18. April - Univ.-Prof. Dr. Johann Bacher, Institut für Soziologie / Abteilung für Empirische Sozialforschung, Johannes Kepler University Linz, Austria: Datenverknüpfung als neue Herausforderung der Umfrageforschung
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Meeting-ID: 280 519 2121
Passwort: 584190
Abstract:
Mehrere gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen stellen die Umfrageforschung vor neue Herausforderungen. Mediatisierung und Digitalisierung haben dazu geführt, dass neue Daten im großen Umfang ständig erzeugt werden. Hinzu kommen administrative Registerdaten, die zunehmend auch der Forschung zur Verfügung stehen. Schließlich werden regelmäßig wissenschaftliche Umfragen national und international durchgeführt. Für diese lässt sich ein Trend in Richtung einer web-basierten Umsetzung beobachten, was oft impliziert, dass nicht mehr alle interessierenden Themen in einer einzigen Befragung erhoben werden können. Die Verfügbarkeit einer Vielzahl von Daten einerseits und die Notwendigkeit kürzerer Befragungszeiten anderseits werfen die Frage auf, ob und wie Daten verknüpft werden können, um Forschungsfragen mit bereits vorhandenen Daten beantworten zu können.
Im Vortrag werden Forschungsarbeiten zu zwei Methoden der Datenverknüpfung präsentiert. Zum einen wird über eine empirische Studie berichtet, in der für Österreich die Zustimmungsbereitschaft von Befragten zur Verknüpfung ihrer Daten untersucht wurde. Zum anderen werden die Ergebnisse eines Feldexperiments zur Datenfusion von zwei Umfragen dargestellt, bei dem auf Verfahren der multiplen Imputation zurückgegriffen wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass beide Methoden derzeit noch ihre Grenzen haben. Aufgrund der genannten Entwicklungen ist es aber notwendig, sich weiter und vielleicht intensiver als bisher mit ihnen zu beschäftigten.