In wissensorientieren Organisationen werden Ziele mittels wissensintensiver Prozesse erreicht. Je nach den zur Zielerreichung nötigen materiellen und immateriellen Ressourcen variieren diese Prozesse sowohl an der organisationalen als auch an der individuellen Ebene - welche sich in unterschiedlichen Sichtweisen auf die Arbeitsprozesse spiegeln. Sowohl die organisationalen als auch die individuellen Sichtweisen können in einem Organsationsgedächtnis gespeichert, verwaltet und zugänglich gemacht werden.
Während die Forschung im Bereich von organisationalen Gedächtnissen Modelle von Arbeitsprozessen und Organisationen als geeignetes Mittel zur Repräsentation und Verteilung von Wissen identifiziert hat, ist im aktuellen Stand der Forschung unklar, wie mir individuellen, unter Umständen widersprüchlichen Sichtweisen der beteiligten Individuen umgegangen werden kann. Im Rahmen dieser Arbeit wird eine Darstellung hinsichtlich der Modellierung und der folgenden Speicherung, Aufbereitung und Präsentation der verschiedenen individuellen Sichtweisen auf Arbeitsprozesse entwickelt. Untersucht werden sowohl Methoden und Techniken zur Erfassung als auch zur Repräsentation dieser Sichtweisen.
Das Konzept wird im Rahmen einer Fallstudie in Bezug auf seine Umsetzbarkeit getestet. Diese Fallstudie wird am Institut für Wirtschaftsinformatik-Communications Engineering anhand eines kooperativen, wissensintensiven Prozesses (etwa der Erstellung einer wissenschaftlichen Publikation oder der Beantragung eines Forschungsprojektes) durchgeführt.
Stanislava Kobzova