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Hoffnung und Bildung für Geflüchtete: Studieren im MORE-Programm der JKU

Viele junge Menschen kommen als Asylwerber*innen nach Österreich. Ihr sehnlichster Wunsch: eine Perspektive zu haben.

Sponsion von Yeaman Nigatu und Hadil Najjar, Credit: JKU
Von links: vorne: Yeaman Nigatu, MSSc., Hadil Najjar, MSc. (Absolventinnen) Mitte: Sonja Falkner-Matzinger BA MSc. (Projektleitung Borealis-MORE-Stipendium) hinten: Prof. Kurt Schlacher (Dekan TN) Dr. Andreas Meinecke (Borealis AG), Prof. Stefan Koch (Vizerektor Lehre und Studierende), Credit Paul Hamm Linz

Die Johannes Kepler Universität Linz beteiligt sich seit 2015 am MORE-Programm, das genau diese Perspektive bietet. Aber nicht allein: So hat Borealis ein MORE-Stipendium gestiftet, das Asylwerber*innen beim Studium unterstützt. Nach den ersten Absolvent*innen 2019 können nun zwei Bezieherinnen des Stipendiums ihre Sponsion feiern.

Yeaman Nigatu stammt aus Äthiopien, ist 29 Jahre alt und hat nun an der JKU ihren Master in Comparative Social Policy and Welfare (COSOPO) absolviert. Hadil Najjar stammt aus Syrien, ist seit 2015 im Land und hat gerade ihren Master in Moleculare Biowissenschaften abgeschlossen. Was beide gemeinsam haben: Sie flüchteten aus ihren Heimatländern und haben dank Borealis MORE-Stipendium ihren akademischen Abschluss geschafft. Sie sind damit nicht allein: Seit 2017 wurden 49 Geflüchtete mit einem Stipendium der Borealis unterstützt.

„Das MORE-Programm und das Borealis-Stipendium haben mir natürlich finanziell geholfen – genauso aber auch mental. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Hadil Najjar. Und auch Yeaman Nigatu meint: „Das Stipendium bedeutet mir sehr viel. Es reduziert nicht nur die finanzielle Belastung der Studierenden, sondern ermutigt sie auch, an sich selbst zu glauben und eine berufliche Karriere aufzubauen, indem es ihre Integration in die österreichische Hochschulbildung vertieft.“

Projekt wurde weiterentwickelt

Zu Beginn der MORE-Initiative stand hauptsächlich die Vermittlung von Deutschkenntnissen für Geflüchtete im Vordergrund. Im Zeitverlauf wurde das Programm weiterentwickelt und richtet sich nun an Personen mit Fluchthintergrund, die an der JKU Linz studieren oder ein Studium beginnen wollen. Die aktive Teilnahme an der MORE-Initiative ist für alle Personen mit Fluchthintergrund möglich, unabhängig davon, ob die Personen asylwerbend sind oder das Verfahren bereits abgeschlossen ist. Insgesamt werden 49 Plätze pro Jahr angeboten.

„Der JKU ist nachhaltiges soziales Engagement wichtig, daher wurde die MORE-Initiative am International Welcome Center institutionalisiert. Die individuelle Beratung für Studierende mit Fluchthintergrund ist neben der finanziellen Unterstützung eine wesentliche Komponente für einen erfolgreichen Einstieg in eine akademische Ausbildung. Während eines Studiums bietet sich darüber hinaus die Chance, den österreichischen Kultur- und Lebensraum kennenzulernen, sich gesellschaftlich einzubringen und zu integrieren“, meint Sonja Falkner-Matzinger vom International Welcome Center der JKU.

Ausbildung als Schlüsselfaktor für Integration
Durch das Borealis-MORE-Einstiegstipendium werden 24 Studierende mit Fluchthintergrund im ordentlichen Studium finanziell beim Studieneinstieg unterstützt. Am beliebtesten ist dabei der Bachelor Informatik mit 5 Studierenden, abgedeckt wird aber eine große Bandbreite. Von Chemie über Sozialwirtschaft, Ökonomie oder Medizin ist alles dabei. Rund 70% der Stipendien werden von Männern bezogen, 30% von Frauen.  Die häufigsten Herkunftsländer sind Afghanistan vor Iran und Äthiopien.

Das Borealis-MORE-Stipendium ist subsidiär angelegt und schließt die Bedarfslücke, wenn Studierenden mit Fluchthintergrund von sonstiger finanzieller Förderung ausgeschlossen sind. Die Förderhöhe variiert in Abhängigkeit vom Asylstatus zwischen 110 und 300 Euro monatlich. Neben der finanziellen Förderung wird der Zugang zu universitärer Bildung durch persönliche Beratung unterstützt. Die Empfänger*innen des Stipendiums müssen 24 ECTS pro Jahr nachweisen.

„Diversität, Forscherdrang, Integration und Bildung sind tief in der DNA von Borealis verankert. In unserem Team brauchen wir smarte Köpfe, die mit Innovationen und neuen Kunststofflösungen unser derzeitiges lineares Wirtschaftssystem Schritt für Schritt hin zu einer Kreislaufwirtschaft transformieren. Uns ist es daher ein wichtiges Anliegen, Studierende, die neben dem Studium auch andere Herausforderungen zu bewältigen haben, mit einem Stipendium auf ihrem Weg zu unterstützen“, so Thomas Gangl, CEO von Borealis.

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