Das LIT Law Lab forscht nun in einem FFG-Leitprojekt zur Digitalisierung des Maschinenbau-Sektors.
Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau sehen sich mit immer komplexeren und vielschichtigeren Anforderungen konfrontiert. Um im globalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu sein, braucht es individualisierte und an die spezifischen Ansprüche angepasste Lösungen.
Eine international besetzte Jury der Forschungsförderungsgesellschaft FFG hat das Forschungsprojekt „TraceMe“ zur Förderung empfohlen. Das auf drei Jahre angelegte Projekt umfasst eine Gesamtinvestition von 2,6 Mio Euro und wird vom Wirtschaftsressort des Landes OÖ mit 1,2 Mio Euro gefördert. Das Linz Institute of Technology (LIT) Law Lab wird im Rahmen dieses Projekts gemeinsam mit fünf weiteren Forschungsinstitutionen und acht Unternehmen zur interdisziplinären Entwicklung eines technologischen Rahmenwerks im Sinne des Digital Threads beitragen. Ziel ist es, Daten und Datenflüsse aus allen relevanten technischen Disziplinen und Unternehmensbereichen zu verbinden und eine ganzheitliche Sichtweise einer Maschine oder Anlage über den gesamten Produktlebenszyklus zu ermöglichen. Die digitale Durchgängigkeit von Daten im Maschinenbau-Sektor soll mit Hilfe des Projekts signifikant erhöht werden. Die zunehmende Komplexität im Maschinen- und Anlagenbau soll durch den Aufbau von Methodenkompetenz bei der Nutzung digitaler Technologien verbessert werden.
Durch den Zusammenschluss unterschiedlicher Projektpartner aus der Wissenschaft und der Wirtschaft werden essentielle Forschungskompetenzen aus verschiedenen Disziplinen im Projekt gebündelt. Die Projektinhalte werfen zahlreiche rechtliche Fragen auf, deren rechtswissenschaftlicher Klärung sich das LIT Law Lab im interdisziplinären Zusammenspiel mit den anderen Forschungspartnern widmen wird. Dabei sollen die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen, die vom Datenschutzrecht, über das zivilrechtliche Haftungsrecht bis hin zum Kartell- und Wettbewerbsrecht reichen, umfassend identifiziert und analysiert werden, um Wege einer rechtssicheren Umsetzung aufzuzeigen. Prof. Michael Mayrhofer, Leiter des LIT Law Lab, ist überzeugt, dass das Law Lab seine Erfahrungen mit interdisziplinären Forschungsprojekten gut für das neue Projekt „TraceMe“ nutzen wird können: „Es ist erfreulich, dass die Rechtswissenschaften immer öfter in Forschungsprojekte zu neuen Technologien eingebunden sind. So können im interdisziplinären Zusammenwirken Lösungen entwickelt werden, die einerseits die rechtlichen Rahmenbedingungen von Anfang an berücksichtigen, andererseits aber nicht Grenzen beachten, die bei näherer rechtswissenschaftlicher Betrachtung gar nicht bestehen.“
Die Ergebnisse des Projekts sollen letztlich auch in konkreten Unterstützungsangeboten für oberösterreichische Unternehmen im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus münden. Darüber hinaus sollen die Projektergebnisse in den einschlägigen Studien verankert und so zukünftigen Studierenden vermittelt werden.