Vom 24. bis 27. Juni 2024 fand in Zypern die renommierte Konferenz zur organisationalen Prozessforschung statt, die jährlich führende prozessorientierte Wissenschaftler aus aller Welt zusammenbringt. Die Konferenz, bekannt als Process Organization Symposium (PROS), widmet sich der Erforschung von Organisationen durch das Prisma der Prozessmetaphysik – einem Weltbild, das Prozesse anstelle von Substanzen als grundlegende Formen des Organisierens betrachtet.
In diesem Jahr präsentierte Dr. Benjamin Schiemer einen bemerkenswerten Beitrag zu einem kürzlich in der Fachzeitschrift Organization Science veröffentlichten Papier. Das Papier beleuchtet die zeitliche Strukturierung im Musikstudio und untersucht, wie bestimmte materiell bedingte Wartezeiten den kreativen Prozess beeinflussen. Schiemers Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie kreative Schaffensphasen durch die Dynamik und die Unterbrechungen im Studio beeinflusst werden und welche Rolle das Warten als katalytischer Faktor spielen kann.
Die PROS-Konferenz ist bekannt für ihre innovative Herangehensweise und ihren Fokus auf die Prozessperspektive, die auf einer relationalen Ontologie, einer performativen Epistemologie und einer dynamischen Praxeologie beruht. Sie legt besonderen Wert auf das Werden, den Wandel und den Fluss und untersucht die verschiedenen Formen von Agency. Die Prozessperspektive priorisiert den Prozess über das Ergebnis, die Aktivität über das Produkt, den Wandel über die Beständigkeit und die Offenheit über die Determination. Diese Sichtweise fordert uns auf, die Komplexität der Welt anzuerkennen, anstatt sie zu reduzieren.
Die Teilnahme an der PROS-Konferenz bot eine einzigartige Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion der neuesten Forschungsergebnisse und Methodologien in der Prozessforschung.