Von CORNELIA LEHNER
Es gibt Räume, die das Potenzial besitzen, dass unterschiedliche Menschen abseits des Alltags gerne dort zusammenkommen, Räume der Begegnung und des Dazwischen. Sogenannte „Dritte Orte“. Der Kepler Salon kann ein solcher Ort sein, denn er steht für einen offenen Diskurs zwischen Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Ende der Achtzigerjahre stellte der US-amerikanische Soziologe Ray Oldenburg in „The Great Good Place“ eine simple These auf: Die meisten Menschen verbringen ihr Leben vorwiegend an zwei Orten – ihrem Zuhause und ihrem Arbeitsplatz. „Dritte Orte“ können vieles sein, sie sind Orte der Gemeinschaft und des miteinander Ausprobierens. Diskurs und Reflexion über Themen, die die Menschen bewegen, sind charakteristisch dafür. So ist der Kepler Salon seit nunmehr 15 Jahren ein Ort des Austauschs, des gesprochenen Wortes und der Aufklärung. Er bringt Wissen in all seinen Erscheinungsformen in die Gesellschaft.
Das kuratorische Konzept basiert auf Partizipation, Kooperation und kultureller Vielfalt als tragfähiges Fundament und Beitrag zu einer funktionierenden Demokratie und kultureller Teilhabe. Die JKU Linz als Trägerinstitution setzt damit ein klares Zeichen der Bekenntnis zu Innovation und Wandel. Die Programmierung zielt darauf ab, Grenzen zwischen den Disziplinen zu öffnen und eine einzigartige, zeitgemäße Plattform für künstlerische Wissensvermittlung und gesellschaftliche Veränderung zu schaffen.
Meine Kuratierung ist grundiert von Neugier und eine Einladung, gesellschaftsrelevanten Themen zu begegnen, kritisch zu diskutieren und zukunftsgewandt in die Welt zu blicken. Insofern steht der Kepler Salon offen, als Ort, um gemeinsam Gedankenlandschaften zu bereisen.
Cornelia Lehner
Salonintendantin