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Institut für Soziologie
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Forschung.

Forschungsfelder

Untersuchung von Macht, Strukturen und Akteure in Prozessen gesellschaftlichen Wandels.
Empirisches Forschungsfeld ist der globale Süden, mit einem Schwerpunkt auf Lateinamerika.
Die Forschung konzentriert sich auf die Erarbeitung von gesellschaftlich relevantem Wissen über Entwicklungsfragen und die Beteiligung an aktuellen entwicklungspolitischen Debatten.

In Folge der Militärinterventionen und Schuldenkrise sind viele Länder und Gesellschaften Lateinamerikas seit Anfang der 1980er-Jahre neoliberalen Strukturanpassungen unterworfen worden. Wir untersuchen die Rolle, die Ideen und wirtschaftliche und politische Machteliten in diesem Prozess gespielt haben. Wir erforschen, auf welche Weise neoliberale Politik und Lehrmeinungen im lokalen Kontext verankert wurden und fortwirken, aber auch welchen Widerstand sie erfahren.

Im Rahmen einer Forschergruppe beschäftigen wir uns mit den Aktivitäten neoliberaler Intellektueller. Wir erforschen ihre „Denknetze“ und Strategien, die Politik zu beeinflussen. Im Zentrum stehen dabei transkontinentale Think Tank-Netzwerke.
Think Tank Network Research, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

In den letzten Jahrzehnten treten weltweit zahlreiche soziale Bewegungen in Erscheinung. Sie wenden sich in Protesten und Aufständen gegen die Vermarktlichung ihrer Lebensgrundlagen, gegen Ausbeutung und gegen eine Politik, die die Kosten und die Folgen der „Vielfachkrise“ ungleich verteilt.

Wir untersuchen diese neuen Bewegungen hinsichtlich ihrer Organisationsformen, Strategien, Programmatik sowie ihrer Ziele. Wir betrachten gegenwärtige Protestwellen und Akteure in einer längerfristigen Perspektive und verknüpfen sie mit den Traditionslinien sozialer Bewegungen im modernen Weltsystem.

Neben der konkreten Erforschung von Bewegungen geht es uns um die Weiterentwicklung von theoretischen Ansätzen. Wir greifen die Kontroversen in der Bewegungsforschung auf und bringen Erkenntnisse ein, die auf der Untersuchung aktueller Bewegungen in Lateinamerika und transnationaler Netzwerke beruhen.

Globalisierung war schon in den vergangenen Dekaden mit „natürlichen" Prozessen der Regionalisierung verknüpft. Regionalismus als politisches Projekt zwischenstaatlicher Zusammenarbeit kann hingegen unterschiedliche Ausprägungen annehmen. Staatengruppen können beispielsweise gemeinsam auf aktive Weltmarktintegration und Freihandel setzen oder binnenmarktorientierte Entwicklungsstrategien und regionale (Süd-Süd-)Kooperation anstreben.

Im Kontext der globalen Güterkettenforschung untersuchen wir die ungleiche Integration von Entwicklungs- und Schwellenländern in die globale Geographie der Wertschöpfung. Wir untersuchen, welche Folgen die Einbindung von Produktionsstandorten in eine überregionale Arbeitsteilung für Menschen und Regionen hat und prüfen, inwieweit sich neue Muster wirtschaftlicher Integration entwickeln.

Regionale Integrationsprozesse analysieren wir in ihrer politischen Ausgestaltung und geopolitischen Bedeutung. Während die „post-liberalen" Integrationsprojekte lateinamerikanischer und karibischer Mitte-Links-Regierungen mittlerweile entweder in der Krise stecken oder einen Wandel durchgemacht haben, gibt es in Eurasien deutliche Zeichen für eine Reintegration des post-sowjetischen Raumes. Diese Prozesse untersuchen wir in Abhängigkeit von globalen sowie nationalen Konjunkturen.

Politiken, die industrielle Entwicklung und Handelsbeziehungen betreffen, haben Auswirkungen auf die Verhältnisse innerhalb und zwischen den beteiligten Gesellschaften. Aus einer soziologischen Perspektive setzen wir uns einerseits mit den treibenden sozialen Kräften hinter verschieden ausgestalteten Handels- und Industriepolitiken auseinander. Andererseits beschäftigen wir uns mit jenen Gruppen, die durch bestimmte Politiken an Wohlstand oder Lebensqualität verlieren.

Wir analysieren gezielt die wechselseitige Beeinflussung von verschiedenen Formen von Handels- und Industriepolitik. Außerdem beschäftigen wir uns mit den strukturellen Beschränkungen, die Handelspolitik Industriepolitik auferlegen kann. Ein wichtiger Punkt ist dabei, die Folgen von Freihandel für die schwächeren Verhandlungspartner herauszuarbeiten.

Besonders interessieren uns die Transformationen, die aufeinander abgestimmte Handels- und Industriepolitik bewirken können.  Zu diesem Zweck analysieren wir theoretische Debatten und empirische Prozesse zu Handels- und Industriepolitik in verschiedenen Perioden und Weltregionen.

Die materiellen Lebenschancen der Menschen sind zum weitaus größten Teil durch den Ort auf der Landkarte bestimmt, an dem sie geboren wurden und aufgewachsen sind. Ungleichheit in Gestalt von Zentren und Peripherien zeigt sich nicht nur zwischen dem „globalen Norden“ und dem „globalen Süden“, zwischen Weltregionen, sondern auch innerhalb der Europäischen Union.

In unserer Forschung verknüpfen wir die räumliche und die soziale Dimension von Ungleichheit. Wir analysieren globale Warenketten, um sichtbar zu machen, wer sich wo Gewinne aneignet. Wir untersuchen globale Dynamiken und innergesellschaftliche Ungleichheiten. Unsere Analysen fragen immer nach einer Politik, die Ungleichheit mindert. Um ungleiche Entwicklungen zu deuten, ziehen wir raumsensible kritische Theorien heran, die sich mit der Herausbildung von Zentren und Peripherien im historischen Kapitalismus und aktuell beschäftigen.

Combating Inequality Research Project, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Lehrforschungsberichte

  • Globale Lieferketten regulieren Studierende haben sich im Vertiefungsseminar Entwicklungs­soziologie mit verschiedenen Regulierungsinitiativen für globale Lieferketten auseinandergesetzt, vom Fairtrade-Siegel über freiwillige CSR-Maßnahmen von Apple bis hin zu Lieferketten­gesetzen. Vergleichende Grafiken zeigen, was sie beinhalten und wie weitreichend sie sind.
    Leitung: Karin Fischer, Juni 2023

    Grafik , öffnet eine Datei
  • PR Empirisches Forschungspraktikum I und II „Entwicklung, Globalisierung, Regionalisierung“. Die Teilnehmer*innen haben sich mit grenzüberschreitenden Warenketten auseinandergesetzt. Empirisch wurde in zwei Gruppen zu lokalen Aspekten der Rindfleischproduktion gearbeitet.
    Leitung: Karin Fischer, 2021/2022.

  • Akteursbeziehungen in der oberösterreichischen Rinderkette Eine Forschungsgruppe hat die Machtbeziehungen zwischen Akteuren in der oberösterreichischen Rindfleischproduktion erkundet, genauer die Beziehungen zwischen Viehhändlern und Schlachtunternehmen.

    Poster 1 , öffnet eine Datei
  • Die Verwertung von Abfall- und Nebenprodukten der (ober)österreichischen Rindfleischproduktion Die zweite Gruppe ist den Abfall- und Nebenprodukten der Fleischproduktion nachgegangen. Sie hat erforscht, um welche Produkte es sich handelt und wo und von wem diese verwertet oder entsorgt werden.

    Poster 2 , öffnet eine Datei
  • Proteste für Klimagerechtigkeit – Protestforschung am Beispiel von Fridays for Future in Linz Abschlussbericht zur Lehrveranstaltung "PR Spezialisierung I und II im Praxisfeld (Entwicklung, Globalisierung, Regionalisierung)"
    (Leitung: Karin Fischer, Nina Pohler, 2020/2021)

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  • Globale Arbeit, Ungleichheit und transnationale Solidarität Reader zum Studientag am 9.1.2020

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