Die gebürtige Slowenin ist seit 25 Jahren Ärztin und lehrt seit 16 Jahren Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät in Maribor. Dort leitete sie zudem die Forschungsgruppe der Abteilung für Allgemeinmedizin.

Was macht den Ärzt*innen-Beruf und Ihren Fachbereich so besonders?
Erika Zelko: Allgemeinmedizin ist ein sehr breites Gebiet, in dem Ärzt*innen mit vielfältigen Problemen ihrer Patient*innen konfrontiert sind. Es ist der Mensch, der im Zentrum der Behandlung stehen soll. Der Mensch mit seinen körperlichen und seelischen Bedürfnissen, seinem kulturellen und familiären Hintergrund. Der Mensch, der in einer sozialen Umgebung mehr oder weniger gut eingebunden ist und dadurch bestimmte Besonderheiten hat. Durch die langjährige Behandlung entsteht eine wertvolle Beziehung zwischen Patient*innen und Ärzt*innen, die ein wichtiger Baustein einer therapeutischen Behandlung ist. Die Wahrnehmung des sozialen Umfelds und gemeindeorientierte Arbeit ist zudem ein wichtiger Bestandteil der Aufgaben von Allgemeinmediziner*innen, um eine wohnortnahe Versorgung ihrer Patient*innen gewährleisten zu können.

Welche Schwerpunkte möchten Sie in der Lehre setzen?
Erika Zelko: Die COVID-Pandemie hat zusätzlich und ergänzend zu den Kernkompetenzen der Allgemeinmedizin (primärmedizinisches Patient*innenenmanagement, personenzentrierte Betreuung, spezifische Fertigkeiten und Problemlösungsfähigkeiten, umfassende Betreuung, „Community“ Orientierung und holistische Modellbildung) neue Herausforderungen geschaffen. Die Hausärzt*innen von morgen müssen vorbereitet sein, dass Digitalisierung, e-Medicine und das Balancieren zwischen „high tech-low touch und low tech-high touch“ ein neuer Wirkungsbereich  in den kommenden Jahren wird.

Ihre Erwartungen und Visionen...
Erika Zelko: Die Fakultät sollte die Studierenden auf eine moderne medizinische berufliche Karriere vorbereiten, mit dem Ziel der Beibehaltung und Verbesserung hoher Professionalität in der österreichischen Allgemeinmedizin. Dies erfordert Innovation und Flexibilität, um nicht nur auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren, sondern auch vorausschauend Konzepte für eine moderne medizinische Versorgung zu erstellen. Dies stellt auch zukünftig eine hohe Qualität und Sicherheit im Gesundheitssystem für Patient*innen und Personal sicher. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Partner*innen, die Interesse und Verantwortung für das Gesundheitssystem in Oberösterreich und darüber hinaus haben.

Ihre Hobbys...
Erika Zelko: Viel Zeit für Hobbys bleibt mir leider nicht, aber ich wandere gerne und fahre mit dem Rad durch die Gegend. Reisen ist zwar meine große Liebe, ist aber in diesen Zeiten etwas schwieriger geworden. Zum Glück kann man wieder Theater, Konzerte und Kunstausstellungen besuchen.

Wie entspannen Sie am besten?
Erika Zelko: Ein langer Spaziergang durch den Wald oder ein Buch in Begleitung mit guter Musik sind ein Balsam für die Seele, die Entspannung braucht.

Wie gefällt Ihnen Linz?
Erika Zelko: Linz ist eine lebendige und kreative Stadt mit viel Potenzial. Gute Kulinarik, viel kulturelles Angebot und nette Leute ergänzen das Mosaik der bereits gesammelten Eindrücke. Ich freue mich auch auf die wunderschöne grüne Umgebung, die ein naturnahes Leben ermöglicht.