In den Bereichen Spritzgießen und Extrusion hat die Optimierung der Plastifiziersysteme hinsichtlich Massedurchsatz und Schmelzequalität höchste Priorität. Aufgrund der Tatsache, dass sich diese beiden Eigenschaften zumeist gegensätzlich beeinflussen besteht die Kunst darin, einen optimalen Kompromiss, bzw. eine optimale Kombination bestehend aus Schneckengeometrie, Zylinderkonfiguration und Prozessparameter zu finden. Der Fokus liegt dabei auf Standard 3-Zonen Schnecken, sowie Barriereschnecken. An dieser Stelle kommen wiederum Simulationen ins Spiel. Ausreichend genaue Materialcharakterisierung, sowie passende Materialmodelle sind die Grundlage einer qualitativ hochwertigen Prozesssimulation. Deshalb kommen neueste Messgeräte zum Einsatz, um die rheologischen, thermodynamischen, sowie technologischen Materialparameter vollständig zu ermitteln. Unter Verwendung von geeigneten Geometriedefinitionen, mathematischen und physikalischen Ansätzen, sowie entsprechenden Aufschmelzmodellen können sowohl Druck/Durchsatz- und Aufschmelzverhalten, als auch Druckverlauf und Leistungsaufnahme berechnet werden.
Um die erhaltenen Simulationsergebnisse verifizieren zu können, sind Plastifizierversuche in Kombination mit entsprechender Messsensorik/Messmethoden notwendig. Ein Kernbaustein einer Plastifizier-Simulation ist die Bestimmung des Aufschmelzverhaltens. Die Ermittlung des Aufschmelzverhaltens erfolgt heutzutage meist durch Schneckenziehversuche. Aufgrund der Tatsache, dass diese Versuche sehr ungenau, zeitaufwändig und somit kostspielig sind, wurde nach alternativen Messtechniken geforscht. Es hat sich herausgestellt, dass es mit Hilfe von Drucksignalen in Kombination mit Ultraschallsignalen möglich ist, den Aufschmelzverlauf noch während des Dosierprozesses (in-situ) zu messen und anschließend auszuwerten. Voraussetzung ist dabei eine spezielle Analysemethode für die Bestimmung der Feststoffbettbreite zwischen der passiven und der aktiven Schneckenflanke.
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