Der Zirkus des Wissens an der Johannes Kepler Universität Linz präsentiert zum Auftakt der neuen Spielsaison am Samstag, 1. Oktober um 19.30 Uhr eine Uraufführung.
Eine Theater-Hommage von Marcel Keller (Regie & Live Comics) und Barbara Falter (Spiel) auf das Buch „Dummheit“ der bekannten forensischen Psychiaterin und Neurologin Heidi Kastner verspicht den Besucher*innen eine „Reise in die Unendlichkeit“.
Dummheit ist gefährlich. Sie gefährdet zwischenmenschliche Beziehungen, den sozialen Zusammenhalt, den demokratischen Grundkonsens – und unser Überleben auf diesem Planeten. Gespeist aus ihren Erfahrungen als forensische Psychiaterin und Neurologin zeigt Heidi Kastner in ihrem Buch „Dummheit“ auf, dass sich messbare Intelligenz und Dummheit beileibe nicht ausschließen müssen und analysiert messerscharf die Spielarten der Dummheit. In der Theater-Hommage auf ihr Erfolgsbuch nimmt ein Raumschiff mit den letzten Überlebenden des Planeten Erde die Zuseher*innen mit auf die Reise zu einem unbekannten Ziel – und enthüllt, was letztlich zum Untergang der Menschheit geführt hat. Auf das Publikum wartet eine humorvolle Mischung aus Schauspiel und live gezeichneten Animationen.
„Es war eine überraschende Freude, als Airan Berg mich wegen einer Adaptierung meines Buchs ‚Dummheit‘ für die Bühne des Zirkus des Wissens kontaktierte. Diese Freude wurde größer, als ich die Entwürfe des Regisseurs und Comics-Zeichners Marcel Keller gesehen habe. Nachdem ich jetzt noch auf einer Probe war, kann ich die Premiere am 1. Oktober kaum erwarten. Eine lustvolle und sinnliche Übertragung des Themas, für die Bühne bereichert durch die Live-Animation,“ sagt Heidi Kastner.
Zirkusdirektor Airan Berg: „Es ist eine besondere Freude, die neue Spielzeit im Zirkus des Wissens und das neue akademische Semester an der JKU mit einer Uraufführung zu beginnen. Heidi Kastners Erfolgsbuch ‚Dummheit‘ ist die Inspiration und Grundlage für diese humorvolle und verspielte Theater-Adaption. Mit Marcel Keller und Barbara Falter konnten wir zwei außerordentliche Künstler*innen für das Projekt gewinnen. Realität trifft Science-Fiction und Live-Comics-Zeichnungen. Ein sprachlicher sowie visueller Genuss. Lustig und ernst zugleich. Kommen Sie und staunen Sie über das, was im Zirkus auf Sie wartet. Jetzt und in den kommenden Wochen.“
DUMMHEIT. Eine Reise in die Unendlichkeit. (Ab 15 Jahren)
Eine Theater-Hommage auf Heidi Kastners Buch „Dummheit“
Mit: Barbara Falter, Marcel Keller
Regie, Bühne und Live-Animation: Marcel Keller
Inhaltliche Begleitung: Heidi Kastner
Dauer: 75 Minuten
Termine: Samstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr/ Sonntag, 2. Oktober, 18.00 Uhr mit anschließendem Gespräch mit Heidi Kastner/ Mittwoch 5. Oktober, 18.30 Uhr
Anmeldung: jku.at/zirkus-des-wissens. Der Eintritt ist frei, Spenden für den Spielbetrieb des Zirkus werden gerne entgegengenommen.
Der neue Spielplan von Oktober bis Dezember: Ein buntes Programm für alle Altersgruppen
Neben der Hommage auf das Buch von Heidi Kastner gastiert im Oktober auch der Linzer Schauspieler und Theatermacher Karl Sibelius mit drei Soloterminen (u.a. seinem autobiographischen Liederabend „Karli Bua“) im Zirkus des Wissens. „Faszination Krake“ und „MondTraum & PlanetenKlang“, die bereits im Frühjahr das jüngste Publikum begeisterten, werden im Rahmen der Kinderkulturtage Linz (12. und 15. Oktober) wieder im Zirkus des Wissens zu sehen sein. Im November geht dann „Kamishibai: Das Leben großer Forscher*innen als Papiertheater“ in eine Fortsetzung und zeigt ein Stück rund um Dinosaurierforscherin Mary Anning. Ebenfalls im November uraufgeführt wird „NAT.U.R.AL“ – eine Ode an die Unvollkommenheit“, die sich mit dem Verhältnis zwischen Menschlichkeit und Künstlichkeit auseinandersetzt. Eine besondere Zusammenarbeit von Künstler*innen und Philosoph*innen der JKU gibt es im Dezember in dem Stück „Und da oben dazwischen die Sterne“, das sich auf die Spuren von Galilei und Kepler begibt und in einer Performance Fragen der Wissenschaft und Ethik darstellt. Mit dieser Aufführung feiert der Regisseur Gerhard Willert seine Wiederkehr nach Linz.
JKU Rektor Meinhard Lukas zeigt sich beeindruckt vom neuen Spielplan: „Das Programm wird alle Menschen mit kindlicher Neugierde ansprechen. Die Vielfalt der Universität spiegelt sich in der Wahl der Themen wider. Besonders freut mich, dass es wieder ein umfassendes Programm für Kinder, Jugendliche und Schulklassen gibt. Egal ob ‚Faszination Krake‘, ‚Kamishibai‘ oder ‚MondTraum & PlanetenKlang‘ – jedes Kind sollte zumindest einmal im Zirkus des Wissens gewesen sein und die zauberhafte Welt der Wissenschaft erlebt haben. In diesem Sinne: Manege frei für eine spannende Spielzeit!“
Wichtige Information: Aufgrund beschränkter Platzkapazitäten ist für alle Veranstaltungen im Zirkus des Wissens eine Anmeldung unter www.jku.at/zirkus-des-wissens/ empfehlenswert. Der Eintritt ist jedenfalls im Jahr 2022 noch frei, Spenden für den Spielbetrieb des Zirkus des Wissens werden gerne entgegengenommen.
Der Spielplan Oktober bis Dezember im Detail:
Oktober
Uraufführung: DUMMHEIT. Eine Reise in die Unendlichkeit. (Ab 15 Jahren)
Eine Theater-Hommage auf Heidi Kastners Buch „Dummheit“
Mit: Barbara Falter, Marcel Keller
Regie, Bühne und Live-Animation: Marcel Keller
Inhaltliche Begleitung: Heidi Kastner
Dauer: 75 Minuten
Termine: Samstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr/ Sonntag, 2. Oktober, 18.00 Uhr mit anschließendem Gespräch mit Heidi Kastner/ Mittwoch 5. Oktober, 18.30 Uhr
Anmeldung: jku.at/zirkus-des-wissens
Vom Fremden und vom Eigenen. Eine Karl Sibelius Trilogie im Zirkus des Wissens.
Psychotherapie & Kunst.
Karl Sibelius ist in drei verschiedenen Soloterminen zu sehen, umrahmt von wissenschaftlichen Inputs und Diskussionen. Im Zirkus des Wissens wird Sibelius den Georg Kreisler Abend "Adam Schaf hat Angst", den Liederzyklus "Ideologie der Verlassenheit", seinen autobiografischen Liederabend "Karli Bua" und auch sich selbst zum Forschungsobjekt machen und sein Publikum mit einbeziehen.
Dauer: 70 Minuten
Termine:
Teil 1: Uraufführung: Karli Bua: Freitag, 7.Oktober, 19.30 Uhr plus Gespräch
Spiel: Karl Sibelius
Pianist Nebojsa Krulanovic
Teil 2: Ideologie der Verlassenheit: Samstag, 8.Oktober, 19.30 Uhr
Spiel: Karl Sibelius
Komposition & Cello: Jörg Ulrich Krah
Klavier: Hiroyo Masumura
Szenische Einrichtung & Liveanimation: Marcel Keller
Deutsche Fassung: Martina Winkel
Teil 3: Adam Schaf hat Angst von G. Kreisler: Sonntag, 9. Oktober, 11.00 Uhr plus Gespräch
Spiel: Karl Sibelius
Pianist Nebojsa Krulanovic
Anmeldung: jku.at/zirkus-des-wissens
Kinderkulturtage Linz im JKU Zirkus des Wissens
Termine:
Eröffnung mit Faszination Krake (Ab 4 Jahren), Mittwoch, 12. Oktober, 9.00 & 11.00 Uhr, 16.30 Uhr plus Eröffnungsfest, Dauer: ca. 50 Minuten
MondTraum & PlanetenKlang (Ab 8 Jahren), Samstag, 15. Oktober, 16.00 Uhr/ Sonntag, 16. Oktober, 16.00 Uhr, Dauer: 50 Minuten
Anmeldung: jku.at/zirkus-des-wissens
November
Uraufführung: NAT.U.R.AL – nach den Motiven von Karel Čapeks R.U.R. (Ab 14 Jahren)
Eine wandernde Schauspieltruppe beschließt, die Aufmerksamkeit des Publikums wieder zu gewinnen, indem sie sich als humanoide Androiden ausgeben, die die Zukunft vorhersagen können. Eine kritische Studie über das Verhältnis zwischen Menschlichkeit und Künstlichkeit, über die Problematik der universellen Moral und über das Potenzial des Missbrauchs der Künstlichen Intelligenz.
Von: Dávid Paška
Dauer: 75 Minuten
Termine: Freitag, 4. November, 19.30 Uhr/ Samstag, 5. November, ab 16.00 Uhr (Vorstellung und Symposium)/ Freitag, 11. November, 19.30 Uhr/ Samstag, 12. November,19.30 Uhr
Anmeldung: jku.at/zirkus-des-wissens
KAMISHIBAI: Das Leben großer Forscher*innen als Papiertheater.
Teil 1 - Die Serie beginnt mit der Dinosaurierforscherin Mary Anning. (Ab 6 Jahren)
Im Zirkus des Wissens erlebt das Publikum auf ungewöhnliche Weise Episoden aus dem Leben bedeutender Wissenschaftler*innen. Im Mittelpunkt der ersten Folge steht Dinosaurierforscherin Mary Anning, die schon als junges Mädchen Fossilien von Dinosauriern entdeckt hat. Mary hat ihr gesamtes Leben nach Fossilien gesucht und mit ihren Funden wesentlich zur Entwicklung der frühen Paläontologie beigetragen.
Von und mit: Alexandra Meyer-Pernkopf, Puppenspielerin und Geschichtenerzählerin aus Oberösterreich.
Dauer: 90 Minuten
Termin: Samstag, 19. November, 15.00 Uhr (Vorstellung und Workshop)
Anmeldung: jku.at/zirkus-des-wissens
Dezember
Uraufführung: Und da oben dazwischen die Sterne. Wissenschaft & Ethik – Galilei & Kepler. (Ab 14 Jahren)
Galilei und Kepler? Da war doch was. Sterne und Fernglas, Mathematik und Experiment.
Die beiden Herren haben zwar nur miteinander korrespondiert, gemeinsam haben sie dennoch die westliche Weltsicht erheblich erschüttert und der modernen Naturwissenschaft den Boden bereitet. Das mit den Sternen am Himmel haben sie soweit geklärt. Aber das dazwischen? Das zwischen den Sternen? Göttliche Harmonie? Oder die Leere? Kepler neigte zur Harmonie. Galileo hat nachgewiesen, dass es die „Leere“ gibt - was man seit den alten Griechen für unmöglich hielt. Er wusste, wovon er spricht.
Aber als Schwester Maria Celeste, die älteste Tochter Galileis, ihn lange vor Virginia Woolf um Geld bat für ein eigenes Zimmer: Wusste er, wovon sie spricht? Was also heißt „Wissen“? Wohin bringt uns „Wissen“? Und vor allem: wie kommen wir auf was und warum? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Performance von Künstler*innen und Philosoph*innen der JKU.
Text & Regie: Gerhard Willert
Mit: Barbara Novotny, Julian Reiss, Aline Potiron & Studierenden des JKU Instituts für Philosophie und Wirtschaftstheorie
Bühne: Alexandra Pitz
Musik: Wolfgang Dorninger
Dauer: 75 Minuten
Termine: Freitag, 2. Dezember, 19.30 Uhr/ Samstag, 3.Dezember, ab 16.00 Uhr (Symposium & Vorstellung)
Anmeldung: jku.at/zirkus-des-wissens
Der Spielplan ab Jänner bis Juni wird Ende 2022 präsentiert.