Der Rektor der Johannes Kepler Universität, Meinhard Lukas, ist selbst chronisch nierenkrank. Er unterzieht sich jeder Nacht einer Dialyse. Aus dieser Erfahrung nimmt er zum heutigen Weltnierentag Stellung. Zugleich will er Betroffenen Mut machen, sich der Krankheit mit Optimismus zu stellen.
Rektor Lukas ist selbst von einem chronischen Nierenversagen betroffen und daher auf eine tägliche Bauchdialyse (Nierenersatztherapie) in den Nachtstunden angewiesen. Eine ausgereifte Medizintechnik ermöglicht es ihm, die Dialyse zu Hause abzuwickeln. Lukas ist auch für eine Nierentransplantation gelistet und wartet wie Hunderte andere ÖsterreicherInnen auf ein Spenderorgan. Es ist ihm daher ein Anliegen, als Betroffener zum heutigen Weltnierentag Stellung zu nehmen.
Aufklärung und Früherkennung wichtig
„Wenn die eigenen Nieren versagen, wird einem schmerzlich bewusst, wie wichtig dieses Organ für den Organismus ist. Aus gutem Grund soll daher heute die enorme Bedeutung der Niere für den Menschen aufgezeigt werden. Im Gesundheitssystem muss alles getan werden, die Häufigkeit und die Auswirkungen von chronischen Nierenerkrankungen zu mindern“, betont der JKU-Rektor. „Dazu gehört auch die Aufklärung, wie man sich davor schützen kann und wie man die Auswirkungen von Erkrankungen mindern kann. Dabei spielt die Früherkennung eine zentrale Rolle.“
Zugleich verweist Lukas auf das vorbildliche österreichische Transplantationsgesetz: „Dieses Gesetz ist eine in Normen gegossene Solidarität unserer Gesellschaft.“ Die Widerspruchslösung besagt im Kern, dass eine Organentnahme an einem hirntoten Verstorbenen dann zulässig ist, wenn er der Entnahme nicht zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen hat.
Dem JKU-Rektor ist es aber auch wichtig, nierenkranken Menschen Mut zu machen, selbst wenn ihre Nieren versagen: „Dank des exzellenten Gesundheitssystems in Österreich ermöglicht die Nierenersatztherapie ein lebenswertes Leben. Dabei will ich die Herausforderungen für die Betroffenen nicht kleinreden. Ich erlebe sie selbst täglich. Aber es lohnt sich durchzuhalten. Auch weil es die Hoffnung auf ein Spenderorgan gibt.“