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Trauerfall Matthias Forstner

Wir trauern um unseren geschätzten Kollegen Matthias Forstner.

Mag. Matthias Forstner BSc., MSSc, öffnet eine Datei
(1983 – 2024)

Wir trauern um Matthias Forstner, der unerwartet in der Nacht auf den 9. März 2024 verstorben ist.
Matthias begann nach seiner erfolgreichen Matura an der Handelsakademie Steyr mit dem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Johannes Kepler Universität Linz, das er erfolgreich 2013 abschloss. Das Thema seiner Diplomarbeit lautete: „Sozialwissen-schaftliche Untersuchung von Diskursen auf Blogs und Diskussionsforen: Analyse eines Forschungsfeldes“. In dieser Themenwahl zeigte sich bereits sein großes Interesse für gesellschaftlich relevante Themen. Dieses Interesse veranlasste ihn, 2010 parallel zum Studium der Wirtschaftsinformatik mit einem Studium der Soziologie zu beginnen, das er 2013 mit dem Bachelor und 2018 mit dem Master abschloss. In der Bachelorarbeit setzte er sich mit dem „Diskurs um den Papa Monat“ auseinander, in der Masterarbeit griff er mit dem Titel „Ermittlung von Antwortbegriffen für Verbale Rating Skalen“ ein Methodenthema auf. Seit 2019 war er als Stipendiat des PromoLi-Programms an der Abteilung für empirische Soziologie des Instituts für Soziologie beschäftigt und arbeitete sehr erfolgreich an seiner Dissertation, die er nun leider nicht mehr abschließen kann.


Bereits als Student stach Matthias durch sein Interesse, sein Wissen und seine analytischen Fähigkeiten, präzise und klar zu formulieren und zu argumentieren, hervor. Wir waren daher sehr stolz auf ihn, dass er als einer der Stipendiaten des PromoLi-Programms ausgewählt wurde und wir ihn 2019 als neuen Kollegen an der Abteilung begrüßen konnten. Wir konnten mit ihm seit seinem Dienstantritt in unterschiedlichen Forschungsprojekten zusammen-arbeiten, was immer bereichernd war. Zudem engagierte er sich in der Lehre und wirkte aktiv in Arbeitsgruppen des Instituts für Soziologie mit. Wir alle schätzten dabei seine Zuverlässigkeit, seine inhaltlichen und methodischen Beiträge und bewunderten seinen Optimismus, mit dem er seine gesundheitlichen Rückschläge bewältigte und dabei nicht seinen Humor verlor. Er blickte immer positiv in die Zukunft. Gerne nahm er auch an sozialen Events des Instituts und der Universität teil. Die JKU Linz und das Institut für Soziologie bedeuteten ihm sehr viel und er war ein von allen sehr geschätzter Kollege.


Im Rahmen seiner Dissertation beschäftigte er sich mit Konzepten von Behinderung. Er hat zu dieser Thematik bereits zwei peer-reviewte Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften
verfasst und wurde für seine bisherigen Leistungen 2023 mit dem JKU Young Researchers’ Award ausgezeichnet.


In den letzten Jahren konnte er sich darüber hinaus mit seinem Arbeitsschwerpunkt der Disability Studies auch außerhalb der Universität als ein hoch geschätzter Experte etablieren und beteiligte sich aktiv in unterschiedlichen Netzwerken. So z.B. war er im österreichweiten Forschungsnetzwerk Dista – Disability Studies Austria – im Vorstandsteam tätig und wirkte als einer von zwei Wissenschaftler:innen in der Begleitgruppe für den Nationalen Aktionsplan Behinderung mit.


Sein unerwartetes Ableben – am 1. März nahm er noch an einem Treffen der Begleitgruppe für den Nationalen Aktionsplan Behinderung in Wien teil und am 4. März an unserer semesterlichen Institutsklausur – hinterlässt eine große und schmerzhafte Lücke.
Wir verlieren einen hochgeschätzten Kollegen, die Wissenschaft einen begabten Forscher und die JKU ein Vorbild für eine gelungene Inklusion. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.


Unser Mitgefühl gilt seiner Partnerin Nina, seinen Eltern sowie allen Verwandten und Freunden.


Linz, 12. März 2024
Univ.-Prof. Dr. Johann Bacher
Leiter der Abteilung für empirische Sozialforschung