomen mit einem vielfältigen Bedrohungspotential und umfassenden Spätfolgen für die – zumeist weiblichen – Opfer. Der Gesetzgeber reagierte darauf, indem er im Juni 2006 das Anti-Stalking-Gesetz verabschiedete.

Am Beginn dieses Buches steht daher die wissenschaftliche Betrachtung des Phänomens Stalking und seiner Auswirkungen auf die Opfer, dem die Darstellung der derzeit in Österreich geltenden Rechtslage einschließlich der Opferschutzrechte folgt. Der Einfluss, den das Anti-Stalking-Gesetz auf die Arbeit von Beratungseinrichtungen hat, wird anhand von Befragungen und Gesprächen mit den jeweiligen Geschäftsführerinnen der zuständigen Opferschutz- und Beratungseinrichtungen aufgezeigt.

Ziel und gleichzeitig auch Schlusspunkt der vorliegenden Publikation ist jedoch die Frage, inwieweit das Anti-Stalking-Gesetz noch verbessert werden muss, um einen wirksamen Schutz der Privatsphäre der Opfer zu gewährleisten und durch welche gesetzlichen Änderungen dies erreicht werden könnte.
 

114 Seiten, ISBN 978-3-85499-380-3

 

Schutz vor Diskriminierungen aufgrund sexueller Ausrichtung.
Europäisches Recht und österreichische Rechtsbezüge


Gregor Strobl (2007)


Die Bekämpfung jeglicher Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Religion, Behinderung oder sexuellen Ausrichtung stellt heute eine äußerst wichtige Aufgabe der Europäischen Union dar.

Die aktuelle politische Diskussion über Homosexualität und Gleichberechtigung zeigt einmal mehr, dass insbesondere in Österreich die Meinungen sehr weit auseinander gehen. Dieses Buch zeigt jedoch, dass es aus rechtswissenschaftlicher Sicht nur einen Weg geben kann: „Keine rechtliche Benachteiligung aufgrund der sexuellen Ausrichtung einer Person.“

Sowohl das Unionsrecht als auch die Europäische Menschenrechtskonvention sowie deren Gerichtshöfe geben die zukünftige Richtung vor. Gerade am Beispiel Österreich, wo die rechtliche Gleichstellung von homosexuellen Personen nur sehr zögerlich vorangeht, zeigt sich, wie wichtig die europäische Rechtsentwicklung für das Recht der Mitgliedstaaten ist.

Neben der geltenden Rechtslage und aktuellen Rechtsprechung auf europäischer Ebene werden deren Auswirkungen auf die nationalen Rechtsordnungen der Mitgliedstaaten insbesondere am Beispiel Österreich dargestellt.
 

122 Seiten, ISBN 978-3-85499-306-3

 

Die Menschenrechte der Frau in der Türkei 2006

Christina Keinert (2006)


In Europa werden „schädliche Traditionen“ wie Zwangsverheiratung und Ehrenmorde verstärkt zum Thema. Oft wird angenommen, diese Auswüchse der Geschlechterungerechtigkeit entstünden erst in Europa aufgrund der desolaten Lage der MigrantInnen. Diese Formen geschlechtsspezifischer Gewalt bestehen jedoch schon in der Türkei und das Bild der durch den Kemalismus befreiten Türkin entspricht nicht der gesellschaftlichen Realität:

Zwar wurden jüngst massive geschlechtsbezogene Diskriminierungen im Zivil- und Strafrecht abgeschafft: Alleinige Entscheidungsgewalt des Ehemanns, Bestimmung des Strafmaßes für Vergewaltigung je nach Jungfräulichkeit des Opfers oder „Wiedergutmachungsheirat“.
Noch gravierender als das Recht wirken sich jedoch sozio-kulturelle Praktiken und Traditionen zum Nachteil der Frauen und Mädchen aus: Der frauenverachtende, Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit massiv einschränkende Ehrbegriff, kollektiver Jungfräulichkeitszwang, dessen Überprüfung der Staat sogar anordnet, Verheiratung durch Zwang und gegen Brautgeld prägen das Leben der Frau in der Türkei quer durch alle sozialen Schichten. Die immerzu wachsende Zahl von Mädchenselbstmorden in Südostanatolien ist ein weiteres Indiz für das Ausmaß der Geschlechterdiskriminierung, die insbesondere bei der Beurteilung der Europareife der Türkei in Menschenrechtsfragen nicht außer Betracht bleiben darf.

 
176 Seiten, ISBN 3-85499-186-1

 

Körper que(e)r denken. Tagungsband des 11. AbsolventInnentages der Johannes Kepler Universität Linz

Elisabeth Greif (Hg.) (2006)


Der vorliegende Tagungsband gibt die Vorträge des AbsolventInnentages 2005 in erweiterter Form wieder. Die einzelnen Beiträge entstammen unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen, ihnen gemeinsam ist die kritische Analyse von Geschlechterkonzeptionen in vielfältigen Diskursen. Körperlichkeiten und Geschlechtsdarstellungen werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und erlauben es, Körper und Geschlecht que(e)r zu denken.

Barbara Duden, Vom „biologischen Geschlecht“ zur „statistischen Differenz“ – Was sind Frauen? Was sind Männer? Thesen zur Geschichte der Verkörperung des Unterschieds

Andrea Bührmann, Individualisierungsprozesse im Kontext der Modernisierung des Wohlfahrtsstaates

Bettina Bock von Wülfingen, Diverse Biologien - schwindende Geschlechter?

Elisabeth Greif, Dubiose Hermaphroditen und zweideutige Situationen. Abweichende Sexualitäten im Rechtsdiskurs

Katharina Pewny, Das Körpergeschlecht der Diversität. Filmische Repräsentationsstrategien um die Jahrtausendwende
 

150 Seiten, ISBN 3-85499-037-5

 

Weibliche Genitalverstümmelung

Doris Wakolbinger (2005)


Die weibliche Genitalverstümmelung, von der weltweit mehr als 130 Millionen Frauen beziehungsweise Mädchen betroffen sind, wird aus Gründen der Migration zunehmend öffentlich diskutiert. Dieser Debatte steht immer noch große Unwissenheit und Tabuisierung entgegen. Bevor man lang gewachsene kulturelle Traditionen als „barbarisch“ und „menschenverachtend“ abtut, sollte man einen Blick hinter die Kulissen wagen. Die vorliegende Publikation möchte daher zu einer differenzierten Betrachtungsweise verhelfen und gleichzeitig zur Abschaffung der weiblichen Genitalverstümmelung beitragen, denn ihre Anwendung stellt einen klaren Bruch der Menschenrechte dar und zieht vielerorts straf- und asylrechtliche Konsequenzen nach sich.
 

136 Seiten, ISBN 3-85487-922-9

 

Gender Mainstreaming in Oberösterreichs Regionen
 
Maria Buchmayr (2005)


Frauen als Impulsgeberinnen in Oberöstereichs Regionen

Für eine Regionalentwicklung, welche die Anliegen von Frauen berücksichtigt, die strukturelle Benachteiligungen und Erschwernisse für in der Region lebende Frauen abbaut, ist der Einbezug von direkt vor Ort lebenden Frauen im Sinne von Gender Mainstreaming unerlässlich. Auf Basis dieser empirischen Grundlage, die sich aus den Erfahrungen, Bedürfnissen, Visionen von in allen oberösterreichischen Regionen lebenden Frauen in all ihrer Heterogenität zusammensetzt, lässt sich ein Leitbild für Regionen erstellen, das dem Prinzip Gender Mainstreaming gerecht wird.

Eine entscheidende Rolle für die Gestaltung des Alltags spielen das Umfeld und der Lebensraum, in dem Frauen leben, das heißt die Region, ob diese ländlich oder städtisch definiert ist, und die spezifische Wohngemeinde. Wesentliche Faktoren im Bereich der individuellen Lebensführung sind das Verständnis der Frauen gegenüber Geschlechterrollen und traditioneller Wertehaltungen sowie dem Verhältnis von Wunsch und Wirklichkeit innerfamiliärer Arbeitsteilung. Diese vielfältigen und breit gefächerten Betrachtungsweisen spiegeln die Heterogenität der Frauen in Oberösterreich wider. ´Die Frauen schlechthin` existieren nicht, die Bedürfnisse, Forderungen und Wünsche von Frauen sind jeweils im individuellen Lebensumfeld zu betrachten und lassen sich nicht in Schemata pressen, die als die allgemein weiblichen gelten. Dies gilt für Frauen, die auf dem Land leben und für jene, die in der Stadt leben. Strukturelle Benachteiligungen, denen Frauen tagtäglich unterliegen, existieren jedoch sowohl für Frauen, die auf dem Land leben als auch für jene, die in der Stadt leben. Diese sind in der Zweiteilung der Gesellschaft zu sehen, in der traditionellen Rollenaufteilung zwischen Frauen und Männern, die sich in allen Lebensbereichen manifestiert.


330 Seiten, ISBN 3-85487-841-9

Band 21 bis 30

 

Offene Rechtsfragen zur Prostitution in entwicklungsgeschichtlicher Perspektive

Alice Sadoghi (2005)


Prostitution stellt im österreichischen Recht eine Grauzone dar, die eine Vielzahl offener Rechtsfragen aufwirft.
Im Gegensatz zu den zunehmenden Liberalisierungstendenzen auf europäischer Ebene regelt der österreichische Staat die Prostitution nur soweit, als es um Pflichten der Betroffenen geht, die Ausgestaltung der damit korrespondierenden Rechte ist dagegen defizitär.
Die gegenwärtig vorherrschende Rechtlosstellung von Prostituierten manifestiert sich daher in zivil-, arbeits-, sozial-, steuer- und grundrechtlichen Diskriminierungen.

Im Gegensatz zur österreichischen Regelung setzte der deutsche Gesetzgeber durch das Prostitutionsgesetz, das am 1.1.2002 in Kraft trat, erste Schritte in Richtung Entkriminalisierung und Anerkennung der Prostitution als „Beruf“.

Neben der geltenden Rechtslage in Österreich und Deutschland wird die entwicklungsgeschichtliche Perspektive seit dem Kodifikationszeitalter geschildert.
 

192 Seiten, ISBN 3-85487-826-5

 

Doing Trans/Gender. Rechtliche Dimensionen

Elisabeth Greif (2005)


Die vorliegende Dissertation untersucht die Bedeutung des Geschlechts im Recht, die rechtliche Konstruktion des Geschlechts und der Geschlechterdifferenz in einem spezifischen Kontext: Dem (operativen) „Wechsel“ dessen, was als natürliches Geschlecht gilt. Normative Vorstellungen über das menschliche Geschlecht lassen den Wunsch nach einem „Geschlechtswechsel“ zu einem „Phänomen“ werden, auf das die Medizin und auch das Recht mit Normalisierungspraktiken reagieren. Welche konkreten Vorstellungen über die menschliche Geschlechtlichkeit sind es aber, die etwa der österreichischen Rechtsordnung zugrunde liegen und inwieweit beeinflussen sie deren Ausgestaltung? Wie kommt es dazu, dass das Geschlecht als Naturtatsache angenommen wird, die sich an den Körpern von Menschen in genau zwei unterschiedlichen, einander entgegen gesetzten Ausprägungen ablesen lässt? Wo wird Geschlecht schließlich zum Merkmal der Erkennbarkeit von/als Personen/Rechtssubjekte(n)?

Neben grund- und menschenrechtlichen Komponenten der staatlichen Anerkennung eines angenommenen Geschlechts wird der Frage nachgegangen, welchen Ein- und Ausschlussmechanismen „GeschlechtswechslerInnen“ unterliegen, wenn es um den rechtlichen Schutz vor Diskriminierung geht. Anhand der österreichischen Rechtsordnung wird der juristische Umgang mit „Krisenmomenten“ der zweigeschlechtlichen Ordnung wie sie auch ein Geschlechtswechsel darstellt, einer näheren Betrachtung unterzogen. Dabei ist insbesondere aufzuzeigen, inwieweit den betreffenden Regelungen der Wunsch nach „Normalisierung“ zugrunde liegt und wo dieser auf seine Grenzen stößt.
 

230 Seiten, ISBN 3-85487-832-X

 

Universitäre Weiterbildung "Gender Studies"
 
Ursula Floßmann (Hg.) (2004)


Der vorliegende Sammelband gibt Einblick in die aktuelle genderorientierte Forschung, deren Ergebnisse im Rahmen universitärer Weiterbildungsveranstaltungen 2003 und 2004 einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurden:

Susanne Baer, Von „der Frauenfrage“ zu „Gender Mainstreaming“. Ein qualitativer Sprung in der Gleichstellungspolitik.

Silvia Ulrich, Karriereperspektiven für Frauen im Heer? Der Zugang von Frauen zum Heer im nationalen und europarechtlichen Kontext.

Monika Leisch-Kiesl / Julia Allersdorfer, 'Schleier'.

Margarethe Hochleitner, Frauenkarrieren in der Medizin. Sind 100 Jahre genug?

Karin Neuwirth, Fortpflanzungsmedizin. Rechtlicher Rahmen, feministische Kritik und gesellschaftliche Perspektiven.

Elisabeth Greif, Der Personenstand postoperativer Transsexueller in Österreich.


266 Seiten, ISBN 3-85487-683-1

 

Das Frauenbild im Nationalsozialismus

Margit Wogowitsch (2004)


Die NS-Ideologen haben sich zwar nicht die Mühe gemacht, ein explizites Frauenbild festzuschreiben, dennoch hat sich ein Bild der Frau entwickelt, welches sich sowohl in der Frauenpolitik des NS-Regimes widerspiegelt als auch die Nachkriegspolitik beeinflußt hat.

Schwerpunktartig werden in der vorliegenden Arbeit die legistischen und propagandistischen Maßnahmen und die Organisationsmechanismen der Nationalsozialisten untersucht, die einerseits einen Einblick in die Funktionsweise einer menschenverachtenden Diktatur gewähren, andererseits die Auswirkungen des propagierten Frauenbildes auf die einzelnen Lebensbereiche von Frauen verdeutlichen. Die Diskriminierung der Frau im NS-Staat findet auf mehreren Ebenen statt und ist von der nationalsozialistischen Rassenpolitik nicht zu trennen. Neben den Opfern gibt es aber auch Mitläuferinnen, Befürworterinnen und Profiteurinnen des Regimes. Die Frage nach der Verantwortung von Frauen unter dem NS-regime sowie eine exemplarische Gegenüberstellung von propagiertem Frauenbild einerseits und tatsächlichen Lebensentwürfen von Frauen im Dritten Reich andererseits stellen daher aus der Perspektive feministischer Rechtswissenschaft eine sinnvolle Ergänzung dar.


134 Seiten, ISBN 3 85487 650 5

 

Frauenrechtsgeschichte. Ein Leitfaden für den Rechtsunterricht
 
Ursula Floßmann (20062)
 

Historisch fundiertes Rechtsdenken ist eine wesentliche Voraussetzung, um aktuelle Diskriminierungen von Frauen erkennen und wirksame Gegenstrategien entwickeln zu können. Dazu bedarf es zunächst einmal der Sichtbarmachung einer eigenen Frauenrechtsgeschichte. Einen programmatischen Einstieg und Leitfaden zu diesem Projekt bieten die großen historischen Diskussionen über Recht und Unrecht in der „Geschlechterfrage“.

Das Buch ist für den historischen Rechtsunterricht im Linzer Studienschwerpunkt Frauenrecht konzipiert. Es trägt bekanntes Wissen zusammen, stellt schwerpunktartig die neuesten Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung vor und bietet erstmals einen bis ins Mittelalter zurückreichenden entwicklungsgeschichtlichen Abriss der österreichischen Frauenrechtsgeschichte als Teil der europäischen Rechtsgeschichte. Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschlechterverhältnisse steht erst am Anfang. Mehr noch als ein Lernbehelf für die Studierenden soll daher das Buch Problembewusstsein schaffen und eine Diskussionsgrundlage sein. Es ist hoch an der Zeit, über eine Geschichte nachzudenken, die Frauen als Akteurinnen einschließt.
 

316 Seiten, ISBN 3-85499-115-1

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Einführung in die Feministische Rechtswissenschaft. Ziele, Methoden, Theorien

Elisabeth Greif / Eva Schobesberger (20072)


Unsere Gesellschaft ist durch die strikte Aufteilung der Menschen in zwei Geschlechter geprägt. Das daraus resultierende Geschlechterverhältnis ist ein Verhältnis der Ungleichheit. Feministische (Rechts-)Wissenschaft erforscht die Ursprünge dieser Geschlechterhierarchie, analysiert die Gründe für ihr Fortbestehen und zeigt Wege zu einer Neugestaltung des Geschlechterverhältnisses auf.

Das vorliegende Lehrbuch soll den Einstieg in die feministische Rechtswissenschaft und damit in den Studienschwerpunkt "Frauenrecht" erleichtern. Durch den breit gespannten Bogen von ausgewählten historischen Strukturen des Geschlechterverhältnisses über die Methoden feministischer Rechtswissenschaft bis zu einer Darstellung möglicher rechtlicher und politischer Wege zur Gleichstellung vermittelt es die Grundlagen feministischer Rechtswissenschaft.
  

250 Seiten, ISBN 978-3-85499-359-9

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Probleme bei der Strafverfolgung von Gewalt in Familien.
Empowerment der Opfer durch Sanktionssystem und Verfahrensrecht


Ursula Floßmann (2003)


„Die Würde des Opfers ist unantastbar!“ – so lautete das Leitmotiv einer Weiterbildungsveranstaltung der Johannes Kepler Universität Linz, die am 23. Jänner 2003 stattfand.

Das entscheidende Kriterium für die Auswahl der Themenschwerpunkte war, wissenschaftliche Erkenntnisse, praktische Erfahrungen und legistische Reformvorhaben für eine Verbesserung des Opferschutzes zusammenzuführen und einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Die Drucklegung enthält neben den Schwerpunkten der Abschlussdiskussion folgende Beiträge:

Petra Velten, Probleme der Strafverfolgung in den Fällen von Partnergewalt im Österreichischen Straf- und Strafprozessrecht

Petra Velten, Die Renaissance des Opfers im Strafverfahren

Maria Schwarz-Schlöglmann, Spannungsfeld Strafverfolgung und Opferschutz

Brigitte Loderbauer, Reaktionsmöglichkeiten der Justiz auf Gewalt im familiären Umfeld

Roland Miklau, Gewaltschutz und Empowerment – der Beitrag der Justiz


158 Seiten, ISBN 3 85487 497 9

 

Europäische Chancengleichheit von Frauen und Männern im österreichischen Recht
 
Doris Allhutter (2003)


„Europäische Chancengleichheit von Frauen und Männern im österreichischen Recht“ liefert eine aktuelle Darstellung der Rechtslage zur Chancengleichheit von Frauen und Männern im Arbeitsrecht und in ausgewählten Bereichen des Sozialrechts auf nationaler und auf EU-Ebene.
Da die EU-Standards im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern oftmals über den österreichischen liegen, erwächst ein ständiger Anpassungsbedarf nationaler Gesetze und der Praxis der Rechtsprechung. Der Europäische Gerichtshof dient dabei zum einen als weitere gerichtliche Instanz, aber auch als Möglichkeit Diskriminierungsfälle in einen supranationalen Zusammenhang zu stellen.

Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit der Rechtsbestand der Europäischen Union zur Chancengleichheit im österreichischen Arbeits- und Sozialrecht umgesetzt und ausgestaltet wurde, bzw. wie Gleichstellung und Frauenförderung im nationalen Rechtsrahmen weiterentwickelt werden können.
In drei großen Abschnitten werden die gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben sowie deren Umsetzung und Verhältnis zu den nationalen arbeits- und sozialrechtlichen Vorschriften zuerst untersucht und die Ergebnisse anschließend in Form von Verbesserungsvorschlägen und Forderungen formuliert.


152 Seiten, ISBN 3 85487 483 9

 

Fragen zum Geschlechterrecht

Ursula Floßmann (Hg.) (2002)


Der vorliegende Band bietet eine facettenreiche Zusammenführung theoretischer und praktischer Erörterungen zu geschlechterrechtlichen Aspekten.
Die einzelnen Beiträge widmen sich folgenden Themen:

Greif, Die embryopathische Indikation - Ein Relikt aus nationalsozialistischer Zeit?

Neuwirth, Die gleichteilige Berufung weiblicher und männlicher Mitglieder in Ethikkommissionen. Regelungen, Empfehlungen und Realitäten im europäischen Vergleich

Schäffer-Ziegler, Reformversuche im österreichischen Sexualstrafrecht

Mitgutsch, Die Tatmittelqualifikationen der Vergewaltigung gemäß § 201 StGB. Wertungswidersprüche und Reformbedarf

Smutny, Der - Die - Das Opfer; Gender - Aspekte im Opferschutz

Greif, Der Schutz der sexuellen Ausrichtung durch das Gemeinschaftsrecht

Sporrer, Das Fakultativprotokoll zur UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau

 
Seiten 266, ISBN 3 85487 377 8

 

Ehebruch als Scheidungstatbestand. Von den Anfängen staatlicher Ehegesetzgebung zum Eherechts-Änderungsgesetz 1999

Karin Mader (2002)


Die emotional aufgeheizte Diskussion anläßlich der Abschaffung der sogenannten absoluten Scheidungsgründe im Zuge der Eherechtsreform 1999 hat gezeigt, daß der Ehebruchstatbestand eine herausragende Stellung unter den Scheidungsgründen einnimmt.

Im Rahmen dieser Untersuchung soll die rechtshistorische Entwicklung des Ehebruchstatbestandes - eingebettet in den Gesamtkontext des jeweiligen Ehescheidungsrechts - bis zu den Wurzeln der staatlichen Ehegesetzgebung unter Joseph II. zurückverfolgt werden, um die Gründe für seine Sonderstellung näher zu beleuchten. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die unterschiedliche Wertigkeit des Ehebruchs des Mannes und der Frau gelenkt, die sich wie ein roter Faden durch die gesellschaftliche Wirklichkeit der Epochen zieht. Der Weg vom absoluten zum relativen Scheidungsgrund führt ausgehend vom josephinischen Ehepatent des 18. Jahrhunderts über das ABGB 1811 zum nationalsozialistischen Ehegesetz 1938 und endet schließlich mit der eingehenden Erläuterung der durch das Eherechts-Änderungsgesetz 1999 geschaffenen Rechtslage.
 
 
221 Seiten, ISBN 3 85487 417 0

Band 11 bis 20

 

Embryopathische Indikation. Entwicklungsgeschichte und aktuelle Diskussion

Elisabeth Greif (2001)


Obwohl die Fristen-Indikationen-Regelung seit ihrem Inkrafttreten 1975 nicht mehr verändert worden ist, hat die Diskussion über die Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruches nichts an Aktualität eingebüßt. Dies beweisen die Bestrebungen, eine Änderung der embryopathischen Indikation vorzunehmen, die einen Schwangerschaftsabbruch ermöglicht, wenn die Gefahr besteht, daß das Kind geistig oder körperlich schwer geschädigt ist. Diese Bestimmung hat in Österreich bisher nur wenig Aufmerksamkeit erfahren und wurde in der Auseinandersetzung um ihre Novellierung unzutreffenderweise als Regelung mit eindeutig nationalsozialistischem Gedankengut qualifiziert. Anhand der geschichtlichen Entwicklung der embryopathischen Indikation und ihrer Behandlung im geltenden Recht soll aus feministischer Perspektive gezeigt werden, daß sich der ideengeschichtliche Hintergrund und auch der konkrete Regelungsinhalt dieser Norm von auf den ersten Blick vielleicht ähnlich wirkenden nationalsozialistischen Bestimmungen unterscheidet.

Elisabeth Greif studiert Rechtswissenschaften an der Universität Linz. Die vorliegende Arbeit ist eine erweiterte und überarbeitete Fassung ihrer Diplomarbeit aus dem Studienzweig „Frauenrecht“.
 

111 Seiten, ISBN 3-85487-285-2

 

Die Tatbestände der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung. Eine rechtsvergleichende Betrachtung des deutschen und österreichischen Rechts mit Schwerpunkt im 20. Jahrhundert

Susanne Balthasar (2001)
  

Die vorliegende Abhandlung, die in leicht abgewandelter Form die rechtswissenschaftliche Dissertation von Frau Dr. Susanne Balthasar wiedergibt, gliedert sich in vier Teile: Während der erste Teil die ältere Vorgeschichte der Notzucht und Nötigung zur Unzucht - wie die Vergewaltigung und sexuelle/geschlechtliche Nötigung in den ältesten Rechtsquellen genannt wurde - behandelt, wird im zweiten und dritten Teil anhand der Gesetzgebungsgeschichte sowie unter Berücksichtigung der wichtigsten Reformentwürfe die Entwicklung von Vergewaltigung und sexueller Nötigung einerseits im deutschen und andererseits im österreichischen Strafrecht aufgezeigt, wobei im Rahmen der Darstellung des deutschen Rechts auf die entsprechenden Bestimmungen in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik eingegangen wird. Darüber hinaus wird die Problematik der Vergewaltigung in der Ehe gesondert erörtert. Abschließend wird in einem vierten Teil rechtsvergleichend untersucht, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den genannten Tatbeständen im geltenden deutschen und österreichischen Strafrecht bestehen.

Da es sich um eine rechtshistorische Arbeit handelt, liegt der Schwerpunkt in der Aufarbeitung der Gesetzgebungsgeschichte, wobei die Reformgeschichte und die entsprechende Auffassung von Rechtsprechung und Literatur besondere Berücksichtigung finden.

Die Dissertation von Frau Dr. Susanne Balthasar wurde mit dem Sparkasse Preis „Richard Büche“ 2000 ausgezeichnet.
 
 
450 Seiten, ISBN 3 85487 251 8

 

Strafrechtliche und zivilrechtliche Aspekte der Fristenregelung. Die Entwicklung des Abtreibungsstrafrechts unter besonderer Berücksichtigung des NS-Zeitalters

Eva-Maria Moser (2001)


Betrachtet man die historische Entwicklung des Abtreibungsverbots, so erweist sich die Frage nach der Rechtsnatur des nasciturus nur als der scheinbar relevante Parameter. Besonders deutlich zeigt sich die Beliebigkeit des Rechtsgüterschutzes in der nationalsozialistischen Dichotomie zwischen staatlich inszenierter Glorifizierung rassenreiner Mutterschaft auf der einen Seite und gnadenloser staatlicher Abtreibung „unwerten“ Lebens auf der Kehrseite des nationalsozialistischen Mutterkreuzes. Vor diesem Hintergrund eröffnen sich neue Perspektiven für eine Auseinandersetzung mit der österreichischen Fristenregelung, ihrer dogmatischen Struktur und des angeblichen Wertungswiderspruches zu § 22 ABGB.


142 Seiten, ISBN 3 85487 234 8

 

Sexualstrafrecht. Beiträge zum historischen und aktuellen Reformprozeß

Ursula Floßmann (Hg.) (2000)


Aufgrund seiner Eigenschaft, als Spiegelbild der Gesellschaft zu allen Zeiten die herrschenden Wertanschauungen bzw -ordnungen zu reflektieren, zählt das Sexualstrafrecht zu den interessantesten und gleichzeitig sensibelsten Rechtsbereichen im Normengefüge. Dem ständigen Wandel der Vorstellungen von Sitte, Moral und Anstand unterworfen, stand (und steht) es oft im Kreuzfeuer der Kritik.

Die Beiträge im vorliegenden Sammelband werfen Schlaglichter auf den Reformprozeß in aktuellrechtlicher und entwicklungsgeschichtlicher Perspektive:

Herbert Wegscheider, Einführung in das österreichische Sexualstrafrecht

Susanne Balthasar, Die Tatbestände der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung im deutschen Recht. Zur Neugestaltung im Rahmen des Sechsten Strafreformgesetzes vom 26. Januar 1998 - Fortschritt oder Rückschritt?

Ingrid Mitgutsch, Probleme des Opfers im Strafverfahren wegen Vergewaltigung

Elisabeth Mayer, "Roe versus Wade" - das Frauenrecht auf Schwangerschaftsabbruch in den USA

Sabine Schäffer-Ziegler, Die Strafbarkeit "widernatürlicher" Unzucht. Ein Straftatbestand von der Constitutio Criminalis Theresiana bis zur kleinen Strafrechtsreform 1971

Karin Neuwirth, Gleicher als gleich. Zur Strafbarkeit männlicher Homosexualität nach § 209 StGB

Karin Mader/Andreas Hölzl, Zur "Sittlichkeit" im Sexualstrafrecht
 

279 Seiten, ISBN 3 85487 208 9

 

Gleichbehandlung und Frauenförderung im Arbeitsleben. Eine rechtshistorisch fundierte Untersuchung

Claudia Wolfsgruber (2000)


Die Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Arbeitsleben stellt auch zu Beginn den 21. Jahrhunderts eine aktuelles sozialpolitisches Problem dar. Noch immer sehen sich Frauen in ihrer Berufslaufbahn mit Hindernissen konfrontiert, die in ihrer Geschlechtszugehörigkeit ihre Ursache finden. Der Grund für die geschlechtsspezifische Benachteiligung von Frauen ist einerseits in tradierten Vorstellungen über den "Wert der weiblichen Arbeitskraft", andererseits in der - ebenfalls historisch bedingten - ungleichen Aufteilung der Reproduktionsaufgaben zwischen Männern und Frauen zu suchen, die den Frauen die Hauptlast bei Haushaltsführung und Kindererziehung auferlegt.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auf internationaler, nationaler und europäischer Ebene der Versuch unternommen, der Diskriminierung von Frauen durch Erlaß von Gleichbehandlungsnormen entgegenzuwirken. Obwohl diese Regelungen geschlechtsbedingte Benachteiligungen in Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis untersagen, ist es bis heute nicht gelungen, die Chancengleichheit für Männer und Frauen im Arbeitsleben zu verwirklichen.

Neben dem Problem der mittelbaren Diskriminierung von Frauen durch anscheinend neutral gefaßte Regelungen, sind es vor allem die gesellschaftlichen Unterscheide zwischen den Geschlechtern die einer Gleichbehandlung von Frauen entgegenstehen. Um diesen strukturellen Benachteiligungen entgegenzuwirken, wurden in vielen Staaten - und so auch in Österreich - sogenannte "positive Aktionen" eingeführt, durch die Frauen gezielt gefördert werden sollen. die umstrittenste Form aktiver Frauenförderung besteht in der Anwendung von "Quotenregelungen", das heißt einer bewußten Bevorzugung von Frauen bei Einstellung von Beförderung. Die Vereinbarkeit derartiger - in Österreich im Bereich des öffentlichen Dienstes vorgesehenen - Maßnahmen mit verfassungsrechtlichen, insbesondere aber europarechtlichen Gleichheitsgarantien, stellt heute eines der meist diskutierten Probleme um Zusammenhang mit der Gleichbehandlung der Geschlechter im Arbeitsleben dar.
 
 
276 Seiten, ISBN 3 85487 201 1

 

Wahnsinnsweiber? Weiberwahnsinn? Wer braucht Feminismus?
Erweiterte Dokumentation der 6. Linzer Absolventinnentage


Bacher/Floßmann/Innreiter-Moser/Menschl/Neuwirth (Hg.) (2000)

  
Im gesellschaftlichen Diskurs fällt auf, dass sich immer weniger Frauen als Feministinnen deklarieren, diese Denkrichtung ablehnen oder verleugnen. Vor allem viele junge Frauen, die selbst Nutznießerinnen der Frauenbewegung sind, wollen nicht mit dem Feminismus in Verbindung gebracht werden. aus diesem Grund wurden beim Milleniums-AbsolventInnentag die Verdienste der Frauenbewegung dargestellt und anerkannt und Möglichkeiten diskutiert, wie der Feminismus wieder "gesellschaftsfähig" bzw. die Gesellschaft "feminismusfähig" gemacht werden kann.

Der Bogen wurde gespannt durch:
Gabriella Hauch, Welches Jahrhundert wird uns gehören? Frauen - Feminismus - Öffentlichkeit.
Maria Mesner, Sozialdemokratische Frauen- und Geschlechterpolitik im Österreich der siebziger Jahre.
Erich Lehner, Männer und Feminismus. Im Spannungsverhältnis von Anerkennung, Ablehnung und Ambivalenz.
Alice Pechriggl, Feministische Kritik - Perspektiven aus der Krise.

Aufgrund der Ergebnisse in den Arbeitsgruppen wurde zur Abrundung dieses Diskurses die Aufnahme von erweiterden Beiträgen beschlossen:
Andrea Bramberger, Auflösung oder Reproduktion geschlechterspezifischer Stereotype? Männer und Frauen in der abendländischen "Geschichte der Liebe".
Monika Bacher, Und noch immer: Das Dilemma mit der Hausfrauenarbeit.
Ursula Floßmann, Geschlechterdifferenz und persönliche Ehewirkungen in historischer Perspektive.
 

198 Seiten, ISBN 3 85487 182 1

 

Der Kinderbetreuungsscheck. Das ideale Instrument Beruf und Familie zu vereinbaren?

Monika Schöffl (2000)
 
 
Das Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist so alt wie die Frauenerwerbstätigkeit selbst. Wieder einmal scheint ein Patentrezept gefunden worden zu sein, das diese Problematik lösen soll - der Kinderbetreuungsscheck: von konservativer Seite bejubelt, von den KritikerInnen gefürchtet als Rückschritt ins finstere Mittelalter vor der Frauenemanzipation.

Abseits aller medialen Dramatik bietet dieser Band ein fundiertes Hintergrundwissen über Entstehungsgeschichte und Konzeption des Kinderbetreuungsschecks. In Auseinandersetzung mit den BefürworterInnen und KritikerInnen dieses wissenschaftlichen Projekts werden die verschiedenen Standpunkte diskutiert und einer Analyse unterzogen, ohne die provokante Frage außer Acht zu lassen, ob der Kinderbetreuungsscheck nicht auch als eine Antwort auf das 1997 initiierte Frauen-Volksbegehren zu verstehen ist. Anschließend wird die österreichische Familien- und Frauenpolitik einem europäischen Ländervergleich hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterzogen. Positive Alternativen zum Kinderbetreuungsscheck werden aufgezeigt, auf kulturelle Gegensätze hingewiesen. Der Anhang trägt der aktuellen Entwicklung in der Frauen- und Familienpolitik in Österreich - mit kritischen Anmerkungen - Rechnung.
 

169 Seiten, ISBN 3 85487 141 4

 

Das FrauenVolksBegehren. Hintergründe, Analysen und Erfahrungen einer Aktivistin

Susanne Pollinger (1999)


Das FrauenVolksBegehren stellte politisch ein riskantes Unterfangen dar. Bei einem ‘Flop’ wäre die Schadenfreude der "Ewig-Gestrigen" ebenso gewiß, wie der Schaden für die progressive Frauenbewegung groß gewesen. Gleichwohl wagten die Frauen des UnabhänigenFrauenForums (UFF) den Schritt, das erste FrauenVolksBegehren in der Geschichte Österreichs zu initiieren.

Der vorliegende Band beleuchtet zentrale Fragen rund um dieses FrauenVolksBegehren wie zum Beispiel: Wie kam es zum organisierten Auflehnen und der geschlossenen Initiative vieler österreichischer Frauen? Wie erreichten die Frauen die breite Unterstützung ihrer progressiven und visionären Forderungen? Wie reagierten Österreichs etablierte Parteien und die Medien auf das FrauenVolksBegehren bzw. dessen Erfolg?

Die gesellschaftspolitische Bedeutung des FrauenVolksBegehrens steht im Mittelpunkt dieses Bandes. Das FrauenVolksBegehren wird in seinem gesellschaftlichen Kontext analysiert und in seinem wirtschaftspolitischen, sozialpolitischen, bildungspolitischen und parteipolitischen Zusammenhang betrachtet.

Ein besonderer Schwerpunkt der vorliegenden Betrachtung liegt in der Analyse der Geschehnisse in Oberösterreich. Wie auch in anderen Bundesländern hatte sich eine Gruppe von Aktivistinnen gebildet, welcher die Autorin selbst angehörte. Durch ihr aktives Engagement gewann die Autorin Einblick in die Abläufe, Prozesse und die Dynamik der Frauenbewegung am Ende der 90iger Jahre. Mit diesem Band liefert sie allen LeserInnen ein wichtiges und spannendes Zeitdokument.
  

232 Seiten, ISBN 3 85487 071 X

 

Nationalsozialistische Spuren im Recht. Ausgewählte Stolpersteine für ein selbstbestimmtes Frauenleben

Ursula Floßmann (Hg.) (1999)


Obwohl sich Österreich im Rechts-Überleitungsgesetz vom 1. Mai 1945 dazu bekannte, nationalsozialistisches Gedankengut aus unserer Rechtsordnung zu entfernen, finden sich bis heute derartige Bestimmungen im Ehe-, Familien- und Sozialrecht. Sie behindern vor allem Frauen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Die Beiträge dieses Sammelbandes belegen dies:

Gasperlmair, Die Diktatur geht, die Demokratie kommt: Das Frauenbild bleibt gleich.

Schauer, Die "gesunde Nachkommenschaft" von der NS-Zeit bis heute. Ein Beitrag zum österreichischen Scheidungsrecht.

Gusenleitner/Floßmann, Die Auswirkungen der Reformära der 70er Jahre auf den Rechtswidrigkeitsbegriff des § 48 (1) 2. Fall EheG 1938. Ein rechtshistorischer Beitrag zu geltendem Recht.

Neuwirth, Ehegesetz und Reichsversicherungsordnung. Angehörigenleistungen und Ansprüche hinterbliebener und geschiedener Ehepartner nach 1945 unter dem Einfluß nationalsozialistischer Sozialversicherungsnormen.
 

220 Seiten, ISBN 3 85487 070 1

 

Zerreißproben. Frauen im Spannungsfeld von Gesellschaft - Beruf - Familie

Andrea Freisler-Traub/Cäcilia Innreiter-Moser (Hg.) (1999)


"Zerreißproben - Frauen im Spannungsfeld Gesellschaft - Beruf - Familie" - so der Titel des diesjährigen AbsolventInnentages der Johannes Kepler Universität Linz. Wissenschafterinnen aus Linz, Wien, Graz und Berlin spannten in ihren Ausführungen einen Bogen von theoretischen Ansätzen bis zu praktischen Umsetzungsprojekten. Im Mittelpunkt standen zum einen Analysen zur herrschenden Situation von Frauen im Spannungsfeld von Gesellschaft, Beruf und Familie und den sie stabilisierenden und immer wieder reproduzierenden Mechanismen. Andererseits wurden konkrete Modelle und in der Umsetzung befindende Projekte vorgestellt und diskutiert, die genau jene erwähnten Mechanismen durchbrechen möchten und neue partnerschaftliche Formen des Zusammenlebens und -arbeitens von Frauen und Männern an der Jahrhundertwende gestalten wollen.

Schwerpunktthemen des AbsolventInnentages 1999 waren:

Alles unter einem Hut? Arbeits- und Lebenszeiten von Frauen
Chancengleichheit durch Personalpolitik - Argumente & Konzepte
E-Quality Management
Sally und Peppermint Petty looking for a job
Geschlechtsspezifische Diskriminierung am Arbeitsplatz
Female expatriates in international management
Die Auswirkungen der Ehescheidung auf abgeleitete Sozialversicherungsansprüche. Entwicklungsgeschichtliche und gegenwärtige Diskrepanzen
FIT - Frauen in die Technik
 

165 Seiten, ISBN 3 85487 034 5

Band 1 bis 10

 

Teilzeit - Risiko oder Chance? Gestaltungsoptionen und Rahmenbedingungen in einer frauenspezifischen Betrachtungsweise

Andrea Freisler-Traub/Sabine Indinger (1999)
 

Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen deutlich, daß das Leben der Frau durch zwei Bezugspunkte gekennzeichnet ist: die Familie und den Beruf. Für die Mehrheit der Männer steht außer Frage, daß die beiden Lebensbereiche Beruf und Familie vereinbart werden können. Wenn es aber um Fragen der parallelen Realisierbarkeit dieser beiden Lebensbereiche geht, konzentriert sich die wissenschaftliche und öffentliche Aufmerksamkeit immer wieder auf den weiblichen Lebenszusammenhang.

Die derzeitige Situation ist durch eine besondere Spannung gekennzeichnet: Auf der einen Seite gewinnt das Leitbild der weiblichen Eigenständigkeit, dh der erwerbstätigen, selbständigen Frau, an Bedeutung, auf der anderen Seite hat das traditionelle Leitbild von der Rolle der Frau als Mutter, die ausschließlich für Kinder und Familie da ist, kaum an Gültigkeit verloren. Dies führt dazu, daß für Mütter mit kleinen Kindern internalisierte neue und noch geltende alte Frauenrollen mit ihren diametral entgegengesetzten Leitbildern aufeinanderprallen.

Nicht zuletzt aufgrund der Unvereinbarkeit der beiden Bereiche zu derzeitigen Bedingungen drängen Frauen verstärkt auf die Schaffung von Teilzeitarbeitsplätzen, doch diese bedeuten immer noch in den allermeisten Fällen einen beruflichen Rückschritt – und daher zunächst keine tragfähige Strategie, um Frauen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen.

Teilzeitarbeit ist keine Lösung für Frauen – vielleicht aber eine für Eltern.
 

337 Seiten, ISBN 3 85487 007 8

 

Die weibliche Unterrepräsentanz in Führungspositionen. Das weibliche Selbstkonzept als mögliche Ursache

Karoline Moldaschl (1999)


Daß Frauen in Führungspositionen eine Minderheit sind, bzw sie auch oft objektiv gegebene Aufstiegsmöglichkeiten nicht wahrnehmen, kann an ihrem Selbstkonzept, das heißt am Bild, das die Frau in wichtigen Bereichen des ‘Selbst’ von sich entwickelt hat, liegen.

Bei der Beantwortung der Frage, wie die Frau zu ihrem heutigen Selbstkonzept kommt, scheint Sozialisation ein Schlüsselkonzept zu sein. Denn die Erfahrungen, die die weibliche Person im Laufe ihres Lebens macht, nehmen einen wesentlichen Einfluß auf ihr jetziges Selbstkonzept. Das Selbstkonzept einer Person wird einerseits wesentlich durch ihre Sozialisationserfahrungen determiniert, und andererseits hat es einen wesentlichen Einfluß auf ihr berufliches Verhalten bzw Karriereverhalten.

Diese Interdependenz zwischen Sozialisation, Selbstkonzept und Karriereverhalten kann als Ursache gesehen werden, warum Frauen sich aus Managementberufen bzw solchen Berufen, die in Führungspositionen münden könnten, selbst ausschließen. Der Grund dafür ist im geschlechtsspezifischen Sozialisationsprozeß, der in der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung - die Zuordnung der Frau zum innerhäuslichen Bereich und die des Mannes zum außerhäuslichen Bereich - verankert ist, zu suchen, da Frauen dadurch bestimmte auf den weiblichen Lebenszusammenhang bezogene Dispositionen erwerben, die ihr Verhalten und ihre Berufswünsche in eine ganz bestimmte typisch ‘weibliche’ Richtung lenken.
 

178 Seiten, ISBN 3 85487 006 X

 

Recht auf Teilzeitarbeit für Eltern

Ursula Floßmann/Ilse Hauder (Hg.) (1998)


Wenn fast ausschließlich Frauen den Wunsch äußern, nach der Karenz die Erwerbstätigkeit auf ein Ausmaß zu reduzieren, das ein Leben ohne ständige zeitliche Überforderung zuläßt und ohne das Gefühl, bei der Entwicklung der Kinder Entscheidendes zu versäumen, dann bedarf dies im Zeitalter vollmundiger Gleichberechtigungsparolen einer kritischen Hinterfragung.

WissenschafterInnen, Studentinnen und Praktikerinnen aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen stellen ein Werk vor, das neue Perspektiven für eine fundierte Diskussion über Teilzeitarbeit für Eltern eröffnet.

Interessierte LeserInnen gewinnen Einblick in die betriebliche Realität, in die Grenzen und Möglichkeiten legistischer Regelungen, aber auch in die Beharrungstendenzen und Stabilisierungsmechanismen patriarchaler Gesellschaftssysteme, wenn es um eine Neuverteilung häuslicher Arbeit zwischen Männern und Frauen geht.

Schwerpunktthemen sind:

Teilzeitarbeit im feministischen Diskurs
Frauenerwerbstätigkeit, Mutterschafts-, Karenz- und Teilzeitregelungen im wohlfahrtsstaatlichen Vergleich
Teilzeitarbeit - Wunsch oder gesellschaftlich erwünscht?
Die Arbeitszeit als Gestaltungsmerkmal im Berufsleben von Frauen
Teilzeitarbeit als arbeitspolitische Maßnahme zur Förderung von Familienfreundlichkeit und Chancengleichkeit - Chancen und Risiken
Teilzeitarbeit in der OÖ Gebietskrankenkasse (OÖGKK). Erfahrungen aus der Sicht der Betroffenen und der Gleichbehandlungsbeauftragten
Möglichkeiten der Teilzeitarbeit für Mütter und Väter während oder nach dem Karenzurlaub. Ein kurzer historischer Abriß und eine Analyse der bestehenden Rechtslage in Österreich
Teilzeitarbeit in Deutschland. Die rechtlichen Grundlagen
Regelungsmodelle für ein Recht auf Teilzeit nach dem Karenzurlaub
 

347 Seiten, ISBN 3 85320 970 X

 

Die sozialversicherungsrechtlichen Folgen der Ehescheidung. Historische Entwicklung, gegenwärtige Rechtslage und Reformüberlegungen

Karin Neuwirth (1998)


Die Frage der sozialversicherungsrechtlichen Absicherung (Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung) einer geschiedenen, bisher über den Ehepartner mitversicherten Person, hängt nach derzeitiger österreichischer Rechtslage überwiegend von dem im Scheidungsurteil ausgesprochenen Verschulden ab. Dieser Zusammenhang war in der historischen Entwicklung der Materien Sozialversicherungsrecht und Ehescheidungsrecht immer von Bedeutung, jedoch haben beide Normenkomplexe seit Entstehen der österreichischen Sozialversicherungsregelungen in den 1880er Jahren umfassende Reformen erlebt. Insbesondere das Familienrecht erkennt heute - im Gegensatz zum religiös motivierten, patriarchal geprägten Scheidungsrecht des vorigen Jahrhunderts - die Unabhängigkeit von konfessionellen Überlegungen sowie den Grundsatz des partnerschaftlichen Prinzips zwischen den Ehegatten an. Anhand der Darstellung der Gesetzesentwicklung kann nachgewiesen werden, daß das Sozialversicherungsrecht den Reformen des Ehe- und Ehescheidungsrechts nur mit Verzögerungen und unvollständig gefolgt ist.

Im Gegensatz zur österreichischen Entwicklung fand der deutsche Gesetzgeber bereits in den 70er Jahren einen neuen Weg der Berücksichtigung geschiedener Ehepartner in der Sozialversicherung.

Neben der bestehenden Gesetzeslage werden auch Reformmodelle vorgestellt. Entscheidende Ansätze liefert hier die Frauenforschung, die das Problem der Altersarmut von Frauen aufgegriffen und die Bevorzugung männlicher Lebens- und Erwerbsmodelle durch die Versicherungsnormen aufgezeigt hat.
 

255 Seiten, ISBN 3 85320 962 9


Zeitsouveränität für ArbeitnehmerInnen. Ein Gestaltungsmerkmal der Arbeitszeit und eine personalwirtschaftliche Herausforderung

Andrea Heitz (1998)


Zahlreiche Beispiele aus der Industrie zeigen es: Arbeitszeit ist nicht nur eine entgeltpolitische Größe, sondern gleichermaßen ein immer wichtiger werdender Faktor der Aufbau- und Ablauforganisation von Unternehmen.

Aus diesem Grunde trifft man auch in zahlreichen Medien ständig auf die Thematik Arbeitszeitflexibilisierung. Jeder gibt auch vor zu wissen, was damit gemeint ist. Schließlich ist dieser Begriff in den letzten Jahren in den allgemeinen Sprachgebrauch integriert worden. Doch was sich konkret dahinter verbirgt, ist nicht immer unbedingt klar und eindeutig.

Zumeist verbindet man damit jedoch die Anpassung der Arbeitszeit an die Erfordernisse des Betriebes, um die Anlagen besser zu nutzen, Kosten zu senken und die Produktivität zu erhöhen.

Das Hauptaugenmerk dieses Buches liegt allerdings auf einem anderen Aspekt. Es beschäftigt sich mit der Thematik der Zeitsouveränität von ArbeitnehmerInnen, also inwieweit sich für MitarbeiterInnen die Möglichkeit eröffnet, ihre Arbeitszeit selbst zu bestimmen. Vielleicht klingt dies utopisch, doch lassen Sie sich durch das in diesem Buch beinhaltete Ergebnis überraschen.
 

163 Seiten, ISBN 3 85320 927 0

 

Recht, Geschlecht und Gerechtigkeit. Frauenforschung in der Rechtswissenschaft

Ursula Floßmann (Hg.) (1997)


Wir stehen vor einer grundlegenden Neuordnung der juristischen Studien. In seinen Zielvorgaben hat sich der Gesetzgeber deutlicher als je zuvor zur Gleichrangigkeit der Frauen- und Geschlechterforschung mit anderen Forschungsgebieten bekannt. Damit bietet sich erstmals die Chance, offene Frauenfragen auch im rechtswissenschaftlichen Unterricht zu thematisieren.

Dieses Buch soll auf die Bandbreite der juristischen Frauenforschung in Österreich aufmerksam machen. Es wendet sich insbesondere an rechtswissenschaftlich und rechtspolitisch interessierte Leserinnen und Leser mit dem Appell, die eigenen Erfahrungen in Familie, Beruf und Öffentlichkeit kritisch zu hinterfragen und sie in die Diskussion einzubringen. Der Weg zu einem geschlechterdemokratischen Rechtsverständnis ist noch weit. Jeder Beitrag zur Schärfung des Problembewußtseins, jede Kritik, jeder Lösungsvorschlag kann uns ein Stückchen weiterbringen. Die Frauenforschung ist derzeit vor die schwierige Aufgabe gestellt, ihre Erkenntnisse wissenschaftlich fundieren, gleichzeitig aber in akuten Notfällen Soforthilfe leisten zu müssen. Entsprechend vielfältig sind ihre Argumente. Sie weisen aber alle in eine Richtung - in unser aller Zukunft.
 

490 Seiten, ISBN 3 85320 889 4


Fristenlösung: Möglichkeiten und Grenzen für eine frauenfreundliche Regelung
 
Sonja Tauber (1997)


Seit 1. 1. 1975 ist die Fristenlösung (der Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate) in Österreich straffrei. So kontrovers der Schwangerschaftsabbruch auch diskutiert wurde und wird, scheint doch weitgehend darüber Einigkeit zu herrschen, daß die Fristenlösung ein ausgesprochen liberales Gesetz sei. Vergleicht man sie mit der Indikationenlösung in der BRD vor 1992, dann ist die Fristenlösung unbestritten die frauenfreundlichere der beiden Regelungen.

Die Durchsetzung der Fristenlösung war zweifellos eine große frauenpolitische Errungenschaft. Nach über zwei Jahrzehnten praktischer Erfahrungen ist es aber an der Zeit, die bestehende Regelung neu zu überdenken.

Die Fristenlösung sollte nicht der Endpunkt, sondern ein wichtiger Zwischenschritt einer Entwicklung sein, die allen Frauen ein Recht auf Entscheidungsfreiheit zugesteht. Erst wenn beide denkbaren Wege - das Fortsetzen und der Abbruch einer Schwangerschaft - gleich zugänglich und gleichwertig sind, wird ein individuell und gesellschaftlich unverkrampfterer Umgang mit dem Schwangerschaftsabbruch (und mit Kindern!) das Ergebnis sein.
 

116 Seiten, ISBN 3 85320 880 0

Frauennachtarbeitsverbot in Österreich
 
Sabine Ziegler (1997)


Seit mehr als einem Jahrhundert ist es in Österreich verboten, Frauen in der Nacht zu beschäftigen. Die "den Frauen eigene, schwache Konstitution" veranlaßte den Gesetzgeber zur Einführung dieses geschlechtsspezifischen "Schutzgesetzes", und bis zum heutigen Tag wurde aus der "besonderen Schutzbedürftigkeit der Frau" die Rechtfertigung für seine Beibehaltung abgeleitet.

Daß dieser Nimbus eines Frauenrechtsschutzes par excellence heute keinesfalls mehr aufrechterhalten werden kann, ist nicht nur arbeitsmedizinischen Untersuchungen der letzten Jahre zur entnehmen, wonach feststeht, daß Nachtarbeit für Männer ebenso schädlich ist wie für Frauen. Auch die durchgehende Aufarbeitung der Gesetzgebungsgeschichte und eine Untersuchung der nachteiligen Folgen für das "geschützte" Geschlecht, wie etwa die Verfestigung der traditionellen Rollenverteilung und des geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktes, die Erhöhung des Beschäftigungsrisikos aufgrund der beschränkten betrieblichen Einsetzbarkeit und die Beeinträchtigung der Verdienstmöglichkeiten lassen nur den Schluß zu, daß das Frauennachtarbeitsverbot aufzuheben ist.

Aber auch aus rechtlicher Sicht ist eine Neugestaltung unumgänglich. Durch den Beitritt Österreichs zur EU hat sich ein Anpassungsbedarf des österreichischen Arbeitsrechts ergeben, der auch im Bereich der Nachtarbeit innerstaatliche Neuregelungen erfordert. EU-konform wäre eine ersatzlose Aufhebung ebenso wie eine geschlechtsneutrale Neuformulierung des Verbots. Derzeit sind sowohl von der Arbeitgeber- als auch von Arbeitnehmerseite mehrere Lösungsvorschläge im Gespräch, die alle von der grundsätzlichen Zulässigkeit der Nachtarbeit ausgehen und je nach Interessenlage verschieden starke Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen vorsehen.


256 Seiten, ISBN 3 85320 831 2

Das Recht auf (bezahlte) Arbeit. Die Arbeitsmarktsituation von Frauen in oberösterreichischen Krisenregionen

Ilse Hackl (1996)


Bezahlte Arbeit bedeutet für Frauen in zunehmendem Maße Emanzipation - nicht nur von einem Partner, sondern auch von gesellschaftlichen Rollenerwartungen, die an sie gestellt werden.

Erwerbsarbeit wird gleichgesetzt mit Identität, Unabhängigkeit und Bereicherung der persönlichen Lebenssituation. Frauen sind nicht mehr bereit, sich verborgenen oder offenen Diskriminierungen auszusetzen, sondern setzen sich zunehmend zur Wehr.

In der vorliegenden Arbeit werden nicht nur theoretische Ansätze zur Frauenarbeitslosigkeit behandelt, es kommen auch Frauen zu Wort, die von Arbeitslosigkeit betroffen oder bedroht sind. Zitate aus Interviews machen die Betroffenheit und die Wut, aber auch das Selbstverständnis und die Forderungen der Frauen sichtbar.
 

119 Seiten, ISBN 3 85320 812 6

Frau und Musik. Komponistinnen zur Zeit der Wiener Klassik

Regina Nopp (1996)


Komponistinnen des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts sind in der österreichischen Musikgeschichte kaum bekannt. Das lange gehegte Vorurteil, Frauen fehle die schöpferische Kraft zum Komponieren, und die allgemeine Geschichtslosigkeit der Frau in der Musikwelt lassen uns bis heute im Glauben, daß es von der Öffentlichkeit anerkannte Musikkünstlerinnen nicht gegeben habe. Das vorliegende Buch durchbricht die Mauer des Verschweigens und gibt Frauen als musikalische Persönlichkeiten ein Stück Geschichte zurück: Marianna Martines, Josepha Barbara Auernhammer und in ihrem kompositorischen Umfeld Maria Theresia Paradis, Josepha Müllner, Magdalena von Kurzböck, Marianna von Auenbrugger, Antoinette de Lilien, Josephine de Lilien und Karoline Bayer haben die Entwicklung der Musik nachweislich mitgetragen.


144 Seiten, ISBN: 3 85320 800 2