In diesem Projekt untersuchen wir die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Anforderungen an die beruflichen Qualifikationen, die Gliederung von Arbeitsmarktstellen und den Gender Gap. Wir verwenden detaillierte Daten über freie Stellen und Beschäftigung, einschließlich Stellenbeschreibungen und angebotene Löhne. Wir nutzen diese Informationen, um
i) die Veränderungen bei den Arbeitsplatzanforderungen und den Einstiegslöhnen in einer digitalisierten Welt zu erklären. Wir analysiere wie sich der technologische Wandel auf die Anforderungen an die beruflichen Qualifikationen auswirkt, und wir untersuchen die Auswirkungen auf den individuellen Einstiegslohn, das Lohnwachstum und die Arbeitsmarktkarriere.
ii) die Auswirkungen der Lohntransparenz - im Vergleich von Perioden mit und ohne obligatorische Lohnangebote - auf die tatsächlichen Lohnverhandlungen von Männern und Frauen und ihre späteren Lohnentwicklungen zu analysieren. Dazu nutzen wir eine in Österreich eingeführte Regelung zur Lohnoffenlegung und untersuchen, wie sich Frauen auf verschiedene Unternehmen und Berufe verteilen und wie sich Lohntransparenz auf diesen Prozess auswirkt. Seit März 2011 müssen Unternehmen bei Stellenausschreibungen den Mindestlohn für die jeweilige Position angeben. Wir evaluieren die Auswirkungen des österreichischen Offenlegungsgesetzes auf die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede von Individuen im Rahmen eines Differenz-in-Differenzen (DiD)-Ansatzes. Die uns zur Verfügung stehenden Daten erlauben es uns, ein breites Spektrum an individuellen Hintergrund- und Arbeitsmarktmerkmalen zu strukturieren, was wichtig ist, um (beobachtete) geschlechtsspezifische Unterschiede zu erklären. Jüngste Belege in Blau und Kahn (2017) sowie Cortes und Pan (2019) deuten darauf hin, dass sich Informationen über die Lohnstruktur und die Annehmlichkeiten je nach Position in der Lohnverteilung unterschiedlich auf den eigenen Lohn auswirken; daher analysieren wir auch potenzielle Verteilungseffekte, indem wir aktuelle theoretische Fortschritte in der Ökonometrie und die Identifizierung von DiD-Parametern in Quantilmodellen nutzen (Callaway und Li, 2018).
iii) Wir untersuchen die Auswirkungen der Arbeitgeberkonzentration auf das Einstellungsverhalten und die Löhne. Wir charakterisieren die Suchstrategien von Unternehmen, die in Märkten mit unterschiedlichen Graden der Marktkonzentration tätig sind. Insbesondere untersuchen wir, welche Art von Arbeitnehmern eine offene Stelle besetzt und wie sich die Konzentration von Arbeitgebern auf die Sortierung und Mobilität von Arbeitnehmern auswirkt.
Projektleiter: Wolfgang Frimmel
Projektbeteiligte: Bernhard Schmidpeter, Rene Wiesinger, Rudolf Winter-Ebmer
Projektdauer: 2020-2024
Finanzierung: Jubiläumfsfond der ÖNB
Institut für Volks-
wirtschaftslehre
Adresse
Johannes Kepler Universität Linz
Altenberger Straße 69
4040 Linz
Standort
Keplergebäude, 2. Stock, Raum K257C
Projektleitung
Wolfgang Frimmel
Telefon
+43 732 2468 7770
wolfgang.frimmel@jku.at