Von CORNELIA LEHNER
Optimismus bedeutet nicht, einfach darauf zu vertrauen, dass sich alles von selbst zum Guten wenden wird. Stattdessen ist es das Vertrauen in unsere eigene Fähigkeit, Einfluss zu nehmen und positive Veränderungen herbeizuführen. Dies verkörpert das Prinzip der Hoffnung am besten – nicht als passive Haltung, sondern als treibende Kraft, die uns ermutigt, trotz aller Widrigkeiten fortzufahren. Es ist diese aktive Form von Hoffnung, die als Leitgedanke das diesjährige Ars Electronica Festival überschreibt und zugleich den programmatischen Auf takt in den Salonherbst markiert – „HOPE: who will turn the tide“. Die Verbindung von Kunst, Technologie und Gesellschaft eröffnet neue Perspektiven und Alternativen auf aktuelle Entwicklungen. In diesem Zusammenhang erweisen sich Universitäten als bedeutende Impulsgeberinnen, so eröffnet der Abend „Transversale Echos“ eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe der Johannes Kepler Universität Linz und der Kunstuniversität Linz, die das kreative und wissenschaftliche Potenzial beider Institutionen vereint. Wir richten den Fokus auf Menschen, die gesellschaftliche Veränderungen inspirieren. Wie etwa David Bösch, der als neuer Schauspieldirektor frischen Wind in die Linzer Theaterszene bringt und seine erste Saison unter das Motto „Viel Lärm um Liebe“ stellt. Florian Aigner räumt mit Vorurteilen über die Quantenphysik auf und macht Wissenschaft greifbar. Neben der Frage, wie Kunst als Stütze der Macht dient(e), sind der Rechtspopulismus in Europa und die Bedeutung der Verfassung in der Demokratie drängende Themen unserer Zeit. Auch die Stimme der Jugend ist in der aktuellen Debatte unverzichtbar. Beim Slam „Junge Worte“ äußern junge Menschen ihre Ansichten. Der Kepler Salon wird so zu einem Ort, an dem Menschen zusammenfinden und gemeinsam relevante Themen der Gegenwart reflektieren.
Cornelia Lehner
Salonintendantin