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Position
Seit Oktober 2024 ist Brigitte Aulenbacher der Johannes Kepler Universität Linz als Professorin im Ruhestand verbunden. Von September 2008 bis September 2024 hatte sie die Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt Soziologische Theorie und Sozialanalyse (unter besonderer Berücksichtigung der Gender-Dimension) inne. Sie leitete die Abteilung für Gesellschaftstheorie und Sozialanalysen (bis 2018: Theoretische Soziologie und Sozialanalysen) am Institut für Soziologie der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Neben zahlreichen weiteren Aktivitäten in der Selbstverwaltung (wie z.B. in Studienkommissionen, im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen) wirkte sie sechs Jahre als Institutsvorsitzende, neun Jahre als Senatsmitglied und drei Jahre als Sprecherin der Professor*innenkurie im Senat an der Entwicklung der Johannes Kepler Universität Linz mit.
Arbeitsgebiete und Forschungsfelder
Brigitte Aulenbachers Forschungs- und Lehrtätigkeit und ihr weiteres wissenschaftliches Engagement umfassen die folgenden Gebiete: Gesellschaftstheorie und Kapitalismusanalyse, Arbeits- und Industriesoziologie, Sociology of Care/Soziologie des Sorgens, Sozialstaatsforschung, Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung, Öffentliche Soziologie. Sie verantwortete in den genannten Forschungsgebieten Lehrveranstaltungen in den Studiengängen Soziologie (Bachelor, Master, Doktorat), Politische Bildung (Master), Digital Society (Master), wissenschaftliche Projekte und wissenschaftlich wie gesellschaftspolitisch relevante Veranstaltungen. Theoretisch verbindet sie Denktraditionen kritischer Theorie, gegenwartsbezogene Gesellschafts- und Kapitalismusanalysen, institutionalistische und arbeitssoziologische Ansätze und feministische und intersektionelle Perspektiven miteinander. Empirische Forschungsprojekte befassten sich mit der Arbeitsgestaltung in der Bekleidungsindustrie, der Entwicklung von Arbeit und Wissen angesichts der Vermarktlichung der Universitäten, der Live-in-Arbeit und -Betreuung im internationalen Vergleich, der Digitalisierung der Altenbetreuung und -pflege, Tendenzen der Vermarktlichung und Vergemeinschaftung von Sorgearbeit. Derzeit forscht und publiziert sie in herrschaftskritischer Perspektive zur gesellschaftlichen Organisation des Sorgens in Verbindung mit der Transformation des Gegenwartskapitalismus.
Ausschnitte aus dem Werdegang
In Deutschland studierte Brigitte Aulenbacher Soziologie an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken, und der Universität Bielefeld (1979-1984), wo sie 1990 promovierte. Sie habilitierte sich an der Leibniz Universität Hannover (2004) für das Fach Soziologie. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin, Assistentin, Gast- oder Vertretungsprofessorin lehrte und forschte sie außerdem an der Goethe-Universität Frankfurt a.M., der Ruhr-Universität Bochum, der TU Dortmund, der Georg-August-Universität Göttingen. Forschungsaufenthalte führten sie nach New York und New Jersey/USA. Sie erhielt Rufe an die Universität Potsdam und die Humboldt-Universität zu Berlin (2008, 2013).
In Verbindung mit ihrer Professur an der Johannes Kepler Universität Linz war sie Permanent Fellow am Forschungskolleg „Post-Wachstumsgesellschaften“ der Kolleg-Forscher_innengruppe der DFG zum Thema „Landnahme, Beschleunigung, Aktivierung. (De-)Stabilisierung moderner Wachstumsgesellschaften“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (2012-19). 2017 wurde sie von der Johannes Kepler Universität für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre nominiert und in den Atlas der guten Lehre aufgenommen. 2018 hat sie die International Karl Polanyi Society, die ihren Sitz an der Wirtschaftsuniversität Wien hat, mitbegründet und ist seither deren Vizepräsidentin. 2019 erhielt sie für diesbezügliche Arbeiten zu Karl Polanyi gemeinsam mit weiteren Gründungsmitgliedern den Kurt Rothschild-Preis für Wirtschaftspublizistik. 2024 wurden ihre Arbeiten in der Festschrift „Gesellschaft in Transformation. Sorge, Kämpfe und Kapitalismus“ gewürdigt.
Professionelles, professionspolitisches und öffentliches Wirken
Als Vertrauensdozentin der Hans-Böckler-Stiftung betreute Brigitte Aulenbacher ab den 1990er Jahren über drei Jahrzehnte Stipendiat*innen in der Studien- und Promotionsphase. In der Deutschen Gesellschaft für Soziologie wirkte sie als Sektionsrätin und zweite Sprecherin der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung mit (2004-2008). In der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie war sie als Sprecherin der Sektion Feministische Theorie und Geschlechterforschung engagiert (2013-2017). Sie arbeitete an der Ausrichtung des 3rd ISA Forum of Sociology der International Sociological Association an der Universität Wien (2016) als Vice-Chair des Local Organizing Committees mit. In der International Sociological Association gab sie als Editor fünf Jahre lang den Global Dialogue, deren vielsprachiges Magazin, mit heraus und wirkte im Publication Committee mit (2018-2022).
Brigitte Aulenbacher war und ist Mitglied wissenschaftlicher Beiräte, von Wissenschaftsinitiativen und Fördervereinen (wie z.B. Diskurs, Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung, Momentum, Karl Polanyi Center u.a.m.) und gutachtete für verschiedene Forschungsförderer und Fachzeitschriften. Als öffentliche Soziologin beteiligte und beteiligt sie sich an zahlreichen gesellschaftspolitischen Veranstaltungen und Debatten, veranstaltete und veranstaltet zahlreiche Tagungen und Tagungsreihen und kooperierte und kooperiert mit zivilgesellschaftlichen Akteuren, NGOs, Bildungseinrichtungen und Interessenvertretungen (wie z.B. Arbeiterkammern, Gewerkschaften, Museen, Volkshochschulen, kirchlichen Einrichtungen u.a.m.). Zu den Werken von Marx und Polanyi und ihrer Bedeutung für die Kritik des Gegenwartskapitalismus wirkte sie an zwei Wanderausstellungen mit, die in Hochschulen, Volkshochschulen, Museen, Arbeiterkammern und an vielen weiteren Orten gezeigt werden.
Einige ausgewählte Publikationen
Buchreihe
Aulenbacher, Brigitte/Haubner, Tine/Riegraf, Birgit/Scherschel, Karin (Hg.), 2013 fortlaufend, Arbeitsgesellschaft im Wandel, Buchreihe im Verlag Beltz Juventa: Weinheim und Basel
Monografien und Aufsatzsammlungen
Aulenbacher, Brigitte/Riegraf, Birgit/Völker, Susanne, 2015, Feministische Kapitalismuskritik, Einstiege in bedeutende Forschungsfelder mit einem Interview mit Ariel Salleh, Reihe Einstiege, Westfälisches Dampfboot: Münster (2. Auflage 2018)
Aulenbacher, Brigitte, 2005, Rationalisierung und Geschlecht in soziologischen Gegenwartsanalysen, Reihe Geschlecht & Gesellschaft, VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden
Sammelbände
Aulenbacher, Brigitte/Lutz, Helma/Palenga-Möllenbeck, Ewa/Schwiter, Karin (Eds.), 2024, Home Care for Sale, The Transnational Brokering of Senior Care in Europe, Sage: Los Angeles, London, New Delhi, Singapore, Washington
Aulenbacher, Brigitte/Deppe, Frank/Dörre, Klaus/Ehlscheid, Christoph/Pickshaus, Klaus (Hg.), 2021, Mosaiklinke Zukunftspfade, Gewerkschaft – Politik – Wissenschaft, Westfälisches Dampfboot: Münster
Aulenbacher, Brigitte/Lutz, Helma/Schwiter, Karin (Hg.), 2021, Gute Sorge ohne gute Arbeit? Live-in-Care in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Beltz Juventa: Weinheim und Basel
Aulenbacher, Brigitte/Marterbauer, Markus/Novy, Andreas/Polanyi-Levitt, Kari/Thurnher, Armin (Eds.), 2020, Karl Polanyi – The Life and Works of an Epochal Thinker, Falter Verlag, Wien
Atzmüller, Roland/Aulenbacher, Brigitte/Brand, Ulrich/Décieux, Fabienne/ Fischer, Karin/Sauer, Birgit (Eds.), 2019, Capitalism in Transformation, Movements and Countermovements in the 21st Century, Edward Elgar Publishing, Cheltenham
Aulenbacher, Brigitte/Burawoy, Michael/Dörre, Klaus/Sittel, Johanna (Hg.), 2017, Öffentliche Soziologie, Wissenschaft im Dialog mit der Gesellschaft, Campus: Frankfurt a.M./New York
Aulenbacher, Brigitte/Dammayr, Maria/Dörre, Klaus/Menz, Wolfgang/Riegraf, Birgit/Wolf, Harald (Hg.), 2017, Leistung und Gerechtigkeit, Das umstrittene Versprechen des Kapitalismus, Beltz Juventa, Weinheim und Basel
Aulenbacher, Brigitte/Dammayr, Maria (Hg.), 2014, Für sich und andere sorgen, Krise und Zukunft von Care in der modernen Gesellschaft, Reihe Arbeitsgesellschaft im Wandel, BeltzJuventa: Weinheim und Basel
Appelt, Erna/Aulenbacher, Brigitte/Wetterer, Angelika Wetterer (Hg.), 2013, Gesellschaft. Feministische Krisendiagnosen, Band 37 der Reihe Forum Frauen- und Geschlechterforschung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Westfälisches Dampfboot: Münster (2. Auflage 2014)
Riegraf, Birgit/Aulenbacher, Brigitte/Kirsch-Auwärter, Edit/Müller, Ursula (Eds.), 2010, GenderChange in Academia: Re-Mapping the Fields of Work, Knowledge, and Politics from a Gender Perspective, VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden
Aulenbacher, Brigitte/Wetterer, Angelika (Hg.), 2009, Arbeit, Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung, Forum Frauen- und Geschlechterforschung Band 25, Westfälisches Dampfboot: Münster (2. Auflage 2012)
Aulenbacher, Brigitte/Siegel, Tilla (Hg.), 1995, Diese Welt wird völlig anders sein, Denkmuster der Rationalisierung, Centaurus: Pfaffenweiler
Aulenbacher, Brigitte/Goldmann, Monika (Hg.), 1993, Transformationen im Geschlechterverhältnis, Beiträge zur industriellen und gesellschaftlichen Entwicklung, Campus: Frankfurt/ New York
Zeitschriften
Aulenbacher, Brigitte/Bärnthaler, Richard/Novy, Andreas (Eds.), 2019, Karl Polanyi, “The Great Transformation” and Contemporary Capitalism, Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 44, No. 2/2019, Springer VS, Wiesbaden
Aulenbacher, Brigitte/Lutz, Helma/Riegraf, Birgit (Eds.), 2018, Global Sociology of Care and Care Work, Current Sociology Monograph, Vol. 66, No. 4, Monograph 2, Sage, Los Angeles, London, New Delhi, Singapore, Washington
Aulenbacher, Brigitte/Riegraf, Birgit (Eds.), 2018, Care and Care Work – A Question of Economy, Justice and Democracy, Special Issue, Equality, Diversity and Inclusion, Vol. 37, No. 4, Emerald Publishing, United Kingdom
Aulenbacher, Brigitte/Riegraf, Birgit/Theobald, Hildegard (Hg.), 2014, Sorge: Arbeit, Verhältnisse, Regime – Care: Work, Relations, Regimes, Soziale Welt, Sonderband 20, Nomos-Verlag: Baden-Baden
Aulenbacher, Brigitte/Nickel, Hildegard M./Riegraf, Birgit (Hg.), 2012, Geschlecht, Ethnie, Klasse – Perspektiven auf den Gegenwartskapitalismus, Schwerpunktheft, Berliner Journal für Soziologie, 22. Jg., Heft 1/2012
Magazin
Global Dialogue (Magazin der International Sociological Association), Herausgabe durch Michael Burawoy (von der Gründung 2010 bis 2017), Brigitte Aulenbacher und Klaus Dörre (2018-2022), Breno Bringel (seit 2023)
Wanderausstellungen
„Karl Polanyi: Von der entfesselten Wirtschaft zur solidarischen Gesellschaft“, konzipiert und verfasst von Brigitte Aulenbacher, Maria Markantonatou, Andreas Novy, Claus Thomasberger, Harald Wildfellner
„(200 Jahre) Karl Marx … die Welt verändern“, konzipiert und verfasst von Roland Atzmüller, Brigitte Aulenbacher, Ulrich Brand, Fabienne Décieux, Harald Wildfellner
Weitere ausgewählte Einblicke geben Publikations-, Projekt- und Tagungslisten, die als PDF zum download verfügbar sind:
Links
- Brigitte Aulenbacher auf Wikipedia , öffnet eine externe URL
- International Karl Polanyi Society , öffnet eine externe URL
- Brigitte Aulenbacher auf ORCID , öffnet eine externe URL
- Brigitte Aulenbacher auf academia.edu , öffnet eine externe URL
- Brigitte Aulenbacher auf researchgate.net , öffnet eine externe URL
- Brigitte Aulenbacher auf linkedin.com , öffnet eine externe URL
- Global Dialogue - Magazine of the International Sociological Association , öffnet eine externe URL
- Buchreihe "Arbeitsgesellschaft im Wandel" bei Beltz , öffnet eine externe URL