TNF-Antrittsvorlesungen: Neue Professor*innen der JKU stellten sich vor
Im Oktober fanden an der JKU wieder die traditionellen Antrittsvorlesungen neuer Professor*innen statt.
Den Auftakt machten am 4. Oktober Prof.in Martina Seidl (Institut für Symbolic Artificial Intelligence). Sie spricht um 16.00 Uhr im Festsaal der JKU über "Symbolic Artificial Intelligence: Intelligenz durch formale Logik". Anschließend berichtet Uhr Prof. Daniel Große (Institut für Complex Systems) über "Herausforderungen und Lösungen: Wie Verifikation von komplexen eingebetteten Systemen gelingen kann".
Inhalt:
Symbolic Artificial Intelligence: Intelligenz durch formale Logik
Artificial Intelligence ist ein riesiges wissenschaftliches Gebiet, das aus vielen Teilbereichen besteht. Einer der ältesten dieser Teilbereiche ist die Symbolic Artificial Intelligence. Hier wird Wissen durch Symbole repräsentiert. Die Anwendung von gewissen Regeln erlaubt es, aus vorhandenem Wissen neues Wissen abzuleiten. Die Einsatzbereiche sind vielfältig: sei es etwa, um Fehler in Software- und Hardwaresystemen zu finden, die Konsistenz von großen Datenmengen sicherzustellen oder um Planungsprobleme zu lösen. In diesem Vortrag wurde exemplarisch einer der wichtigsten Formalismen der Symbolic Artificial Intelligence betrachtet und erklärt, warum ein scheinbar einfaches Problem schwierig zu lösen ist. Zudem wurde aufgezeigt, welche spannenden Forschungsfragen sich aus diesem und verwandten Problemen ergeben.
Herausforderungen und Lösungen: Wie Verifikation von komplexen eingebetteten Systemen gelingen kann
Mit der Erfindung des Transistors wurde der Ausgangspunkt für die Entwicklung integrierter Schaltkreise gelegt, die ihrerseits die Grundlage für Prozessoren und damit für die „digitale Revolution“ bilden. Eingebettete Systeme sind heute die Basis für Innovationen in nahezu allen Branchen und Lebensbereichen. Da die Komplexität der Systeme allerdings immer weiter zunimmt, wachsen die Anforderungen an die Entwurfsmethoden und -werkzeuge beträchtlich. Immer mehr Komponenten müssen entlang des Entwurfsprozesses betrachtet und schlussendlich auf dem Chip integriert werden. Die Lösung für den Systementwurf war und ist die Anwendung des Abstraktionsprinzips, d. h., an Stelle einzelner Transistoren betrachtete man zunächst die Gatterebene, später dann auch Register-Transfer-Ebene und Systemebene. Kurze Entwicklungszeiten sind heutzutage jedoch nur zu erreichen, wenn Hardware und Software parallel entwickelt werden (beispielsweise Steuerungssoftware auf einem Prozessor zur Auswertung von Sensordaten). Auf der höchsten Abstraktionsebene geschieht dies mit virtuellen Prototypen. Da komplexe eingebettete Systeme vermehrt in sicherheitskritischen Bereichen Anwendung finden, ist es essentiell, ihre Korrektheit zweifelsfrei abzusichern. Im Vortrag werden anhand von konkreten Beispielen Lösungen für einen ebenenübergreifenden Entwurfs- und Verifikationsablauf vorgestellt. Dabei wird die offene und lizenzfreie Befehlssatzarchitektur RISC-V für Prozessoren im System eingesetzt.
Am 18. Oktober, 16.00 Uhr, folgt Prof. Michel Bockstedte (Institut für Theoretische Physik) mit dem Thema "In the Glister of a Gem Stone: Nano-scale Quantum Physics in Material Science". Prof. Mark Hlawitschka (Institut für Verfahrenstechnik) trägt anschließend Uhr zum Thema "Changing World – The Opportunity for Process Engineering" vor.
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04.10.2021