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Intensivmedizin auf höchstem Niveau

Universitätsmedizin: Innovativer Einsatz von eCPR und ECMO verbessert Überlebenschancen.

Professor Jens Meier, Credit: Claudia Börner
Professor Jens Meier, Credit: Claudia Börner

Herzversagen oder Kammerflimmern: Der Mensch verliert das Bewusstsein und fällt um. Leistet ihm jemand schnell Erste Hilfe und beginnt mit einer Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung noch bevor der Notarzt eintrifft, hat er dank einer innovativen Methode gute Chancen auf vollständige Genesung. eCPR (Extrakorporale Reanimation) nennt sich das
Verfahren, das im Kepler Universitätsklinikum als einem der wenigen Zentren in Österreich zum Einsatz kommt. „Damit eCPR wirkt, sind rasche Hilfeleistung vor Ort und ein kurzer Transportweg in die Klinik unerlässlich, damit die Hirnzellen des oder der Betroffenen mit Sauerstoff versorgt werden“, beschreibt Univ.-Prof. Dr. Jens Meier, Vorstand der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, die Voraussetzung für die Anwendung derMethode.

In der Klinik werden die Patient*innen dann von einem mehrköpfigen multidisziplinären Ärzt*innenteam in Empfang genommen und weiterversorgt. Bei entsprechender Indikation kann eine sogenannte ECMO-Therapie (Extrakorporale Membranoxygenierung =  Sauerstoffaufnahme über eine Membran außerhalb des Körpers) eingeleitet werden.

Zwei ECMO-Therapien
Bei akutem Herzversagen wird eine veno-arterielle ECMO eingesetzt, um  das Herz oder die Lunge oder beide für einen bestimmten Zeitraum zu unterstützen oder deren Funktionen sogar ganz zu übernehmen. Über eine große Kanüle in der rechten  Leistenvene wird das sauerstoffarme Blut aus den Patient*innen zum Oxygenator gepumpt. Von dort gelangt das aufbereitete Blut unter Umgehung des Herzens über eine große Kanüle  in der linken Leistenarterie direkt in den großen Kreislauf zurück. Der Lungenkreislauf wird umgangen, das Herz entlastet und die Durchblutung der Herzkranzgefäße verbessert. Beim veno-venösen ECMO-Verfahren wird nur die Lunge unterstützt. „Während der COVID-Pandemie kam diese Methode rund hundertmal jährlich zum Einsatz“, berichtet Prof. Meier. Drei bis vier Wochen könne ECMO in der Regel ohne größere Probleme angewendet werden, danach steige das Komplikationsrisiko, so der Mediziner weiter. Zwar gäbe es noch keine umfangreichen Forschungsdaten, aus der Praxis wisse man aber, dass ECMO-Patient*innen eine deutlich höhere Überlebensrate aufweisen.

Grundlagenforschung
Ein EU-Projekt, bei dem die Johannes Kepler Universität Linz mit den Universitätskliniken Freiburg und Rotterdam kooperiert, befindet sich gerade in der Schlussphase. „Auch wegen unserer  Forschungstätigkeiten genießen wir hohes Ansehen und können auf dieser Basis unseren Patient*innen innovative medizinische Versorgung anbieten“, fasst Prof. Meier zusammen.