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Institut für Volkswirtschaftslehre
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Kurt W. Rothschild Vorlesung

Das Institut  für Volkswirtschaftslehre der JKU veranstaltet zu Ehren von Prof. Kurt W. Rothschild eine jährliche Vortragsreihe, in dem herausragende ÖkonomInnen eingeladen werden einen populärwisschenschaftlichen Vortrag für eine breiteres akademisches Publikum an der JKU zu halten. Das Oeuvre der eingeladenen Person soll im Sinne von Kurt W. Rothschilds' Arbeit als Ökonom sein.

foto von veranstaltung

Geschichte und Hintergrund

Ohne Zweifel war Professor Rothschild einer der herausragendsten österreichischen Ökonomen des vergangenen Jahrhunderts. Über einen Zeitraum von mehr als 60 Jahren hat er durch eine Vielzahl von Veröffentlichungen in verschiedenen Bereichen zur Volkswirtschaftslehre beigetragen. Er begann mit Artikeln wie "Eine Anmerkung zur Werbung", die im "Economic Journal" erschienen, und "Der Grad des Monopols", der in "Economica" im Jahr 1942 erschien, bis hin zu einem kürzlich veröffentlichten Aufsatz mit dem Titel "Eine Anmerkung zur europäischen Integration und Fluktuationen", der im "Applied Economics Quarterly" erschien. Eine aktuelle Zählung listet 25 Bücher, 120 Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften, 115 Beiträge zu Sammelbänden und 140 Buchrezensionen auf.

Kurt Rothschild ist seit 1947 mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) verbunden und war dort über zwei Jahrzehnte lang als Forscher tätig, gefolgt von einer Karriere als hoch angesehener Berater. Zwischen 1966 und 1985 war er Professor für Volkswirtschaftslehre an der Johannes Kepler Universität Linz, wo er auch im akademischen Jahr 1971/72 als Präsident tätig war. Er wurde als Gastprofessor nach Glasgow, Melbourne, Minneapolis und Wien eingeladen und erhielt Ehrendoktortitel von den Universitäten Aachen, Augsburg, Bremen und Leicester.

So beeindruckend diese Fakten an sich auch sind, ist unsere Motivation zur Einrichtung dieser Vortragsreihe noch stärker in der Persönlichkeit von Kurt Rothschild und dem Inhalt seines Werkes verwurzelt. Dieses umfasst ein äußerst breites Spektrum an Themen, darunter Preistheorie, Arbeitsökonomie, Verteilungstheorie, Wachstumstheorie, politische Ökonomie und Fragen der Methodik. Als Gelehrter kann Kurt Rothschild somit sowohl innerhalb des Bereichs der Volkswirtschaftslehre als auch aufgrund seines anhaltenden Versuchs, in einem breiteren Kontext zu denken, indem er die Ergebnisse anderer Disziplinen integriert, als wahrer Generalist bezeichnet werden.

Die Arbeit von Kurt Rothschild ist auch durch eine differenzierte und fundierte Kritik am dominierenden neoklassischen Paradigma sowie den Versuch gekennzeichnet, neoklassische Methoden mit nicht-orthodoxer Wirtschaft und nicht-ökonomischen Ansätzen zu kombinieren. Originalität und Relevanz der gestellten Fragen, die Einbeziehung institutioneller Dimensionen in die theoretische Analyse, die Berücksichtigung der Ergebnisse anderer Sozialwissenschaften, solide empirische Arbeit und scharfe theoretische Prüfung sind die Hauptmerkmale von Kurt Rothschilds Beitrag als Ökonom. Sie dienen weiterhin als Leitprinzipien für die Forschung, die am Institut für Volkswirtschaftslehre der JKU Linz durchgeführt wird.

Kurt Rothschilds Aktivitäten während der kritischen Gründungstage unserer Universität Ende der 1960er Jahre haben wesentlich zur Gestaltung des Profils des Instituts für Volkswirtschaftslehre beigetragen und damit erheblich zu seinem akademischen Ruf sowohl innerhalb als auch außerhalb der Grenzen Österreichs beigetragen. Mehrere Generationen von Wirtschaftsabsolventen wurden von seiner Persönlichkeit beeinflusst. Er war auch einflussreich bei der Entwicklung der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der JKU Linz.

In Anerkennung seiner Leistungen und Verdienste sowie als Ausdruck der Dankbarkeit hat das Institut für Volkswirtschaftslehre beschlossen, eine jährliche Vortragsreihe zu Ehren von Kurt Rothschild zu gründen.

foto Foto: Helga Allmer, Lizenz: CC BY-SA 3.0