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Biophänomenosoziales Modell von Behinderung
 

Zeitschrift für Disability Studies

Soziale und kulturelle Modelle von Behinderung verorten diese im Gegensatz zu biomedizinischen Modellen nicht in abweichenden und beeinträchtigten Körpern, sondern in einer soziokulturellen Umwelt, die Menschen mit bestimmten Körpern benachteilige und unterdrücke.

Durch diesen Fokus auf gesellschaftliche Strukturen und Prozesse wird die Dimension der individuellen, leiblichen Erfahrung jedoch ausgeblendet. Sie erscheint aber genauso wie die biomedizinische und die soziale Dimension als ein irreduzibler Aspekt von Behinderung.

In diesem Beitrag wird ein biophänomenosoziales Modell vorgestellt, um Behinderung umfassender und unter Anerkennung einer biomedizinischen, einer subjektiv leiblich phänomenologischen und einer sozialen Dimension zu konzeptualisieren. Dabei erfolgt eine Orientierung an der gesundheitssoziologischen Unterscheidung zwischen disease, illness und sickness (Hofmann, 2016). Dieses umfassende Modell kann als Framework dienen, um unterschiedliche andere Ansätze zu Behinderung aus diversen Disziplinen zu kombinieren und zu vergleichen. Neben einer Erörterung der drei Dimensionen von Behinderung wird in diesem Beitrag argumentiert, dass die in diesem Modell erfolgten Konzeptionen das Streben von Menschen mit Behinderungen nach Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Inklusion unterstützen.

 

Matthias Forstner