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Institut für Soziologie
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Arbeitskreis Sozialpartnerschaft

Der Arbeitskreis Sozialpartnerschaft ist ein interdisziplinäres Netzwerk zur Erforschung sozialpartnerschaftlicher Strukturen, Praktiken und Kulturen in Österreich.

Die Homepage zum Arbeitskreis finden sie Hier, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.

Ziele:

Die Mitglieder des Arbeitskreises Sozialpartnerschaft widmen sich der Erforschung der historischen Entwicklung und aktuellen Situation der österreichischen Sozialpartnerschaft aus verschiedenen disziplinären Perspektiven (Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Soziologie).

Wir gehen von einem weiten Verständnis der Sozialpartnerschaft aus, das neben den Spitzenverbänden Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Landwirtschaftskammer und ihren Teilorganisationen sowie staatlichen Akteuren auch sozialpartnerschaftliche Akteure der betrieblichen Mitbestimmung und die individuellen Repräsentant/innen dieser Akteure in den jeweiligen Subfeldern sozialpartnerschaftlicher Aushandlung von organisierten Interessen umfasst (z.B. Kollektivvvertragsverhandlungen, betriebliche Mitbestimmung, Selbverwaltung der Sozialversicherungen oder des Arbeitsmarktservice, politische Verhandlungen zur Kurzarbeit).

Unter Sozialpartnerschaft verstehen wir das kooperative und kompromissorientierte Verhältnis zwischen den Repräsentant/innen von Arbeitnehmer/innen- und Arbeitgeber/innen (bzw. Eigentümer/innen) mit oder ohne Beteiligung des Staates. Anstelle der hierarchischen Logik (Staat) und der Wettbewerbslogik (Markt) dominiert die Bereitschaft, Interessengegensätze und Konflikte im Verhandlungsweg zu regeln.

Wir gehen davon aus, dass die Reproduktion der sozialpartnerschaftlichen Normen, Kulturen und Praktiken (im idealtypischen Fall) ermöglichen ungeachtet der strukturellen Machtverhältnisse zwischen Arbeit und Kapital auf Augenhöhe zu verhandeln und Kompromisse zu erzielen. Sozialpartnerschaftliche Strukturen und Praktiken können aber auch zur Konservierung von bestehenden Machtstrukturen beitragen. Dies hat zur Folge, dass sich die einseitige Allokation knapper Ressourcen (etwa in CO2 intensives Wirtschaftswachstum zulasten von ökologisch-nachhaltigen Investitionen) oder soziale Ungleichheiten (etwa die kollektivvertraglich verankerte ungleiche Bewertung und Entlohnung von Tätigkeiten, die überwiegend von Frauen oder von Menschen mit Migrationshintergrund ausgeübt werden) über die Zeit reproduzieren und gegebenenfalls sogar verstärken. Neben der (entzogenen) Unterstützung durch die Regierung wird über die Kontinuität oder Schwächung der Sozialpartnerschaft daher auch die Fähigkeit und Bereitschaft der sozialpartnerschaftlichen Akteure selbst mitentscheiden, eine neue Balance zwischen Einflusslogik („Elitenverhandlungen“) und Mitgliedschaftslogik (Partizipation von Mitgliedern, Einbeziehung erweiterter sozialer und ökologischer Interessen und Werte) zu finden und aufrechtzuerhalten.