Das von Arthur Flexer durchgeführte künstlerische Forschungsprojekt "Dust and Data – The Art of Curating in the Age of Artificial Intelligence" (www.dustanddata.at) eröffnet kommende Woche eine Ausstellung um die Ergebnisse dieses Projekts vorzustellen.
Laufzeit: Mi, 9.6. bis 20, 29.8.2021
Eröffnung: Di, 8.6.2021, 19.00 Uhr
Ort: Volkskundemuseum Wien, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, Laudongasse 15–19, 1080 Wien
ZUR AUSSTELLUNG
Dust and Data ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, das sich nicht mit der Digitalisierung an sich, sondern mit den darauf aufbauenden Möglichkeiten, Chancen und Gefahren der Artificial Intelligence beschäftigt. Anhand einzelner Museen und Sammlungen beschreiben wir neue Möglichkeiten des Ausstellens und des Betrachtens. AI getriebene Maschinen, die nicht nur die Bedeutung von Kunstwerken und Sammlungsobjekten verstehen lernen, sondern mitunter auch selbst kreativ werden sind dabei unsere Begleiter und Guides.
Neue Zusammenhänge, neue Analyseergebnisse, neue Narrative entstehen dabei im Rahmen eines Zusammentreffens von Kurator*innen, Publikum und Maschinen. Wir zeigen dabei auch eine gänzliche neue Art des musealen Arbeitens und unsere (teils offenen) Fragen an die Beteiligung der neuen Technologien. Das Volkskundemuseum Wien wird bei diesem Projekt zur Gastgeberin für neue Einblicke in die Sammlungen und Ausstellungsräume der Glyptothek, der Akademie der bildenden Künste, des Belvederes und thematisiert dabei auch die eigene Sammlung.
Während der Ausstellung versammeln sich die Mitarbeiter*innen von Dust and Data wöchentlich an einem großen Ateliertisch. Hier diskutieren und arbeiten sie, hier programmieren sie und bauen Modelle, hier besprechen sie Texte ebenso wie historische Kuratierungen und führen online Recherchen durch. Das Produkt sind Bildzitate und Skizzen, erste Entwürfe von Prototypen, Reaktionen auf theoretische Texte sowie Adaptionsentwürfe für bereits bestehende Programme der AI. Insgesamt geht es bei diesen Überlegungen um vier Sammlungen und sechs Prototypen für museale Anordnungen, Displayentwürfe und Programme.
Die Notizen und Gedanken, die an diesem Tisch entstanden sind, werden dort zusammengefasst. Das Projekt Dust and Data ist noch nicht zu Ende. Eine Zeichenmaschine skizziert während der gesamten Laufzeit der Ausstellung die Gedanken und Entwürfe des Projektteams. Die Zeichenmaschine tritt dabei als „endless display“ auf. Ihre Inhalte sind, solange das Papier reicht und das Projektteam denkt, unerschöpflich und pumpen immer neue Gedanken in den Ausstellungsraum.
ZUM PROJEKT
Dust and Data ist ein – vom FWF im Rahmen des Programms „PEEK“ gefördertes – art based research-Projekt, das nach Wegen sucht, Artificial Intelligence für die Arbeit von Kurator*innen und das Erleben der Ausstellungsbesucher*innen nutzbar zu machen. Der Möglichkeitsrahmen spannt sich hier von neuen Recherche-Optionen bei der Arbeit an Ausstellungen bis hin zu neuen, interaktiven Installationen, die für das Publikum geschaffen werden können. Über spektakuläre Anwendungen im Bereich des „audience engagements“ (wie der Sichtbarmachung und interaktiven Sortierbarkeit ganzer Sammlungsbestände) hinaus, fragt das transdisziplinäre Team aus Kuratoren, AI-Forschern und Architektinnen aber insbesondere danach, wie AI das Betriebssystem Museum beeinflussen wird:
Wie wird sich das Kuratieren und Ausstellen selbst durch den Einsatz neuer Technologien verändern? Welche öffentlich relevanten Nutzungs-, Darstellungs- und Erzählmöglichkeiten für das gerade entstehende, riesige digitale Erbe gibt es? Wie kann die Entwicklung von mächtigen ground truths und displays kommender, digitaler Anwendungen beeinflusst, mitgestaltet (und nicht allein den großen Technologiekonzernen überlassen) werden?
TEAM
Fördergeber: Österreichischen Wissenschaftsfond (FWF), Programm PEEK (FWF AR 532)
Projektleitung: Nikolaus Wahl (Akademie der Bildenden Künste)
Projektpartner: Arthur Flexer (Institute of Computational Perception, Johannes Kepler Universität Linz)
Projektteam: Irina Koerdt, Alexander Martos, Sanja Utech (Akademie der Bildenden Künste)