Viele Unternehmen, speziell sehr erfolgreiche, laufen Gefahr, sich zu sehr auf ihre derzeitigen Stärken zu verlassen und bei der strategischen Entwicklung ihrer Kompetenzbasis Innovationen zu vernachlässigen. In der Literatur wird dies u. a. als organisatorische Pfadabhängigkeit, Ikarus-Paradoxon und als Phänomen "Erfolg erzeugt Misserfolg" bezeichnet. Aus der Perspektive des strategischen Wandels stellt sich die schwierige Frage: Wie können Unternehmen ihre vorhandenen Fähigkeiten nutzen und gleichzeitig innovativ sein? Ein zentrales Konzept ist die organisatorische Ambidexterität, die besagt, dass die Prozesse der Nutzung vorhandener und der Erschließung neuer Fähigkeiten zwar von Natur aus dualistisch sind, aber gleichzeitig berücksichtigt werden müssen, um den langfristigen Erfolg eines Unternehmens zu sichern. Am ISM sind wir besonders daran interessiert, wie Unternehmen nicht nur inkrementelle, sondern auch grundlegende Veränderungen gestalten können und wie sie beide Ansätze effektiv ausbalancieren können.
Publikationen
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Kremser, W., & Schreyögg, G. (2016). The Dynamics of Interrelated Routines: Introducing the Cluster Level. Organization Science, 27(3), 698–721. https://doi.org/10.1287/orsc.2015.1042, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
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Kremser, W., & Sydow, J. (2022). When Practices Control Practitioners: Integrating self-reinforcing dynamics into practice-based accounts of managing and organizing. Organization Theory, 3(3). https://doi.org/10.1177/26317877221109275, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
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Reisinger, S. & Lehner, J. (2015). Navigating a Family Business Through a Changing environment: Findings from a longitudinal study. Review of Managerial Science, 9(2), 411-429. http://dx.doi.org/10.1007/s11846-014-0163-3, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster