Zur JKU Startseite
Institut für Soziologie
Was ist das?

Institute, Schools und andere Einrichtungen oder Angebote haben einen Webauftritt mit eigenen Inhalten und Menüs.

Um die Navigation zu erleichtern, ist hier erkennbar, wo man sich gerade befindet.

Forschung.

  • Forschungsdokumentation JKU (FoDok) Alle Publikationen, Vorträge, Forschungsprojekte, Scientific Community Service der Abteilung SID
     

    Link , öffnet eine externe URL

Forschungsprojekte

Projekthomepage, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Projektbeschreibung:

Das Projekt e-Panini erarbeitet ein zeitgemäßes IKT-Konzept für ein Bezugsberechtigungssystem in möglichen wirtschaftliche Mangellagen, das flexibel auf das vorhandene Angebot und den differenzierten Bedarf der Bevölkerung reagieren kann und zudem hinreichend resilient gestaltet ist, um auch unter widrigen Betriebsbedingungen (z.B. Blackout, Insel- oder Offline-Betrieb) zu funktionieren.

Der Beitrag der Abteilung SID bringt hier eine organisations- und techniksoziologische Perspektive auf ein solches Bezugsrechtesystem in das Projektkonsortium ein.
Im Zentrum des soziologischen Erkenntnisinteresses stehen dann Fragen wie:

  • Wie werden soziotechnische Konstellationen in heterogenen Kontexten dauerhaft gestaltet? Wie werden sie organisational eingebettet?
  • Wie werden Einsatzorganisationen bzw. Hot/Cold Organizations gestaltet?
  • Welche Rolle können digitale Technologien bei der Gewährleistung von Versorgungssicherheit und Sicherheit spielen?

Projektbeschreibung:

Die Sozialstruktur ländlicher Regionen hat sich in den letzten Jahrzehnten tiefgreifend verändert. Während im letzten Jahrhundert der soziale Zusammenhalt in ländlichen Gemeinden durch Familiennetzwerke, lokal gebundene Freundeskreise und Gemeindeverbände gewährleistet wurde, sind diese Vergemeinschaftungsformen heute eher rückläufig. Die Abgeschiedenheit ländlicher Gebiete garantiert keine fürsorglichen Gemeinschaften und lokalen Unterstützungsnetze mehr. Infolgedessen sind immer mehr Menschen in ländlichen Regionen in Bezug auf soziale Integration, kulturelle Teilhabe, Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden gefährdet.

 

Digitale Kommunikations- und Koordinationswerkzeuge können hier neue Systeme lokaler sozialer Unterstützung inspirieren, neue Freiwillige für die Gemeinschaftsarbeit gewinnen, die Art und Weise verändern, wie Mitglieder ländlicher Gemeinden interagieren, und so die soziale Desintegration abmildern und den sozialen Zusammenhalt in ländlichen Gemeinden wiederherstellen. Dezentrale Netzwerke wie Online-Freiwilligenplattformen, Online-Nachbarschaftshilfegruppen, mediatisierte Beratung oder ortsbezogene Social-Media-Gruppen können niedrigschwellige Möglichkeiten sowohl für potenzielle Freiwillige als auch für Klient*innen und Empfänger*innen von Hilfeleistungen bieten. Hierzu fehlen bislang jedoch wissenschaftlich fundierte Belege.

 

Um zu verstehen, ob die Digitalisierung den sozialen Zusammenhalt in ländlichen Gebieten tatsächlich unterstützen kann, ist es von entscheidender Bedeutung, die tatsächliche Nutzung digitaler Werkzeuge in den konkreten Praktiken und Interaktionen von Freiwilligen in ländlichen Gemeinden zu untersuchen. Die weitreichende Digitalisierung sozialer Interaktionen, die durch die Einschränkungen der physischen Ko-Präsenz während der Covid-19-Lockdowns verursacht wird, beschleunigt nicht nur die zuvor isolierten Bemühungen, die Freiwilligenarbeit in den Gemeinden digital zu unterstützen, sondern unterzieht diese Bemühungen auch einem Stresstest. Unser Ziel ist es daher, die faktische Praxis digital vermittelter Freiwilligenarbeit zu erforschen.

 

Um diese tatsächlichen Phänomene sowohl in ihrer Breite als auch in ihrer Tiefe empirisch zu untersuchen, greifen wir auf explorative Feldstudien zurück, sowohl in einer Vielzahl von ländlichen Kontexten und Orten als auch mit einer Vielzahl von digitalen Werkzeugen und Praktiken. Ein Living Lab soll initiiert werden, um Best-Practice-Maßnahmen zu generieren und die gewonnenen Erkenntnisse unter regionalen Entwicklern, lokalen Freiwilligen und Praktikern sowie sozialen Diensten und öffentlichen Einrichtungen zu verbreiten. Unser Fokus wird sich schließlich darauf richten, nicht nur digitale Formen zur Verbesserung des sozialen Zusammenhalts in ländlichen Gebieten zu untersuchen, sondern auch dazu beizutragen, diese Best-Practice-Maßnahmen zu verfeinern und ihre Verbreitung in verschiedenen lokalen Gemeinschaften anzuschieben.

Pressemitteilung zum Projekt, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (30.6.2021)

Projektbeschreibung:
Der Digital Innovation Hub DIH.work Arbeitswelt KMU setzt sich zum Ziel, den wirtschaftlichen Erfolg und die Schaffung zukunftsorientierter, nachhaltiger Arbeitsumfelder in oberösterreichischen KMUs in einer digitalen Gesellschaft zu fördern. Durch eine Zusammenarbeit von Forschung, Verwaltung und Innovator*innen entsteht ein dynamischer Kreislauf aus Verstehen des Bedarfs der KMUs, Aktivierung und Information sowie effektive Umsetzung von digitalen Innovationen in, bei und mit den oberösterreichischen KMUs.

Der DIH.work zielt auf vier Dimensionen digitalen Empowerments für KMU: (1) Kompetenzaufbau bei den KMUs als Organisationen und ArbeitgeberInnen, (2) Kompetenzaufbau bei den Mitarbeitenden von KMUs, (3) Vernetzung, Erfahrungsaufbau und -austausch zwischen KMUs sowie (4) beratende Unterstützung durch den DIH angehörende Expert*innen und dort entwickelte Formate. Dazu entwickelt der DIH.work gemeinsam mit den teilnehmenden KMUs arbeitsnahe methodische Instrumente. Die zentrale Leistung dieser Instrumente ist eine bewusste Reflexion der mit der Gestaltung digitaler Arbeitswelten verknüpften Innovationsarbeit, die bereits vielfach in KMUs betrieben wird, für deren systematische Erfassung und Rückbindung an reale Arbeitsabläufe in den KMUs aber meist die Ressourcen fehlen. Die Instrumente sollen KMUs daher dort abholen, wo sie gerade in digitalen Veränderungsprozessen stehen, und ihnen dabei neue Möglichkeiten des digitalen Empowerments eröffnen.


Website: https://dih.work, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

 

Projektbeschreibung:
Was versprechen die Narrative der Digitalisierung mit Blick auf die Ausgestaltung von Arbeit und wie wird die Arbeitsorganisation in der Praxis vom Einsatz digitaler Technologien berührt? Welche historischen Linien lassen sich erkennen und was lässt sich für die Gegenwart daraus lernen?
Das Projekt "Digitalisierung und Arbeitsorganisation. Narrative, Praxis und Gestaltungsoptionen", welches im Rahmen des Digifonds 4.0 von der Arbeiterkammer Wien gefördert wird, integriert betriebswirtschaftliche, historische und soziologische Perspektiven, um Narrative der Technisierung und Digitalisierung zu erforschen. Auf der Grundlage einer interdisziplinären Erforschung von Technologieentwicklung und -einsatz in der IT-Industrie, im Feld der Altenpflege und -betreuung und in der Plattformökonomie, flankiert durch eine historische Analyse des Diskurses um die Technisierung der Arbeitswelt, zeichnet das Projekt eine Landkarte der Digitalisierung, um wissenschaftlich fundiert das Verhältnis von digitalen Technologien und Arbeitsorganisation auszuloten und Spielräume für seine Ausgestaltung aufzuspüren. Das Projekt kooperiert dabei mit diversen Praxispartner*innen in und um Wien.

Veröffentlichungen aus dem Projektkontext

 

 

Projektbeschreibung:
Das wissens- und kultursoziologische Projekt untersucht die sich gegenwärtig im deutschsprachigen Raum (D-A-CH) institutionalisierenden Data Science sowohl auf der strukturell-organisatorischen als auch auf der symbolisch-epistemologischen Ebene. Ziel ist es, die strukturell-symbolische Verfasstheit dieses aufstrebenden Wissensfeldes zu skizzieren und einer macht- und herrschaftskritischen Reflexion zuzuführen. Damit geht es darum, unter Fokussierung auf Data Science und ihre Etablierung im deutschsprachigen Raum in Form von neu eingerichteten Studiengängen, Professuren und Forschungszentren der Frage nachzugehen, wie sich im Kontext der zunehmenden Verbreitung datenbasierter algorithmischer Verfahren der Wissensproduktion die gesellschaftlich etablierten Strukturen und Modi der Wahrheitsfindung verschieben und wie diese Verschiebungen aus einer macht- und herrschaftskritischen Perspektive einzuschätzen sind.

Den Data Science wird in diesen Transformationsprozessen gesellschaftlicher Wissensregime eine Schlüsselrolle attestiert, insofern hier einerseits die Verfahren, Techniken und Methoden entwickelt werden, die für eine datenbasierte algorithmische Wissensproduktion im akademischen Feld – in den Data Science selbst und in anderen bestehenden Disziplinen (z.B. Biowissenschaften) – grundlegend sind, und andererseits mit den Data Scientists die zukünftigen Expert*innen für diese Form der Wissensproduktion auch für andere gesellschaftliche Bereiche, wie z.B. privatwirtschaftliche Unternehmen oder Regierungen, ausgebildet werden.

 

Veröffentlichungen aus dem Projektkontext

 

Projektziel

Arbeit in der so genannten „Industrie 4.0“ wird durch digitale Prozesssteuerungstechnologien geprägt, die in Umfang und konkreter Ausprägung neu sind. Die zugrundeliegenden Steuerungsprinzipien sind es jedoch keineswegs. Denn sie beruhen auf der klassischen kybernetischen Steuerungstheorie. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt, wie sich eine solche, auf vernetzten cyber-physischen Systemen basierende, digitale Prozesssteuerung auf organisationale Kontrolle und Mitbestimmung in Industrieunternehmen auswirkt.

 

Projektbeschreibung:

1. Kontext

Die Produktionssteuerung mittels selbstorganisierenden cyber-physischen Systemen nimmt auf der technischen Ebene ein neues Ausmaß an. Das ihr zugrundeliegende Steuerungskonzept ist jedoch keineswegs so neu, wie dies die „vierte industrielle Revolution“ gerne reklamiert: Es ist das Steuerungskonzept der Kybernetik als „Wissenschaft von Kommunikation und Kontrolle“ (Wiener), die bereits Ende der 1940er Jahre mit dem Ziel antrat, auf der Basis von Feedbackkreisläufen selbstregulierende Systeme zu schaffen. Im Forschungsprojekt wird deshalb die Hypothese aufgestellt, dass die gegenwärtigen Visionen digitaler Prozesssteuerung zu großen Teilen von einer Revitalisierung kybernetischer Ideen geprägt sind, die in neuen (sozio)-technischen Infrastrukturen und Managementpraktiken wirksam werden. Vor diesem Hintergrund der Kybernetisierung lassen sich die ambivalenten Auswirkungen der digitalen Steuerungstechniken auf das Verhältnis von Mitbestimmung und Kontrolle in der „Industrie 4.0“ verstehen.

 

2. Fragestellung

Das Projekt geht der Frage nach, wie sich die Implementierung digitaler Prozesssteuerung auf Macht- und Mitbestimmungsverhältnisse in industriellen Organisationen auswirkt. Ziel ist es, durch die Beantwortung dieser Frage einerseits einen Analyserahmen und andererseits eine (auf diesem basierende) arbeitspolitische Handlungsgrundlage für den Umgang mit der digitalisierten Industrie auszuarbeiten. Dabei kann unter anderem durch den Blick in die Vergangenheit mittels einer Genealogie kybernetischer Steuerungsprinzipien der Blick für die Potentiale der Gegenwart geschärft werden. In dieser Hinsicht ist das Ziel, die politische Kontingenz der kybernetischen Steuerung aufzuzeigen.

 

3. Untersuchungsmethoden

Das Projekt wird sowohl empirisch als auch theoretisch vorgehen. Zunächst werden die Konzepte und Visionen kybernetischer Steuerung genealogisch rekonstruiert, um dann empirisch überprüfen zu können, inwiefern diese einerseits in der Rhetorik und den Visionen um „Industrie 4.0“ und andererseits in der betrieblichen Praxis zum Tragen kommen. Dafür werden einerseits Manager*innen und Ingenier*innen in verschiedenen produzierenden Unternehmen der „Industrie 4.0“ nach ihren Visionen digitaler Prozesssteuerung befragt. Andererseits werden mittels Interviews mit Arbeiter*innen und Betriebsrät*innen dieser Betriebe, sowie einer teilnehmenden Beobachtung die Umsetzung dieser Visionen in den Betrieben, sowie ihre Auswirkungen auf organisationale Kontrolle und Mitbestimmung erhoben.

 

Veröffentlichungen aus dem Projektkontext

  • Meier, F., & Meyer, U. (2020). Organisationen und heterogene Umwelten: Zum Umgang mit Fragen institutioneller Pluralität. In R. Hasse, & A. Krüger (Hrsg.), Neo-Institutionalismus: Kritik und Weiterentwicklung eines sozialwissenschaftlichen Forschungsprogramms (S. 75-100). Bielefeld: transcript. DOI: 10.14361/9783839443026-005.
  • Rego K. (2020): Stabilität oder Wandel durch Digitalisierungsprozesse? Überlegungen zum Verhältnis von Personalmanagement und Mitbestimmung. In: Bader V. / Kaiser S. (Hrsg.): Arbeit in der Data Society: Zukunftsfähige Unternehmensführung in Forschung und Praxis. Wiesbaden: Springer Gabler, S. 71-85. DOI:10.1007/978-3-658-32276-2_5.
  • Meyer, U. (2019) The institutionalization of an envisioned future: Sensemaking and field formation in the case of “Industrie 4.0” in Germany. In A. Lösch, A. Grunwald, M. Meister, & I. Schulz-Schaeffer (Hrsg.), Socio-technical futures shaping the present: Empirical examples and analytical challenges (S. 111-138). Wiesbaden: Springer VS. DOI: 10.1007/978-3-658-27155-8_6.
  • Meyer, U., Schaupp, S., & Seibt, D. (Hrsg.). (2019). Digitalization in industry: Between domination and emancipation. Basingstoke: Palgrave Macmillan.

 

Lehrforschungsberichte

  • Online-Lehre auf dem Corona-Prüfstand: Wie JKU-Studierende den Umstieg auf Distance Learning im Sommersemester 2020 erlebt haben. Endbericht zum Lehrforschungspraktikum „Digitalen Wandel erforschen“ (Leitung: Bianca Prietl, 2020/2021)

    Download , öffnet eine Datei
  • Die Lehrforschungsprojekte von Dr.in Karin Fischer (Globale Soziologie und Entwicklungsforschung) finden Sie hier.

    Zu den Berichten