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Neue Professor*innen der TNF stellen sich vor

Univ.-Prof. Dr. Frans Mulder forscht und lehrt am Institut für Biochemie der JKU, das er auch leitet.

Frans Mulder; Credit: privat

In welchem Bereich forschen Sie?
Univ.-Prof. Frans Mulder: Wir untersuchen biochemische Prozesse, indem wir die chemischen und dreidimensionalen Strukturen von Molekülen mit Hilfe der Spektroskopie bestimmen (= "Fingerabdruck" von Material als Reaktion auf elektromagnetische Wellen, so wie die Spektrallinien eines Sterns etwas über seine Elemente aussagen). Darüber hinaus nutzen wir Kenntnisse aus dem Bereich der physikalischen Chemie, um unsere Beobachtungen in einem quantitativen Rahmen zu verstehen, nämlich Kinetik und Thermodynamik.

Worum geht es in Ihrer Antrittsvorlesung konkret?
Univ.-Prof. Frans Mulder: Es geht darum, wie die Bereiche der Physik (Quantenmechanik, Spektroskopie) und der Chemie (Kinetik, Thermodynamik) genutzt werden können, um biologisch wichtige Moleküle und Prozesse zu untersuchen und zu verstehen.

Was reizt Sie an diesem Bereich?
Univ.-Prof. Frans Mulder: Die Tatsache, dass wir die „unsichtbare“ Welt der Atome und Moleküle sehen und die Welt um uns herum verstehen und rationalisieren können.

Wozu wird diese Forschung überhaupt benötigt, oder wie verbessert sie unser Leben?
Univ.-Prof. Frans Mulder: Wissen verbessert unser Leben - wir sind aufgeklärt! Wissen hat einen Eigenwert an sich. Die Forschung ermöglicht es uns, Wissen zu sammeln und zu strukturieren. Die Natur ist schön und magisch. Durch die Wissenschaft wird sie verständlich.
Natürlich kann ich auch sagen, dass unsere Arbeit zum Verständnis der normalen, gesunden Zellbiologie führt und dass unsere Forschung dazu beiträgt, die molekularen Ursprünge von Krankheiten zu verstehen. Darüber hinaus ist das Verständnis biomolekularer Prozesse der Motor der Biotechnologie. Das sind die abgeleiteten Werte des praktischen Nutzens, die aus der Grundlagenforschung gewonnen werden.

Warum sollten die Studierenden Sie als Dozenten haben wollen?
Univ.-Prof. Frans Mulder: Das ist ganz einfach: Wissen ist zum Teilen da - im Gegensatz zu Profit oder Macht. Die Lehre ist die Freude am Teilen von Wissen zum Nutzen der Studierenden.

An welchem konkreten Projekt arbeiten Sie derzeit?
Univ.-Prof. Frans Mulder: Viele der laufenden Projekte zielen derzeit auf das grundlegende Verständnis der Rolle der Proteindynamik bei der Funktion von Zellen ab. Es ist schwierig, die Entwicklung von Medikamenten oder die Aktivität von Enzymen zu rationalisieren, weil wir die Rolle der Dynamik und der damit verbundenen Größe, der Entropie, nicht verstehen.

Welche Hobbys haben Sie?
Univ.-Prof. Frans Mulder: Verschiedene Sportarten, auf jeden Fall Rudern. Sehr viel Musik, auf jeden Fall Konzerte.

Was möchten Sie in Ihrem Leben noch tun oder erreichen?
Univ.-Prof. Frans Mulder: Über diese Frage habe ich nie nachgedacht.