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Institut für Volkswirtschaftslehre
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Determinants and Implications of Social Structures.

Soziale Strukturen entwickeln sich aus sozialen Arrangements, die durch die Interaktionen von Individuen entstehen und diese gleichzeitig bestimmen. Die Organisation von Unternehmen, Vereinigungen und unserer  Gesellschaft insgesamt bilden soziale Strukturen, die das Verhalten des Einzelnen prägen. Umgekehrt beeinflussen Individuen soziale Strukturen.

 

Dieses Projekt befasst sich mit dem Zusammenspiel von Organisationsstrukturen und sozialen Interaktionen am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft insgesamt.

 

Ein Beispiel für soziale Interaktionen am Arbeitsplatz sind Kooperationen, die dann als Teams formalisiert werden. Diese Teamstrukturen werden sowohl durch das Umfeld als auch durch bestehende Anreize bestimmt. So ist beispielsweise zu erwarten, dass die jüngste Zunahme des Frauenanteils an vielen Arbeitsplätzen die Interaktionen und letztlich die sozialen Strukturen verändern wird. Wie sich Interaktionen verändern, hängt davon ab, ob die Geschlechterdiversität in Teams für die Erreichung der von den Teammitgliedern, den Unternehmen oder der Gesellschaft insgesamt angestrebten Ergebnisse von Vorteil ist. Die Teammitglieder möchten ihre Karriere vorantreiben, Unternehmen ihre Gewinne steigern und die Gesellschaft insgesamt will ein Maximum an Wohlstand erreichen. Diese unterschiedlichen Ziele können übereinstimmen, müssen es aber nicht. Wenn es eine Diskrepanz zwischen den individuellen und den gesellschaftlich optimalen Ergebnissen gibt, ist ein Eingreifen erforderlich.

 

Ein solcher Eingriff kann von Managern, kommunalen Leitern oder Politikern vorgenommen werden, d. h. diese Akteure können soziale Strukturen gestalten. Manager können zum Beispiel die Interaktionen am Arbeitsplatz durch die Unternehmenskultur beeinflussen. Sie möchten eine Kultur einführen, die ihre Gewinne durch ihre Auswirkungen auf ihre Mitarbeiter und deren soziale Interaktionen maximiert. Diese Kultur ist nicht unbedingt vorteilhaft für die Arbeitnehmer, was einmal mehr die Diskrepanz zwischen den Zielen der Akteure verdeutlicht. Im Gegenzug sind Führende von Vereinen maßgeblich an der Schaffung von Strukturen beteiligt, die die Rechte der Arbeitnehmer vertreten, zum Beispiel durch die Gründung von Gewerkschaften. Für die Gründung von Gewerkschaften, also von organisierten Institutionen, ist jedoch politische Unterstützung erforderlich. Dies wirft die allgemeinere Frage auf, wie soziale Strukturen durch eine geeignete Einflussnahme der Politik geschaffen werden können. Die Politik kann eine Anlaufstelle für Akteure mit gemeinsamen speziellen Interessen fördern, was dann zunächst zu einer Bildung und im nächsten Schritt einer Formalisierung solcher Gruppen führt.

 

Ziel des Projekts ist es, zu dokumentieren, wie soziale Strukturen auf Veränderungen des Umfeldes und auf Anreize reagieren, wie bestimmte Akteure soziale Strukturen beeinflussen können, und unter welchen Umständen diese Eingriffe für die Gesellschaft von Vorteil sind.

 

Finanzierung: FWF Elise Richter Programm

Institut für Volks-
wirtschaftslehre

Adresse

Johannes Kepler Universität Linz
Altenberger Straße 69
4040 Linz

Standort

Keplergebäude, 1. Stock, Raum K119B

Projektleitung

Anja Prummer

Telefon

+43 732 2468 7361

E-Mail

anja.prummer@jku.at