Im Zeitraum 17.3.-19.3.22 durften wir Herrn Prof. Dr. Albrecht Wacker – Professor für Schulpädagogik der Sekundarstufe I an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg als Teaching Fellowship an der Linz School of Education - Abteilung für Bildungsforschung begrüßen.

Die Lehrveranstaltung 532.871 Erziehungswissenschaft: Schwerpunkt 1 mit dem Thema:
“Schulische Transformationsprozesse infolge der Covid-Pandemie”
wurde von den Studierenden gerne angenommen und hatte folgenden Inhalt:

Infolge der durch die Covid-Pandemie erfolgten Schulschließungen traten Fragen des Lernens und der Schule in dieser neuen Situation mehr als gewöhnlich in das Medieninteresse und wurden vielfach beforscht. Zahlreiche Interpretationen aus den Befunden der Untersuchungen, die theoretisch und empirisch unterschiedlich ansetzten, illuminierten nun die Schule als Institution und Organisation in einem veränderten Licht: Auf der Ebene des Unterrichts wurde eine verstärkte Individualisierung und die Ausrichtung auf selbstregulative Prozesse ebenso diskutiert wie adäquates Feedback, eine veränderte Leistungsbeurteilung und die stärkere Einbeziehung digitaler Lern- und Kommunikationsmedien. Die (Einzel-)Schule wurde mehr als zuvor als Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler konturiert, die über die Vermittlung von Kompetenzen hinaus auch dem Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler verpflichtet ist um dadurch Lernprozesse zu ermöglichen und anzustoßen.

Ebenso wurden auf der Mesoebene Fragen der Schulentwicklung neu aufgeworfen und diskutiert, ob die digitale Transformation einen Teilbereich der Schulentwicklung darstellt, der zu den bisher rubrizierten Bereichen der Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung hinzutritt, oder einen eigenen gewichtigen Hintergrundfaktor darstellt, der alle Bereiche gleichermaßen affiziert. Auch für die Makroebene resultieren Impulse, die sich insbesondere in der neu akzentuierten Diskussion um Bildungsgerechtigkeit entzündete. Hier wurde der Zugang der Schülerinnen und Schüler zu digitaler Infrastruktur als ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit herausgehoben.

Diese Sachverhalte greift das inhaltlich breite Seminar auf und bindet wissenschaftliche Analysen zu Einzelfragen und den (normativen) Gestaltungsanspruch der Schulpädagogik dergestalt zusammen, als auf allen Ebenen des Bildungssystems Studien und Analysen zur Schule in der Pandemie und Postpandemie vorgestellt und hinsichtlich möglicher (prospektiver) Auswirkungen auf die Schule als Institution und Organisation diskutiert werden. Zur Beleuchtung dieser Transformationsprozesse werden Untersuchungen mit unterschiedlichen methodischen Ausrichtungen ebenso eingebunden wie normative Texte aus Praxiszeitschriften. Eine genaue Planung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, auch bezogen auf die Voraussetzungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Danke für das gute Gelingen der Lehrveranstaltung!