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Bernd Lamprecht neuer Präsident der österreichischen Lungenspezialist*innen

Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) zum neuen Präsidenten gewählt.

Bernd Lamprecht
Bernd Lamprecht

Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, der das Amt des Präsidenten der wissenschaftlichen Fachgesellschaft der österreichischen Lungenfachärzt*innen die nächsten zwei Jahre bekleiden wird, promovierte an der Leopold-Franzens Universität in Innsbruck, absolvierte seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie an der Universitätsklinik für Pneumologie in Salzburg und habilitierte an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Fellowships und Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem in die USA und nach Spanien.

Seit 2013 leitet der renommierte Lungenfacharzt und Corona-Experte die Universitätsklinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie am Kepler Universitätsklinikum (JKU) in Linz. Seit 2015 ist Lamprecht auch wissenschaftlicher Leiter der Pneumologischen Rehabilitation der Rehaklinik Enns. Seit 2019 gestaltet er als stellvertretender Studiendekan die Medizinische Fakultät der JKU maßgeblich mit. Mit 1. Februar 2022 erhielt Lamprecht die Professur für den Lehrstuhl für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie ebendort, seit Oktober 2023 ist Lamprecht Dekan für Lehre und Studierende der Medizinischen Fakultät der JKU.

Lamprecht bringt seine Expertise und Erfahrung auch bei diversen Institutionen ein. So ist er aktuell unter anderem Vorstandsmitglied der Krebshilfe OÖ, Mitglied des Obersten Sanitätsrats im Bundesministerium für Gesundheit, Vorstandsmitglied sowie stellvertretender Kurienobmann und Primarärzt*innen-Vertreter der OÖ-Ärztekammer und Vorstandsmitglied der Austrian Lung Cancer Study Group, um nur einige seiner Funktionen zu nennen.

Der gebürtige Innsbrucker ist auch in der Forschung höchst aktiv (z.B. 123 peer-reviewed Originalarbeiten), für diverse Fachzeitschriften als Reviewer tätig und Träger nationaler und internationaler Preise und Auszeichnungen (u.a. Erwin-Wenzl-Preis 2021, als Auszeichnung des Landes Oberösterreich für sein „Lebenswerk“). Einer breiten Öffentlichkeit wurde der Lungenspezialist im Zuge der Pandemie bekannt: Aufgrund seiner umfassenden Expertise zu Covid-19 war Lamprecht gefragter Corona-Experte für Medien im In- und Ausland. Lamprecht führt als wichtiges Ziel seiner Präsidentschaft die Konzeption und Etablierung eines wohldurchdachten und umfassenden Lungenkrebs-Früherkennungsprogrammes an.

Immer mehr Daten belegen, dass spezielle Screenings zu einer Senkung der Lungenkrebs-Sterblichkeit führen. Mittels regelmäßig durchgeführter Low-Dose-Computertomographie-Untersuchungen wird Lungenkrebs nämlich wesentlich häufiger schon in frühen Erkrankungsstadien entdeckt, in denen fast immer noch eine Heilung möglich ist. Außerdem können im Zuge eines Lungenkrebs-Screenings auch andere ernste, noch symptomlose Lungenerkrankungen als ‚Nebenbefunde‘ identifiziert werden. Das ist eine Chance, die wir nützen sollten: mit einem Lungenkrebs-Screening die Lungengesundheit in Österreich gleich im Hinblick auf mehrere Erkrankungen zu verbessern", so der neue ÖGP-Präsident.

Die flächendeckende Umsetzung eines solchen Programmes wirft aber komplexe Fragenstellungen auf, die Kooperation diverser Fachdisziplinen muss entsprechend organisiert, Strukturen und Prozesse müssen fächerübergreifend verbunden und angepasst werden. Lamprechts erklärtes Ziel ist daher die Entwicklung eines entsprechenden Masterplans, damit ein umfassendes Vorsorge- und Früherkennungsprogramm zur Verbesserung der Lungengesundheit in Österreich etabliert werden kann.

„Es ist mir als Arzt ein besonders Anliegen, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Also auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse über wichtige Themen der Lungengesundheit so zu informieren, dass allen bewusst wird, welch großen Beitrag jeder Mensch selbst für seine Lungengesundheit zum Beispiel durch Risikovermeidung und Eigenverantwortung leisten kann.“ Gemeinsam mit der Fachgruppe für Lungenkrankheiten bzw. Innere Medizin und Pneumologie der Ärztekammer wird sich die ÖGP intensiv darum bemühen, den Erhalt der ausgezeichneten pneumologischen Versorgung in Österreich aufrechtzuerhalten – trotz begrenzter personeller und finanzieller Ressourcen im Gesundheitssystem.

ÖGP-Präsident Lamprecht abschließend: „Mein Dank gilt meinem Vorgänger, Assoz.-Prof. Dr. Gabor Kovacs, und dem gesamten ÖGP-Team für die hervorragende Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Ich freue mich auf die kommenden zwei Jahre und darauf, gemeinsam mit Vizepräsidentin Eveline Kink und Generalsekretärin Judith Löffler-Ragg die Aktivitäten der Fachgesellschaft der Österreichischen Lungenfachärzte gestalten zu dürfen!“