Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Sozialpartnerschaft standen im Fokus eines Themenabends an der JKU.
„Man müsste die Sozialpartnerschaft erfinden, wenn es sie noch nicht geben würde“, befand Rektor Meinhard Lukas zur Einleitung. Er wies auf die Bedeutung der Sozialpartnerschaft für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gerade in krisenhaften Zeiten hin. In einer anschließenden Präsentation stellte Prof.in Susanne Pernicka (Institut für Soziologie) das Buch „Sozialpartnerschaftliche Handlungsfelder: Kontinuitäten, Brüche und Perspektiven“ vor, das aus einer interdisziplinären Perspektive die veränderten Voraussetzungen einer tripartistischen Interessenpolitik untersucht. Prof. Elias Felten (Institut für Arbeits- und Sozialrecht) analysierte in seinem Vortrag das Spannungsfeld von Politik, Recht und Sozialpartnerschaft, das er beispielhaft mit der Reform des Arbeitszeitgesetzes 2018 illustrierte.
Im zweiten Teil der Veranstaltung fand eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion mit dem Direktor der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Dr. Gerald Silberhumer, dem Konzernpersonalchef der voestalpine AG, Mag. Max Stelzer, und dem stellvertretenden Direktor der Arbeiterkammer Oberösterreich, Mag. Ernst Stummer, statt. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Sozialpartnerschaft in Oberösterreich nach einigen Verstimmungen in der Vergangenheit „alive and kicking“ ist. Um die nicht kleiner werdenden Herausforderungen (steigende Teuerungsrate, Energiekrise, ökologische Transformation) zu bewältigen, sollte auch weiterhin an dem österreichischen Modell der Kompromisssuche und des Interessenausgleichs festgehalten werden. In einer Schlussrunde zeigten sich die Podiumsteilnehmer verhalten optimistisch, dass dies auch gelingen wird. Der Abend klang in lockerer Gesprächsatmosphäre im Ch@t-Cafe aus.