Sautner/Jesionek, Hilfe und Unterstützung für Terroropfer
Der Terroranschlag vom 2. November 2020 in Wien führte zu einer tiefgreifenden Erschütterung der Gesellschaft. Er hat gezeigt, wie verletzlich die Gesellschaft gegenüber derartigen Angriffen ist, und er hat mit einem Mal eine Vielzahl von Opfern hinterlassen.
Der von Lyane Sautner und Udo Jesionek herausgegebene Band untersucht, welche Rechte Terroropfern nach der Opferrechte-Richtlinie sowie der Terrorismusbekämpfung-RL der EU zukommen und inwiefern diese zentralen Rechtsgrundlagen des Europarechts auf Terroropfer besonders Bedacht nehmen. Daran anknüpfend wird der Status von Terroropfern im österreichischen Strafprozess beleuchtet. Von zentraler Bedeutung im Umgang des Staates mit Terroranschlägen ist die Entschädigung der Opfer. Neben der Linderung des individuellen Leides liegt darin auch eine symbolische Antwort des Rechtsstaates auf die Verneinung seiner Grundwerte durch einen terroristischen Anschlag. Wie in diesem Band gezeigt wird, gibt es unterschiedliche Konzepte, um Terroropfer zu entschädigen. Neben einem Beitrag, der den verschiedenen Zugängen zur staatlichen Entschädigung von Terroropfern gewidmet ist, sowie einer ausführlichen Analyse des österreichischen Verbrechensopfergesetzes (VOG) werden exemplarisch die Entschädigungssysteme in Spanien und Italien behandelt, Ländern, die mit Terrorismus eine lange Erfahrung haben. Darüber hinaus geht der vorliegende Band mit der Amtshaftung nach einem Terroranschlag einer Frage nach, die sich aus der spezifischen Vorgeschichte des Anschlages von Wien 2020 ergibt. Ein Erfahrungsbericht der Opferhilfeorganisation WEISSER RING über die Arbeit mit Terroropfern nach diesem Terroranschlag rundet den Band ab.
2024, ISBN 978-3-7065-6312-3