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Die SOWI-Fakultät stellt sich vor

Prof.in Elisabeth Berger ist von der Uni Hohenheim an die JKU gewechselt.

Elisabeth Berger; Credit: Christian Biemann
Elisabeth Berger; Credit: Christian Biemann

Elisabeth Berger ist Vorständin des Instituts für Entrepreneurship der JKU. Im Interview erklärt sie, warum Gründer*innen so wichtig für die Gesellschaft als Ganzes sind. Am 20. März 2023 hält sie ihre Antrittsvorlesung ab.

In welchem Bereich forschen Sie?
Univ.-Prof.in Elisabeth Berger: Im Zentrum meiner Forschung stehen Gründer*innen und Start-ups. Es geht mir darum zu verstehen, was Gründungen erfolgreich macht, wie Gründer*innen ticken, und welche Rahmenbedingungen Gründungen brauchen.

Was begeistert Sie an diesem Bereich?
Univ.-Prof.in Elisabeth Berger: Mein Untersuchungsgegenstand bzw. -subjekt sind unterschiedlichste Menschen und Unternehmen mit einzigartigen Karrierewegen und dem Willen, Gestalterin oder Gestalter zu sein. Ich habe große Freude daran, durch innovative Forschungsmethoden empirische Zusammenhänge zu entdecken und zu erklären, welche für Gründer*innen und das gesamte unternehmerische Ökosystem relevant sind.

Worum geht es in Ihrer Antrittsvorlesung konkret?
Univ.-Prof.in Elisabeth Berger: Es braucht ein Dorf, um ein Start-up zu gründen und zum Erfolg zu bringen. Dieses Dorf diskutieren wir in der Forschung mit Bezug auf die Metapher eines Ökosystems. Unternehmerische Ökosysteme bringen eine Vielzahl positiver Leistungen hervor, wie erhöhte unternehmerische Aktivität. In meiner Antrittsvorlesung werfe ich einen Blick auf die Vorbedingungen und Eigenschaften unternehmerischer Ökosystem. Während die Ökologie auch „Räuber*in-Beute-Beziehungen“ oder Parasitismus kennt, fokussiert sich die Entrepreneurship Forschung bisher vorwiegend auf Symbiose. Ob dies gerechtfertigt ist oder ob es auch im unternehmerischen Ökosystem eine dunkle Seite gibt, werde ich in meiner Antrittsvorlesung beleuchten.

Wofür ist diese Forschung überhaupt notwendig bzw. wie verbessert sie unser Leben?
Univ.-Prof.in Elisabeth Berger: Gründerinnen und Gründer entwickeln Lösungen zu Problemen des täglichen Lebens, aber auch zu den großen Herausforderungen der Gesellschaft. Forschung, die Erkenntnisse liefert, wie genau das funktioniert oder was die Gesellschaft, die Bildung, die Politik tun können um Gründungen zu fördern, tragen dazu bei, die Transformation hin zu einer Bioökonomie und digitalen Gesellschaft voranzutreiben.

Warum haben Sie sich für die JKU entschieden?
Univ.-Prof.in Elisabeth Berger: Wegen der Bandbreite der Disziplinen und der Infrastruktur an der JKU. Jede Diskussion ist spannend, wenn verschiedene Perspektiven nicht nur zusammenkommen, sondern kombiniert werden. Das ist sowohl für eine Unternehmensgründung als auch für die Forschung erfolgsversprechend.

Die JKU ermöglicht mit den vier Fakultäten, dass Gründungsinteressierte mit komplementären Hintergründen, zum Beispiel im Rahmen der Founders.Week, Problemlösungen und Geschäftsmodelle entwickeln. In der Forschung ergibt sich eine multi- oder sogar interdisziplinäre Blickweise auf Entrepreneurship. Das Open Innovation Center macht die JKU für mich weiterhin einzigartig, als Raum, wo Entrepreneurship sichtbar wird.

Warum sollten sich Studierende Sie als Lehrende wünschen?
Univ.-Prof.in Elisabeth Berger: Studierende dürfen in meinen Lehrveranstaltungen erwarten, ihr unternehmerisches Mindset und jene Fähigkeiten weiterzuentwickeln, die für eine Gründung essenziell sind. Genauso möchte ich Studierende dazu befähigen, ihre unternehmerischen Ambitionen in etablierte Unternehmen oder andere Organisationsformen, wie Vereinen oder NGOs, einzubringen, wo es aufgrund von limitierten Ressourcen und Unsicherheiten innovative und proaktive Lösungsfinder*innen braucht. Ergebnisse meiner Forschungsprojekte bringe ich regelmäßig in meine Lehrveranstaltungen ein, um so die Studierenden auch für Entrepreneurship Forschung zu begeistern.

An welchem Projekt arbeiten Sie momentan konkret?
Univ.-Prof.in Elisabeth Berger: Ich beschäftige mich aktuell damit, wie Gründer*innen in der Gesellschaft wahrgenommen und bewertet werden und welche Auswirkungen das auf Gründungsinteressierte hat.

Welche Hobbys haben Sie?
Univ.-Prof.in Elisabeth Berger: Seit ich Professorin und Mutter von zwei kleinen Kindern bin, ist meine Freizeit begrenzter geworden. Aber ich versuche immer noch, Zeit für Aktivitäten zu finden, die mir Freude bereiten. Zum Beispiel verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie in der Natur, pflanze Gemüse an und lese sehr gerne. Neben Forschungsartikeln lese ich derzeit schwerpunktmäßig Kinderbücher.

Was wollen Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen oder erreichen?
Univ.-Prof.in Elisabeth Berger: Menschen inspirieren und irgendwann erleben, was sich aus diesen Impulsen entwickelt hat.