Der renommierte Lungenfacharzt und Corona-Experte leitet seit 2013 die gleichnamige Abteilung am Kepler Universitätsklinikum, die nun eine Universitätsklinik ist. Es ist der 17. Lehrstuhl insgesamt und der 12. klinische Lehrstuhl in der jungen Geschichte der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz.   

Seit der Gründung der Medizinischen Fakultät der JKU im September 2014 ist viel passiert.

„Acht Jahre jung ist unsere Medizinische Fakultät und fast auf den Tag genau vor
sechs Monaten hat sie am JKU MED Campus eine neue Heimat gefunden. 17 Lehrstühle wurden gegründet, 13 Habilitationsurkunden verliehen und 446 Publikationen veröffentlicht. Zu den derzeit 1.176 Medizinstudierenden kommen heuer 310 Erstsemestrige dazu“ sagt JKU Rektor Meinhard Lukas.

Soweit ein kleiner Rückblick. Überblick und Weitblick kann man sich vom neuen Veranstaltungszentrum - JKU medLOFT – aus verschaffen.  „Das JKU medLOFT soll ein Ort der Begegnung, des Wohlfühlens und der Wissensvermittlung sein. Darüber hinaus möchten wir hier eine Plattform für innovative Ideen und Lösungen der Zukunft bieten und etablieren“, erklärt Elgin Drda, Vizerektorin für Medizin der JKU.

Im Februar 2022 eröffnet, bietet das Loft im 9. Obergeschoß des Administrationsgebäudes der Medizinischen Fakultät Platz für Innovation und Wissensvermittlung.

„Das JKU medLOFT wird widerspiegeln, wofür die JKU steht. Diskurs, Interdisziplinarität und Transformation. Ein insistierendes über-den-Tellerrand-blicken, keine Denkverbote, sich ständig selbst kritisch hinterfragen und Erkenntnisse generieren wie auch kommunizieren. Ich bin überzeugt, dass diese ,alten‘ akademischen Tugenden ein Schlüssel für die Herausforderungen der Zukunft sein können. An diesem Ort soll es Raum dafür geben“, so Rektor Meinhard Lukas.  

„Vom JKU medLOFT der Medizinischen Fakultät aus sieht man deutlich wie eng das Kepler Universitätsklinikum und die Medizinische Fakultät im vergangenen Jahr auch räumlich zusammengewachsen sind. In den medizinischen Ausbildungsstätten beider Organisationen gehen Versorgung, Lehre und Forschung Hand in Hand. Die Ärzt*innen von morgen profitieren von einem forschungsgeleiteten, stark praxisorientierten Studium, die Patient*innen von universitärer Spitzenmedizin, die Forscher*innen von einer hochmodernen Infrastruktur mit unmittelbarer Anbindung an das Kepler Universitätsklinikum. Seit ihrer Gründung vor rund 8 Jahren hat die Medizinische Fakultät der JKU die universitäre Entwicklung am Kepler Universitätsklinikum stark beflügelt. Für das Kepler Universitätsklinikum und seine Mitarbeiter*innen sind die Zusammenarbeit mit der JKU und die Infrastruktur des MED Campus ein unverzichtbarer Meilenstein in der Weiterentwicklung zum vollwertigen Universitätsklinikum“, erklärt Franz Harnoncourt, Geschäftsführer der Kepler Universitätsklinikums GmbH.
Die Medizinischen Fakultät der JKU entwickelt sich ständig weiter. Aktuell laufen die Berufungsverfahren für die nächste Lehrstühle (u.a. Neurologie, Virtuelle Morphologie, Medizinische Systembiologie, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie).
Im Vollausbau 2028 sind 330 Studienanfänger*innen pro Jahr und insgesamt 1.980 Studierende in sechs Studienjahren geplant. Der Lehrstuhl „Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie von Prof. Lamprecht ist der 12. klinische Lehrstuhl an der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz.

Lehrstuhl Prof. Bernd Lamprecht: Versorgungsrelevante Forschung und neue Lehrformate
Infektiologie gehörte schon vor Corona zu Prof. Bernd Lamprechts Arbeitsalltag (z.B. Tuberkulose, Influenza, Pneumokokken), aber der Bedarf an infektiologischer Expertise und an entsprechender Forschung und Versorgung hat seit der Pandemie sehr deutlich zugenommen. In wissenschaftlicher Beziehung habe sich eine kaum vergleichbare und äußerst wertvolle internationale Kooperationsbereitschaft und ein besonders hohes Tempo beim Wissenszuwachs ergeben.

Die laufenden und geplanten Forschungsprojekte, die Prof. Lamprecht an der JKU realisieren will, sind auf bessere Behandlungsmöglichkeiten bei Lungenkrebs sowie Diagnostik und Therapie von Atemwegsinfektionen und die gut abgestimmte Versorgung von chronischen Atemwegserkrankungen im klinischen und niedergelassenen Bereich ausgerichtet.

In der Lehre will Lamprecht eine gute Mischung aus dem unschätzbar wertvollen Präsenzunterricht mit dem Vorzug der persönlichen Interaktion und neuen Lehrformaten mit zeit- und ortsunabhängigen Lernmöglichkeiten finden und weiterentwickeln. „Die Medizinischen Fakultät der JKU bietet optimale Voraussetzungen für praxisorientierte und innovative Lehre“, so Prof. Lamprecht.

Gesichter der Pandemie im JKU medLOFT
Im neuen JKU medLOFT ist auch Platz für Kunst und Kultur. Mit seiner Reihe „Gesichter der Pandemie“ sammelt und bearbeitet der Krankenpfleger und Fotograf Günter Valda Selfies von Gesundheitspersonal im Corona-Einsatz. Diese Porträts sind zeitgeschichtliche Dokumente jener Menschen eines Gesundheitssystems, das an seine Grenzen stößt, aber nicht aufgibt. Das sich schützt, um andere zu schützen.

In Kooperation mit Günter Valda, im Vorfeld der Erscheinung seines Buches im Verlag Kettler, präsentiert der Zirkus des Wissens der JKU diese bewegenden Bilder in den kommenden Wochen und Monaten in unterschiedlichen Räumen. Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz zeigt die JKU einen Teaser aus der Sammlung der 80 Fotografien.

„Als ich das erste Mal über Günter Valda und die Gesichter der Pandemie gelesen habe und mir diese mutigen Menschen, über die Bilder, in die Augen geschaut haben, war ich zutiefst bewegt. Ich wollte diese Fotografien unbedingt nach Linz holen als eines der ersten Projekte des Zirkus des Wissens. Es ist die Aufgabe unseres neuen Raumes an der JKU Kunst und Wissenschaft zu verbinden, das Unsichtbare sichtbar zu machen und relevante Themen aufzugreifen, die mit den Mitteln der Kunst starke,  Emotionen weckende Erfahrungen und neues Wissen einem breiten Publikum ermöglichen“, sagt Airan Berg, Direktor des Zirkus des Wissens.

Es freut mich besonders, dass Günter Valda das JKU medLOFT für seine beeindruckende Foto-Ausstellung gewählt hat“, so Rektor Meinhard Lukas.

Glückwünsche zur Berufung von Prof. Lamprecht
„Bernd Lamprecht ist nicht nur ein exzellenter Arzt und Wissenschaftler, sondern auch ein Gestalter der Medizinischen Fakultät. Er trägt bereits seit 2019 als stellvertretender Studiendekan maßgeblich zum Aufbau und zur Erfolgsgeschichte unserer Medizinischen Fakultät bei und bereichert seit ihrer Gründung die Lehre.“ sagt JKU Rektor Meinhard Lukas. „Nun verstärkt er auch als Professor die Fakultät. Seine fachliche Expertise und seine Fähigkeit, Wissen sachlich und klar zu vermitteln, haben ihn als Corona-Experten österreichweit bekannt gemacht. Ich gratuliere Prof. Lamprecht zur Berufung auf den klinischen Lehrstuhl für Pneumologie.“

„Ich kenne und schätze Prof. Lamprecht seit vielen Jahren. Deshalb freut es mich für unsere Fakultät, aber auch persönlich sehr, dass Bernd Lamprecht die Professur für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie antritt und sich in einem hochkompetitiven internationalen Verfahren klar durchsetzen konnte. Er ist ein ausgezeichneter Kliniker, ein anerkannter Forscher und ein leidenschaftlicher Lehrer. Neben seiner fachlichen Exzellenz, verfügt Professor Lamprecht über die Gabe, komplexe Sachverhalte prägnant und allgemein verständlich auf den Punkt zu bringen. Von all diesen Qualitäten werden unserer Medizinstudierenden enorm profitieren“, sagt Vizerektorin Elgin Drda zur Besetzung des 12. klinischen Lehrstuhls an der Medizinischen Fakultät der JKU.

„Mit der Berufung von Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht wurde der Lehrstuhl für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie mit einem international und national höchst anerkannten Experten besetzt, der gleichermaßen höchste wissenschaftliche Expertise, klinische Erfahrung und wie in den letzten Monaten vielfältig erfahrbar höchste Kompetenz in der Wissensvermittlung für Expertinnen und Experten, aber im Speziellen auch für Laien besitzt. Prof. Lamprecht ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Versorgung, Ausbildung und Lehre sowie Forschung nicht in Konkurrenz zu einander stehen, sondern Hand in Hand gehen und Ergebnisse aus der Forschung unmittelbar in die Versorgung der Patientinnen und Patienten des Kepler Universitätsklinikums einfließen. Dies hat die Klinik für Pneumologie gerade in den letzten beiden Jahren der Pandemie eindrucksvoll bewiesen. Zum einen war sie zentraler Bestandteil der regionalen Versorgung, zum anderen sehr aktiv im Bereich der Covid-19 Forschung – wie etwa im Rahmen der klinischen Studie zum Wirkstoff APN01 des aus Gurten stammenden Genetikers Josef Penninger. Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen, mich bei Prof. Lamprecht für das außergewöhnliche Engagement in der Bewältigung der Covid-Pandemie zu bedanken“, sagt Franz Harnoncourt, Geschäftsführer des Kepler Universitätsklinikums.   

Zur Person:

Prof. Dr. Bernd Lamprecht wurde am 24. Juli 1976 in Innsbruck geboren. Er hat an der Leopold-Franzens Universität in Innsbruck Medizin studiert und im Jahr 2002 promoviert. Nach seiner Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin (Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg sowie Landeskrankenhaus Salzburg) hat Lamprecht die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie an der Universitätsklinik für Pneumologie absolviert. 2012 folgte die Habilitation im Sonderfach Pneumologie an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität.
Fellowships und Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem nach Spanien (International Center for Advanced Respiratory Medicine, Fundación Caubet-CIMERA, Bunyola) und in die USA (Kaiser Permanente Center for Health Research in Portland, Oregon).

Prof. Lamprecht leitet seit 2013 die Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum in Linz.

Ausgleich und Entspannung findet Bernd Lamprecht bei Bewegung und Sport in der Natur – vorzugsweise beim Wandern und Skifahren mit der Familie. Ebenso bei Schach und beim Lesen (besonders gerne Karl Kraus, Thomas Mann, Robert Musil), sofern Zeit dafür bleibt. Bernd Lamprecht ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen.